Lokalsport

Doppel-Pleite in 48 Stunden

Basketball: Knights verlieren zwei Mal

Am ersten Doppelspieltag der ProA hat es für die VfL Kirchheim Knights bittere Pleiten gegen Chemnitz und in Jena gesetzt. Beide Partien gaben die Ritter dabei aus aussichtsreichen Positionen in der Schlussphase verloren. Hohe Treffsicherheit bei den Gegnern sowie schwindende Kräfte der Kirchheimer gaben dabei jeweils den Ausschlag für die Niederlagen.

Trotz lautstarker Unterstützung von den vollbesetzten Rängen: Die Knights haben den ersten Heimauftritt der Saison verpatzt. Kei
Trotz lautstarker Unterstützung von den vollbesetzten Rängen: Die Knights haben den ersten Heimauftritt der Saison verpatzt. Keine 48 Stunden nach der Niederlage gegen Chemnitz setzte es in Jena die zweite Pleite.Fotos: Jörg Bächle

Kirchheim/Jena. Zwei Tage, zwei Spiele, zwei Niederlagen: Der Doppelspieltag der 2. Basketball-Bundesliga ProA entpuppte sich für die VfL Kirchheim Knights als reichlich bittere Pille. Bereits am Freitag unterlagen die Ritter beim Heimspiel-Auftakt gegen Chemnitz mit 71:82 (35:43). Am Sonntagabend folgte beim Aufstiegsfavoriten Jena mit 67:83 (30:40) die zweite Pleite binnen knapp 48 Stunden.

Beide Spiele offenbarten dabei erstaunliche Parallelen: So gewährten die Knights sowohl Chemnitz als auch Jena Gesamt-Wurfquoten von über 50 Prozent (55/51), sowohl am Freitag als auch am Sonntag brachen die Ritter zudem spät ein, schlugen aus jeweils guten Ausgangspositionen kein Kapital. Während Chemnitz nach einer knappen 62:60-Führung rund sechs Minuten vor dem Ende entscheidend davonzog, schaltete Jena nach Ausgleich der Knights zum 43:43 rund 13 Minuten vor dem Ende zwei Gänge hoch.

„In beiden Spielen hatten wir weniger Ballverluste als der Gegner, haben zudem gegen Chemnitz die Rebound-Statistik gewonnen und diesbezüglich gegen Jena gleichauf gelegen. Wenn du diese Schlüsselstatistiken zu deinen Gunsten entscheidest, hast du normalerweise gute Chancen auf Erfolge“, resümierte Knights-Coach Michael Mai leicht verbittert.

Dass seine Knights dennoch zwei Mal mit leeren Händen das Spielfeld verließen, führt er auf zwei Faktoren zurück. „Sowohl Chemnitz als auch Jena muss man ein Kompliment machen. Sie haben es geschafft, ihre Offensiv-Systeme effektiv auszuspielen und viele offene und gute Würfe bekommen, die sie versenkt haben. Auf der anderen Seite müssen wir uns auch an der eigenen Nase fassen, dass wir in der Defensive zu oft spät im Angriff der Gegner noch eingeknickt sind.“

Bitter für die Knights wog zudem die Verletzung von Tim Burnette, die das Energiebündel ab Halbzeit der Freitagspartie gegen Chemnitz bereits gehemmt hatte und in Jena komplett außer Gefecht setzte. Vor allem seine Offensivqualitäten und seine giftige Verteidigung gegen die schnellen Guards der Gegner wurden schmerzlich vermisst. „In beiden Spielen haben wir uns gegen enorm starke Gegner durch großen Einsatz in eine Position gebracht, um den Sieg zu kämpfen. Dass uns dann gegen Ende der Spiele jeweils die Kraft ausging, ist ebenso verständlich wie ärgerlich“, offenbarte Mai.

Als besonders gravierend erwies sich allerdings auch die schwache eigene Wurfquote. Gegen Chemnitz und Jena fanden insgesamt lediglich rund 38 Prozent der Würfe den Weg durch den Korb. Vor allem gemessen an den Quoten der Gegner bleibt den Knights somit einiges aufzuarbeiten. „Wir müssen aus unseren Systemen heraus noch effektiver werden“, so Mai.

Um beim nächsten Spiel in fremder Halle gegen Meisterschaftsfavorit Rasta Vechta eine Chance zu haben, müssen die Ritter neben einer besseren Abschlussquote vor allem auch an Konstanz zulegen. Während Richard Williams in bislang sämtlichen Partien deutlich zweistellig punktete und als Spielmacher und Verteidiger starke Akzente setzte, kam die Unterstützung für den quirligen Point Guard stets von anderer Adresse.

Während beim Sieg gegen Rhöndorf zum Saisonauftakt noch Keith Rendleman hervorstach (17 Punkte/ 9 Rebounds), spielten bei den beiden Pleiten Andreas Kronhardt (17/10) respektive Tim Koch (17) stark auf. Jordan Wild gelang in Jena mit 13 Punkten und 10 Rebounds zudem ein Double-Double. „Wir haben viele sehr gute Spieler im Kader, die ihr Können konstanter abrufen müssen. Auch gegen eine Top-Mannschaft wie Vechta können wir eine deutliche bessere Visitenkarte abgeben, als in Jena“, blickt Mai nach vorne.