Lokalsport

Duell der Gernegroße

VfL-Oberligabasketballer bei Mit-Aufstiegskandidat Söflingen gefordert

Zu einem der schwersten Auswärtsspiele überhaupt treten die Oberliga-Basketballer des VfL Kirchheim am morgigen Sonntag ab 17.30 Uhr an: Gastgeber TSG Söflingen will genauso wie der VfL in die Regionalliga.

Ist nach dem Weggang von Raffaele Pascucci eine Option für die Guard-Position: Tim Auerbach. Foto: Silviani
Ist nach dem Weggang von Raffaele Pascucci eine Option für die Guard-Position: Tim Auerbach. Foto: Silviani

Kirchheim. Alle Mann an Bord, alle gut trainiert, alle heiß auf Söflingen: Die Nachrichten vor der Fahrt in den Ulmer Vorort aufseiten der VfL-Basketballer könnten nicht besser sein. Nur ein kleiner Wermutstropfen fiel in den Gute-Laune-Wein: Raffaele Pascucci verabschiedete sich vom Team, ihm wurde die Fahrerei von Böblingen zu viel, auch angesichts der relativ geringen Einsatzzeit, die er bekam. Coach Bekim Kukiqi bedauerte das zwar, kann den Verlust aber angesichts der zuletzt erfreulichen Leistungssteigerungen von Tim Auerbach und Damian Morrow auf den Guard-Positionen verschmerzen. Kukiqi: „Raffa hat sich trotz seiner geringen Spielzeit immer voll rein gehängt, wir wünschen ihm alles Gute.“

Am Sonntag wird es allerdings, ganz im Gegensatz zum letzten Heimspiel gegen Rottenburg, als das Spiel früh entschieden war und viel gewechselt werden konnte, eine eher enge Angelegenheit. Gastgeber TSG Söflingen muss wohl gewinnen, sollen die ambitionierten Ziele nicht frühzeitig in Gefahr geraten. Mit derzeit 5:2-Siegen steht das Team von Jung-Coach Benjamin Gulde (27) noch aussichtsreich auf Platz drei hinter der TSG Reutlingen (7:1) und dem VfL (6:1), eine Niederlage würde den Abstand aber dann doch etwas zu sehr wachsen lassen – der angestrebte Regionalliga-Aufstieg würde in weite Ferne rücken.

Dazu muss die TSG den derben Rückschlag von vor einer Woche verdauen, als beim Youngsters-Team des SV 03 Tübingen eine die ganze Liga überraschende 72:76-Pleite passierte. Die Niederlage zum Saisonauftakt in Reutlingen (59:78) war ja deshalb eingeplant, weil Rückkehrer Christian Große da noch nicht zur Verfügung gestanden hatte.

Um den 31-jährigen Ex-Bundesligaspieler dreht sich seither alles: Er macht 20 Punkte pro Spiel, trifft mehr als drei Dreier und ist von der Freiwurflinie mit 89 Prozent Erfolgsquote fast fehlerfrei – gar nicht zu reden von den vielen Assists, die in der Oberligastatistik allerdings nicht notiert werden. Nach fünf Siegen nacheinander fehlte ihm in Tübingen aber die Unterstützung.

Söflingens Abteilungsleiter Andreas Bobbe weiß nicht nur deshalb: „Kirchheim ist schon Favorit“, fügt aber an: „Wir spielen zu Hause, und bei uns wird es gewiss nicht einfach, zu gewinnen.“ Vor allem die Hauptursache für die Niederlage in Tübingen, die schwache Wurfquote, hofft die TSG in der gewohnten heimischen Pfizerhalle zu verbessern. Wobei das mit der Gewohnheit so eine Sache ist: Bis Freitag konnte in der angestammten Spielhalle seit zwei Wochen nicht trainiert werden, da die Korbanlage defekt war.

Den Kirchheimern sind solche Details im Prinzip egal. Sie wollen das Spiel unter allen Umständen gewinnen, und für den gegnerischen Star Große hat Kukiqi gleich mehrere Sonderbewacher, die auch einem Ex-Erstligaspieler das Leben schwer machen können.ut

VfL Kirchheim: Auerbach, Bekteshi, Gibbs, Kraft, Lawson, Morrow, Scott, Sengül, Shabani, Strickland, Wanzke