Lokalsport

„Ein absolut einzigartiger Flug“

Das Fliegen in den Alpen ist eine besondere Herausforderung für Segelflieger. Am Wochenende waren die Bedingungen dort gut. Foto
Das Fliegen in den Alpen ist eine besondere Herausforderung für Segelflieger. Am Wochenende waren die Bedingungen dort gut. Foto: Andreas Lutz

Kirchheim. Die Piloten der Fliegergruppe Wolf Hirth haben wieder weite, ordentliche Strecke gemacht. Spitzenreiter am Samstag war Tilo Holighaus, der in seinem Ventus 3 knapp 720 Kilometer absolvierte. Dabei hatte es zunächst alles andere als gut ausgeshen. „Bei Biberach musste ich mich schon in die Platzrunde einreihen, weil es anfangs in der Blauthermik nicht wirklich gut ging“, berichtet er. Allerdings zeichnen sich Cracks wie Holighaus vor allem dadurch aus, sich durch schwierige Bedingungen zu kämpfen, um dann Anschluss an gute Wetterlagen zu finden. Auf Südkurs gelang ihm genau dies, sodass er nahe Kempten-Durach in die Alpen einfliegen konnte. Hier umrundete er die Berge Fluchthorn Piz Linard und Piz Vadret und ging dann wieder auf Nordkurs. Dem nördlichen Ufer des Bodensees folgend führte sein Flug noch bis in den Südschwarzwald, von dort ging es zunächst Kurs Heimat, wobei er das gute Wetter noch für eine Verlängerung bis Bartholomä nutzte, bevor er zur Hahnweide zurückflog. In der Rückschau selbst für den Routinier ein „absolut einzigartiger Flug in so viele, völlig unterschiedliche Wetterregionen“.

Ebenfalls am Samstag gelangen Mario Kießling und Sebastian Nägel Flüge über 720 und 614 Kilometer, wobei beide nach Passieren des Bodensees nach Westen abbogen und entlang der Schweizer Alpen bis in den Jura und von dort aus über Schwarzwald und Alb zur Hahnweide zurückkehrten.

Am Sonntag war es erneut Tilo Holighaus, der sich den weitesten Flug sicherte. Wieder gelang ihm nahe Kempten der Einstieg in die Alpen, allerdings bog er dieses Mal nahe Oberstdorf nach Osten ab und folgte den Höhenzügen bis nordöstlich von Innsbruck. Hier wendete er, flog bis kurz vor die Schweizer Grenze und folgte erneut Bodensee und Schwarzwald zurück zur Hahnweide.

Sein Vereinskamerad Albert Kießling flog zwar insgesamt rund 100 Kilometer weniger als Holighaus, dafür aber in direkter Linie noch weiter weg von der Hahnweide, indem er zunächst auf Südost- und später Südwestkurs bis nach Samedan kurz vor der italienischen Grenze kam. Mit nahezu identischem Flugweg landete er nach 7,15 Stunden wieder auf der Hahnweide an. lr