Lokalsport

„Du musst nur wollen“

Interview mit Knights-Center Enosch Wolf:

 

 

Enosch, das vierte Double-Double im fünften Spiel. Kann man von der stärksten Saison Ihrer bisherigen Basketball-Laufbahn sprechen?

Wolf: Auf diesem Niveau auf jeden Fall. Es ist ja erst meine zweite Saison als Profi.

Wo Sie sind, sind Skeptiker nicht weit. Schlampiges Talent, schwieriger Typ, heißt es oft. Woran liegt es, dass es in Kirchheim plötzlich läuft wie geschmiert?

Wolf: Weil ich zeigen darf, was ich kann, ganz einfach. Sieht man von meiner Zeit in den USA einmal ab, hatte ich bisher noch keinen Trainer, bei dem ich so viel Spielzeit bekam. Das ist Vertrauen, das man gerne zurück gibt.

Ist das nun individuelle Stärke oder profitieren Sie in Kirchheim auch vom System?

Wolf: Ich denke, es ist beides. Individuelle Stärke und gutes Coaching. Wir kennen uns als Mannschaft sehr gut. Jeder weiß, was der andere im nächsten Moment macht. Wir laufen die Systeme gut, die dann in Reboundsituationen enden. Für Rebounds musst du dann eigentlich nicht mehr viel können, du musst nur unbedingt wollen.

Im Auftaktspiel gegen Nürnberg haben Sie ein Fastbreak nach einem Sprint übers ganze Feld solo abgeschlossen. Von einem 2,13-Mann sieht man das nicht alle Tage. Ist Beweglichkeit Ihr größtes Plus?

Wolf: Für einen Spieler meiner Größe bin ich sicherlich einer der schnelleren und beweglicheren. Ich bringe nicht das Gewicht und die Masse mit, um mich nur mit dem Rücken zum Korb durchzudrücken. Da muss man eben mehr arbeiten.

Sie waren nach einem Cut unter dem Auge am Samstag lange zur Behandlung in der Kabine? Alles wieder o.k?

Wolf: Kein Problem. Ich bin unglücklich in einen Ellbogen reingerauscht. Unser Teamarzt hat das in der Kabine mit fünf Stichen genäht. Am Freitag kommen die Fäden raus. Tut auch nicht mehr weh. Alles gut.