Lokalsport

Die Verfolger wollen dran bleiben

Handball Der TSV Owen und die SG Lenningen können heute den Abstand auf den spielfreien Bezirksliga-Spitzenreiter aus Bernhausen verkürzen. Der TSV Weilheim lechzt nach einem weiteren Erfolgserlebnis.

Schnell von Abwehr auf Angriff umschalten: Luca Feichtinger und die SG haben für das Spiel in Neckartailfingen einen Plan. Foto:
Schnell von Abwehr auf Angriff umschalten: Luca Feichtinger und die SG haben für das Spiel in Neckartailfingen einen Plan. Foto:Markus Brändli

Verlockende Aussicht für den TSV Owen und die SG Lenningen. Mit Siegen in ihren jeweiligen Partien können die beiden Teckteams in der Handballbezirksliga dem spielfreien Tabellenführer EK Bernhausen weiter auf die Pelle rücken.

Der TSV Owen empfängt dabei heute Abend ab 20 Uhr den Tabellenachten TV Altbach in der heimischen Teckhalle. Vor dem ersten Heimspiel nach drei Auswärtspartien in Folge plagen die Owener allerdings Personalsorgen. Die Ausfälle von Hannes Raichle und Moritz Thum schmälern die ohnehin schon dünne Personaldecke weiter. Ob TSVO-Trainer Steffen Klett Verstärkung aus der zweiten Mannschaft bekommen wird, entscheidet sich kurzfristig.

Während die Teckstädter in der aktuellen Hallenrunde bereits acht Spiele absolviert haben, mussten die Gäste aus Altbach bislang lediglich vier Mal antreten - eine Asymmetrie, die dem Spielplan geschuldet ist und durch die der achte Platz des TVA nur bedingt aussagekräftig ist. Mit 4:4 Punkten sind die Neckarstädter durchaus passabel in die Saison gestartet. Der souveräne Erfolg gegen Weilheim am vergangenen Samstag hat den „Antelopes“ weiteren Aufwind gegeben.

Dennoch ist Altbach für die Owener schwer einzuschätzen. In der vergangenen Saison konnten die beiden Kontrahenten jeweils die Auswärtspartien für sich entscheiden. Das wollen Klett und Co. beim heutigen Aufeinandertreffen möglichst verhindern. Zumal der TSVO nach dem jüngsten Last-Minute-Sieg in Vaihingen die Serie von sechs Pflichtspielen ohne Niederlage vor eigenem Publikum ausbauen will.

Schwer genug wird‘s, sind doch vor allem die Erinnerungen an das letzte Heimspiel gegen Altbach noch allzu präsent: Vergangene Saison gewann der TVA in der Teckhalle, nachdem die Owener zuvor die Übermannschaft aus Köngen bezwungen hatten.

SG legt den Fokus aus Abwehr

Für die SG Lenningen steht am heutigen Samstag das schwere Auswärtsspiel gegen den TSV Neckartenzlingen auf dem Plan. Nach dem spektakulären Unentschieden vergangenen Samstag gegen den VfL Kirchheim steht die SG mit 10:4 Punkten auf Platz drei und hat die vermeintlich ärgsten Rivalen im Kampf um die Vorderplätze tabellarisch hinter sich.

Zwar ist die SG gegen Neckartenzlingen in der Favoritenrolle, doch hat diese Spielzeit bereits mehrmals gezeigt, dass man sich nicht auf Zahlen und Ergebnisse verlassen kann. Die Neckartenzlinger stehen mit 4:10 Punkten weitaus schlechter da, als die Tabelle vermuten lässt. Bis auf das 19:35 vergangenes Wochenende gegen den TSV Denkendorf zeigten die Neckargänse stets ansprechende Leistungen, und wenn sie verloren, dann nur knapp. Gegen Lenningen will die Truppe um das Trainergespann Buck/Hagenlocher in eigener Halle Wiedergutmachung für die Klatsche gegen Denkendorf.

Bei der SG sind Timo Haid und Luca Bächle noch nicht wieder hundertprozentig fit, und Jan Bezold sowie Yannik Schopp fehlen weiterhin. Unabhängig davon glaubt Trainer Peter Schmauk das Erfolgsrezept für das heutige Spiel gefunden zu haben: „Unsere Abwehr muss gut stehen“, sagt Schmauk, der im Angriff mehr Durchschlagskraft vom Rückraum und ein besseres Umschalten von Abwehr zu Angriff fordert.

Kein Wunder: Zuletzt gegen den VfL waren die erste und zweite Welle quasi nicht vorhanden. Anknüpfen kann das Team um Kapitän Renz dabei an die Schlussphase vom Kirchheim-Spiel oder an die Partie vor zwei Wochen gegen die HSG Ebersbach/Bünzwangen, als die SG ihr Angriffspiel perfekt umsetzte und auch die Einstellung und Konzentration stimmte.

Weilheim will zweiten Sieg

Kellerkind TSV Weilheim unternimmt am heutigen Samstag einen weiteren Versuch, zwei Punkte zu ergattern. Vor heimischem Publikum treffen die Weilheimer ab 19.30 Uhr auf den TSV Denkendorf.

Nach der jüngsten 19:29-Niederlage gegen Altbach herrschte beim TSV Weilheim Fassungslosigkeit. Zwar werden jede Woche intensiv Fehleranalysen betrieben und besprochen, was in den kommenden Spielen verbessert werden muss - allein an der Umsetzung hapert es. Der TSVW möchte nun beweisen, dass der Erfolg gegen den SV Vaihingen vor zwei Wochen keine Eintagsfliege war. Mit dem TSV Denkendorf trifft der TSVW allerdings auf eine junge, spielstarke Mannschaft. Nach dem sechsten Platz in der Vorsaison stehen die Denkendorfer mit 8:4 Punkten auf Tabellenplatz fünf.

Nachdem Benjamin Banzhaf weiterhin mit einer starken Bänderdehnung ausfällt, ist man in Weilheim froh, mit Sebastian Sigel einen erfahrener Spieler reaktiviert zu haben. Von ihm erhofft sich das Trainergespann, dass die Abwehr zu alter Stärke zurückfindet - am besten schon heute gegen Denkendorf.ras/as/pa

So wollen sie spielen

TSV Owen: Carrle, F. Einselen - B. Klett, M. Raichle, Kerner, Bäuchle, S. Klett, Bittner, Köbel, C. Einselen

SG Lenningen: Lamparter, Reichle, Nebenführ, Rieke, Renz, Schmid, Ringelspacher, Austen, Haid (?), Bächle, Pisch, Trenkle, Trenkle

TSV Weilheim: Illi, Latzel - Driesnack, Klett, Seyferle, Hiller, Höferer, Pfeffer, Roth, Auweter, Klein, T. Sigel, S. Sigel, Späth, Stark

Freie Terminwahl führt zum Zerrbild

Die Tabelle der Handballbezirksliga wird auch nach diesem Wochenende einem Zerrbild gleichen. Der spielfreie Tabellenführer EK Bernhausen hat sieben Partien absolviert. Verfolger TSV Owen wird nach dem Heimmatch gegen Altbach bei neun stehen, die SG Lenningen bei acht, der VfL - diese Wochenende ebenfalls spielfrei - bleibt bei sechs.

Einer der Gründe für die ungleiche Spielezahl liegt in der kurzen Sommerpause. War früher bereits in der dritten Märzwoche Schluss, dauert die Saison heute mit der Relegation manchmal bis Pfingsten. Das macht im Mittel sechs Wochen mehr, die Zahl der Begegnungen ist aber gleich geblieben. Die unteren Ligen haben dabei dasselbe Zeitfenster zu füllen wie die höheren Spielklassen, wo mehr Mannschaften im Rennen sind. Für die Bezirksmannschaften entsteht daraus ein Luxus: Spiele sind innerhalb des Rahmenterminplans fast frei terminierbar.

Viele Vereine haben darüber hinaus nicht nur ein Problem mit verfügbaren Hallenzeiten, sondern auch Interesse an kompletten Heimspieltagen. Die „Zweite“ vor der „Ersten“, das gilt in der Regel überall dort, wo höherklassige Teams am Start sind.tb