Lokalsport

Ein Kellerduell jagt das andere

Fußball-Bezirksligist SGEH mit Personalsorgen

Fußball-Bezirksligist SGEH plant den Befreiungsschlag – in drei Akten. Mit der Partie gegen den Tabellennachbarn TSV RSK Esslingen wird eine Serie mit Spielen gegen Klubs aus dem Tabellenkeller eröffnet.

Einer der wenigen Lichtblicke bei der SGEH: Torjäger Marco Parrotta ist wieder an Bord.Foto: Genio Silviani
Einer der wenigen Lichtblicke bei der SGEH: Torjäger Marco Parrotta ist wieder an Bord.Foto: Genio Silviani

Erkenbrechtsweiler. Trainer Georgios Karatailidis musste in den vergangenen Tagen eine ganze Menge wegstecken. Dem triumphalen 5:2 über den bis dahin ungeschlagenen TSV Neckartailfingen folgte kaum 70  Stunden später das klare 1:4 in Eislingen. Diese bittere Niederlage (Karatailidis: „Mit mehr Entschlossenheit hätten wir dort sogar in Führung gehen können“) ist freilich nur ein Problem. Schwerer wiegt der womöglich lange Ausfall von Mittelfeldakteur Martin Kamradek. Nach ersten Untersuchungen könnte der SGEH-„Sechser“ in Eislingen einen Kreuzbandriss im linken Knie erlitten haben. Weitere Checks sollen alsbald endgültige Klarheit bringen.

Den emsigen Beurener im Team der Sportgemeinschaft hatte vor rund zwei Jahren dieselbe Verletzung – inklusive langer Zwangspause – ereilt. „Es sieht nicht gut aus“, orakelt Karatailidis. Damit nicht genug der Hiobsbotschaften. Pascal Posva droht nach einer Meniskusverletzung eine Operation. Auch der Angreifer musste in seiner Kickerzeit schon einige Rückschläge verarbeiten. 2013 drohte ihm nach einem Knorpelschaden im Sprunggelenk sogar das Karriere-Aus. Die schmerzhaften Kopfblessuren von Torwart Gunnar Hekel und Hakan Demir (rasselten in Eislingen aneinander) sowie Tim Müller (Prellung) machen das Malheur perfekt. Karatailidis lässt sich nicht unterkriegen. „Es zahlt sich jetzt aus, dass wir mit einem etwas vergrößerten Kader in die Runde gegangen sind“, betont der einstige Mittelfeldstratege, „zudem hoffe ich, dass einige der angeschlagenen Akteure am Sonntag vielleicht doch spielen können. Wir wollen uns Luft verschaffen“.

Torjäger Marco Parrotta mischte nach seinem Auslandsaufenthalt wieder im Training mit. SGEH und RSK sind Tabellennachbarn mit einigen Gemeinsamkeiten. Beide Teams weisen sechs Punkte auf, haben zweimal gewonnen und viermal verloren, lassen zudem in der Defensivarbeit schon mal fünf grade sein. Die Esslinger (13 Gegentore) hängen hierbei zumindest die SGEH (16) etwas ab. RSK-Coach Luca Greco ist mit dem bisherigen Verlauf der Saison zwar nicht hundertprozentig zufrieden, weist aber immer wieder auf das Ziel („Klassenerhalt“) hin. „Trotz einer guten Leistung mussten wir beim 2:3 gegen Donzdorf eine Niederlage hinnehmen“, sagt RSK-Abwehrspieler Erik Scherrieble, „trotzdem freuen wir uns auf die nächsten Spiele, die ja jetzt Schlag auf Schlag kommen“.

Mögen die Protagonisten bei der Sportgemeinschaft und beim TSV RSK mit gemischten Gefühlen auf die bisherige Bilanz schauen, ist in Berkheim und Wendlingen die Lage etwas kritischer. Die bislang noch sieglosen Teams (das direkte Duell endete am vergangenen Sonntag 2:2) dürfen in Donzdorf (TSVB) und Göppingen (TSVW) den nächsten Versuch starten. „Die neue Saison ist für uns eine große Herausforderung, weil etliche Stammspieler aufgehört haben“, beschreibt Berkheims Abteilungsleiter Bernd Leibbrand die schwierige sportliche Lage. Landesliga-Absteiger FC Frickenhausen ist nach drei Niederlagen in Folge auf einer „großen Durststrecke“, wie FCF-Pressewart Werner Schmid bildhaft angesichts dieser Pleitenserie anmerkt, „gegen den VfB Oberesslingen/Zell müssen wir die Wende schaffen“.

Auf dem Platz, auf dem der FCF eigentlich sein wollte, tummelt sich der TV Nellingen. Der überragende Spitzenreiter (sechs Spiele, sechs Siege) ist beim VfB Reichenbach zu Gast – als Favorit.