Wendlingen. Die Zwischenbilanz des Landesligisten TSV Wendlingen in der ersten Saison nach dem Verbandsligaabstieg führt im Speck und Rübholz zu einer aufgeräumten Stimmung. Simon Heller, im vergangenen Sommer als Chefcoach bei der Frauenfußball-Spielgemeinschaft aus Wendlingen und Ötlingen eingestiegen, gewinnt dem fünften Tabellenplatz zur Winterpause Positives ab - solide, aber nicht sensationell lautet das Credo.
„Die Verbandsligarunde war eine brutale und gewissermaßen verkorkste Saison, die sich auch in den ersten Partien der neuen Spielzeit nicht so leicht abschütteln ließ“, betont der Trainer. Umso mehr sei er nach der sportlich mageren Verbandsligabilanz von nur zwei Siegen in 22 Begegnungen nun mit der Ausbeute seiner Spielerinnen von 20 Punkten und dem derzeitigen Tabellenplatz „hochzufrieden“.
Wenn Heller nach dem kurzen Intermezzo bei den Hallen-Bezirksmeisterschaften (der TSVW wurde am Dreikönigstag Dritter) am 30. Januar zum ersten offiziellen Training im neuen Jahr bittet, wird sich am Kader kaum etwas geändert haben. Neuzugänge? Soll es allenfalls aus dem eigenen Haus geben. „Zwei bis drei Spielerinnen aus dem Bezirksligateam“ will Heller in die Vorbereitung einbinden und testen, im Gegenzug sei damit zu rechnen, dass auch dieselbe Anzahl Akteurinnen den umgekehrten Weg Richtung des zweiten Teams gehen muss. Die „Zweite“, die SGM Wendlingen/Ötlingen, ist aktuell Bezirksliga-Spitzenreiter.
Aktuell keine Verletzten
Mit 19 Kickerinnen will das Landesliga-Trainergespann die Restsaison angehen. Was Heller dabei froh stimmt: Verletzte gibt es derzeit keine. Einzige Ausnahme: Sandy Schaible plagt sich noch mit den Folgen einer Innenbandblessur herum, erlitten bei einem Testspiel gegen die B-Junioren des SV Aufhausen (1:2) Ende vergangenen Jahres. Doch die Rekonvaleszenzphase der Lädierten schreitet voran. „Vielleicht ist sie sogar bis zum Trainingsauftakt am 30. Januar wieder fit“, orakelt der Coach.
Personell kaum Probleme, mit der Abstiegszone aktuell nichts zu tun - mit aller Lockerheit und Unbeschwertheit dürfen die TSVW-Spielerinnen sogar Richtung Relegationsplatz schauen. Der Coach geht bei diesem Thema freilich sofort in die Defensive. „Wir spekulieren auf keinen Tabellenplatz, haben aber intern unsere Ziele definiert“, sagt der Übungsleiter vorsichtig und ohne Details nennen zu wollen, auch wenn der Abstand zum Liga-Zweiten FC Biegelkicker Erdmannhausen lediglich zwei Zähler beträgt. Der Titel? Für die Wendlinger dagegen überhaupt kein Thema - was in erster Linie an der Dominanz des Tabellenersten TV Jebenhausen (siehe Infoartikel) liegt.
Erstes Ligaspiel am 17. März
Das Vorbereitungsprogramm bis zum Rundenstart sieht laut Heller pro Woche ein Testspiel vor. Fix ist bereits der erste Vorbereitungskick am 9. Februar gegen Regionenligist TB Neckarhausen. Bis 17. März (Heimpartie gegen den TSV Langenbeutingen) soll durch Trainingsfleiß und Wettkampfhärte das Leistungsvermögen der Spielgemeinschaft weiter verbessert werden. Der von Simon Heller propagierte „Ballbesitzfußball mit schnellem Umschalten nach vorne“ hat angesichts von bislang nur 22 Treffern offenkundig noch Luft nach oben.Reimund Elbe