Lokalsport
Ein nahezu biblisches Duell

Fußball-Bezirksliga David gegen Goliath an der Jesinger Allee: Der VfL erwartet morgen als haushoher Favorit den Lokalrivalen aus Neidlingen. Von Klaus Schlütter

Das Bezirksliga-Derby VfL Kirchheim gegen TV Neidlingen morgen an der Jesinger Straße – ein ungleiches Duell wie jenes zwischen Goliath und David aus der Bibel? Nach den jüngsten Auftritten beider Mannschaften zu urteilen, ist die Frage eindeutig mit „Ja“ zu beantworten. Spitzenreiter VfL erzielte in den letzten fünf Spielen die maximale Ausbeute von 15 Punkten, während der TV im selben Zeitraum seinem Konto nur einen einzigen Zähler hinzufügen konnte.

Damit ist morgen die Rollenverteilung zwischen den beiden Teckteams klar definiert: Die Hausherren eindeutig in der Favoritenstellung, die Gäste krasse Außenseiter. Was VfL-Fußballchef Marc Butenuth aber nicht vorbehaltlos unterstreichen will. Warnend hebt er den Zeigefinger: „Wenn David seine Steinschleuder richtig jus­tiert, ist manches möglich.“

Eine Aussage, die dem Neidlinger Spielertrainer Patrick Kölle ein verschmitztes Lächeln ins Gesicht zeichnet. „Klar, Kirchheim hat einen riesen Lauf. Wir sind in einer schlechten Phase und ein Sieg von uns wäre außer der Reihe. Aber wir haben in der Vergangenheit gegen den VfL schon das eine oder andere Mal für eine Überraschung gesorgt.“

Wie Kölle kann auch Armin Oran personell aus dem Vollen schöpfen. „Alle an Bord!“, meldet der VfL-Kollege. So sind weder personelle noch taktische Umstellungen zu erwarten. Man darf vor allem gespannt sein, welcher Torjäger sich besser in Szene setzen kann, Max Pradler (13 Tore) auf Kirchheimer oder Pascal Hartmann (10) auf Neidlinger Seite.

Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen. Wegen der ständig steigenden Corona-Zahlen und den erhöhten gesundheitlichen Risiken muss jeder Zuschauer 3G nachweisen. Der Eintritt erfolgt diesmal nur über den Zugang rechts vom Sportheim, die Personen-Kontrollen übernimmt ein Jugendteam. „Vom Verein wird viel abverlangt“, sagt Butenuth. Er selber steht für eventuelle Unklarheiten oder Meinungsverschiedenheiten am Eingang parat.

SGEH gastiert am Aileswasen
Ähnliche Corona-Maßnahmen gibt es auch in den anderen Fußballstadien, zum Beispiel in Ne­ckartailfingen, wo die SGEH gas­tiert. Ein traditionelles Duell mit fast ausgeglichener Bilanz in 25 Bezirksliga-Partien. Elf Mal gewann das Team von der Berghalbinsel, neun Mal das vom Aileswasen. Fünf Mal trennte man sich unentschieden. „Nach unserem guten Saisonstart wollen wir wieder ins vordere Tabellendrittel und werden den Gegner keinesfalls unterschätzen“, versichert SGEH-Spielführer Markus Kronewitter. Ein einstelliger Tabellenplatz, der mit einem Sieg und 19 Punkten erreicht wäre, ist für Trainer Christian Mirbauer ein lohnenswertes Nahziel. Für eine dafür erfolgreichere Torjagd als zuletzt hat Stürmer Marco Parrotta vergangene Woche in einem Kurzurlaub neue Kraft geschöpft. Dagegen ist Florian Lenuzza Gelb-Rot gesperrt.