Lokalsport

Doppelter Plattfuß bremst das Führungsduo aus

Mountainbike Nach einem schwarzen Tag auf der fünften Etappe verlieren Manuel Fumic und Henrique Avancini beim Cape Epic in Südafrika das gelbe Trikot. Von Erhard Goller

Selbst sind die Männer: Nach ihren Hinterraddefekten legten Manuel Fumic (vorne) und Henrique Avancini selbst Hand an, verloren
Selbst sind die Männer: Nach ihren Hinterraddefekten legten Manuel Fumic (vorne) und Henrique Avancini selbst Hand an, verloren dadurch auf der sechsten Etappe des Cape Epic jedoch wertvolle Zeit. Foto: Nick Muzik

Da war es wieder, dieses „ungezähmte“ Wesen des Cape Epic. Die Gründer des Etappenrennens hatten es von Beginn an mit dem Etikett „untamed“ versehen, und auch die 14. Auflage verläuft so, als ob das eine sich selbst erfüllende Prophezeiung wäre: Auf der fünften Etappe über 84 Kilometer mit Start und Ziel in Elgin hatte sich das Schicksal die Träger des gelben Trikots ausgesucht, strafte sie gleich doppelt und brummte ihnen 10,54 Minuten Rückstand auf.

Etwa bei Kilometer 14 hörten Manuel Fumic und Henrique Avancini das Geräusch, das Radsportler am meisten fürchten. „Pffft“ summte es ihn ihren Ohren. Den Kirchheimer und den Brasilianer hatte gleichzeitig jeweils ein Plattfuß am Hinterrad ereilt. Weil in der Bergauf-Passage gleichzeitig Christoph Sauser Mühe hatte, zogen Nino Schurter und Matthias Stirnemann wie am Tag zuvor gemeinsam mit ihren beiden jungen Teamkollegen Andri Frischknecht und Michiel van der Heijden das Tempo an.

Bei Kilometer 21 wurden für Fumic und Avancini 3,45 Minuten Rückstand gemessen. Doch zu einer Aufholjagd kam es nicht - das zweite Problem des Teams Cannondale war der Magen von Henrique Avancini. Der Südamerikaner fühlte sich nicht gut und konnte keine Nahrung zu sich nehmen. Mit fatalen Folgen.

Eine Zeit lang konnte sich das Duo in einer Verfolgergruppe mit den Titelverteidigern Karl Platt und Urs Huber halten, doch für Avancini war auch das irgendwann zu schnell. Manuel Fumic hatte jetzt nicht nur sein Tempo anzupassen und die Windschatten zu bieten, sondern musste den Kollegen auch mental über die Runden bringen. Das gelang ihm ganz gut, auch wenn es am Ende eben Platz zehn und den Verlust des gelben Trikots bedeutete.

„Ich bin nicht enttäuscht“, schüttelte Manuel Fumic nach fünf Tagen in der führenden Position den Kopf. „An so einem Tag mit Defekt und Magenproblemen kannst du ganz schnell noch viel mehr Zeit liegen lassen. Wir liegen trotzdem noch über unseren Erwartungen, und es sind auch noch zwei Tage zu fahren.“

Vor den verbleibenden beiden Etappen haben die beiden in der Gesamtwertung 9,12 Minuten Rückstand auf die Etappensieger und neuen Führenden Nino Schurter/Matthias Stirnemann (Schweiz, 19.10,34 Stunden). Die liegen 50 Sekunden vor Jaroslav Kulhavy und Christoph Sauser (Tschechien/Schweiz).

Am heutigen Samstag steht in Elgin die vermeintliche Königsetappe über 103 Kilometer und 2 750 Höhenmeter auf dem Programm. Am morgigen Final-Sonntag stehen noch einmal 85 Kilometer auf dem Programm.