Lokalsport

Dolce Vita am Himmel über Italien

Segelfliegen Wolf-Hirth-Piloten Tilo Holighaus und Mario Kießling landen bei Grand Prix in Varese auf den Plätzen zwei und drei.

Kirchheim. Für die Kirchheimer Fliegergruppe Wolf Hirth läuft es zur Mitte der Segelflugsaison richtig gut. Beim Grand Prix in Varese belegten Tilo Holighaus und Mario Kießling hinter dem Italiener Giorgio Galetto die Plätze zwei und drei. In den sechs Wertungstagen konnten die beiden Piloten auf Strecken zwischen 130 und 330 Kilometern in dem vor allem mit italienischen Spitzenpiloten besetzten Feld hervorragend mithalten.

„Es war eine wunderbare Veranstaltung“, schwärmte Tilo Holighaus nach seiner Rückkehr, die er standesgemäß im Segelflugzeug direkt aus Italien bewerkstelligte. „Das Wetter war äußerst abwechslungsreich. Die ersten Tage mussten wir mit schwachen Steigwerten und Arbeitshöhen von gerade mal gut 1 000 Metern klarkommen.“ Gegen Ende war dann aber alles geboten: von Hangthermik über Wellen und Rotoren bis hin zu wirklich spektakulären Hangflugbedingungen am letzten Tag.

Besonders lobte Holighaus das Engagement der Wettbewerbsleitung, die auch kurze Wetterfenster für schnelle Aufgaben nutzte und so das Maximum an sportlichem Vergleich ermöglichte. „Bei den Flügen wurde den Piloten viel abverlangt. Jedes Mal entwickelten sich wirklich spannende Grand-Prix-Rennen, bei denen Geländekenntnisse und ein gutes Auge fürs Wetter, aber auch Kreativität gefragt waren.“ Genau das macht das Grand-Prix-Fliegen aus: taktische Überlegungen oder einfaches „Hinterherfliegen“ helfen nur in den wenigsten Fällen. Es kommt darauf an, bessere Entscheidungen zu treffen als die anderen und zu erkennen, wann sich Chancen ergeben. „Und natürlich muss man auch sein Flugzeug gut kennen“, so Holighaus, der sich mit seinem zweiten Platz für das Grand-Prix-Finale im Januar in Chile qualifiziert hat.

Ein Wink, den sich der Geschäftsführer des Segelflugzeugherstellers Schempp-Hirth nicht verkneifen konnte - verständlich angesichts der Tatsache, dass die drei erstplatzierten Piloten allesamt das neue Kirchheimer 18-Meter-Flaggschiff Ventus 3 flogen.lr