Lokalsport

Ein Arbeitssieg als Warnschuss

Basketball: VfL müht sich zum 90:83 in Rottenburg

Einen Sieg nach dem Motto „Hauptsache gewonnen“ haben die Oberliga-Basketballer des VfL Kirchheim mit dem 90:83 bei Kellerkind TV Rottenburg gelandet. Dem gelang ohne Liga-Topscorer Lopatin sein ­bislang bestes Saisonspiel.

Rottenburg. Was der Spitzenreiter der Basketball-Oberliga in Rottenburg ablieferte, hatte über 30 Minuten nicht das angestrebte Regionalliga-Format. „Wenigstens im dritten Viertel sind wir wie ein Tabellenführer aufgetreten“, sagte VfL-Trainer Bekim Kukiqi hinterher.

Ohne den an der Hüfte verletzten Topscorer Victor Lopatin (25,3 Punkte pro Spiel) trat der Tabellenvorletzte an, der trotz 3:11-Siegen eine Korbdifferenz von 1080:1086 hatte. Der Kirchheimer Coach dazu: „Ohne ihn ist Rottenburg als Team stärker, der Ball läuft sehr flüssig. Die haben das wirklich sehr gut gemacht.“

Das führte prompt zum 15:5 für die Hausherren, was Kukiqi gleich in der sechsten Minute zu einer Auszeit zwang. „Die Konzentration war nicht da, wir haben keinen Rhythmus gefunden und viele einfache Würfe und Korbleger vergeben.“ Die Auszeit zeigte allerdings Wirkung: Der frisch eingewechselte Youngster Tim Auerbach traf zwei seiner am Ende vier Dreier, in der Abwehr wurden die Zügel angezogen, der VfL ging 18:17 in Führung und das Spiel war ausgeglichen und blieb es bis zum 45:42-Pausenstand für den VfL, inklusive mehrerer Führungswechsel.

Noch wirkungsvoller als in dieser frühen Auszeit stellte Kukiqi sein Team offensichtlich in der Halbzeit ein: Ein 12:0-Lauf durch Nathan Gibbs, Desmond Strickland und Jorey Scott, der wohl sein bestes Spiel im Kirchheimer Trikot ablieferte, entschieden die Partie in den ersten vier Minuten nach dem Wechsel – 57:42. Doch Bekteshi und Kollegen ließen nicht nach, setzten nach dem 57:45 noch einen 12:2-Lauf drauf (69:47, 27.), der Auswärtssieg war gesichert.

„Vielleicht habe ich danach ein bisschen viel gewechselt, da lief dann nicht mehr viel“, bekannte Kukiqi nach dem Spiel und beschrieb damit das komplette vierte Viertel. Das gewannen die Gastgeber 27:15, und der Plan des Kirchheimer Coaches, seinen Jugendspielern Eren Sengül und Tobias Kraft noch ein paar Minuten zu geben, wurde so vereitelt. Doch wirklich gefährlich wurden die Rottenburger dem VfL nicht mehr, der Endstand von 90:83 war das knappste Resultat seit dem Kirchheimer Lauf zu Beginn der zweiten Hälfte.

Bereits am Samstagabend hatte Verfolger TSG Reutlingen beim Dritten, dem TV Konstanz, nach hartem Kampf mit 75:63 gewonnen. Konstanz ist mit fünf Niederlagen damit wohl um den Kampf um Relegationsplatz zwei ausgeschieden. Hinter dem VfL (14:1) lauern darauf jetzt nur noch Reutlingen (13:3) und die TSG Söflingen (11:4). Und ausgerechnet Söflingen ist der nächste Kirchheimer Gegner, kommenden Samstagabend in der Sporthalle Stadtmitte. „Wenn wir da wie heute im letzten Viertel spielen, kriegen wir eine Klatsche“, warnt Kukiqi.ut

VfL Kirchheim: Auerbach (14/4), Bekteshi (8), Gibbs (21/2), Lawson (4), Pascucci (5), Scott (15), A. Sengül, Shabani (5), Strickland (18/4)