Lokalsport

Ein Stuhl bleibt zunächst leer

Basketball Die Pro A erteilt 15 Klubs das Startrecht in der neuen Saison. Der überraschende Verzicht der Kölner eröffnet Chance auf eine mögliche Wildcard. Von Bernd Köble

Saison Nummer elf für die Knights in der Pro A: Mit der Lizenzerteilung in dieser Woche steht fest, wer die  kommenden Gegner de
Saison Nummer elf für die Knights in der Pro A: Mit der Lizenzerteilung in dieser Woche steht fest, wer die kommenden Gegner der Kirchheimer sind.Foto: Markus Brändli

Mit welcher Mannschaft Kirchheims Basketballer ab 22. September in der Pro A an den Start gehen werden, steht noch in den Sternen. Mit Keith Rendleman, Andreas Kronhardt, Tim Koch, Brian Wenzel und William Darouiche stehen fünf letztjährige Kräfte bereits unter Vertrag. Die restlichen der voraussichtlich zehn Plätze im Kader sind nach wie vor offen.

Dafür ist seit dieser Woche bekannt, wer die Gegner sind: Dass die beiden BBL-Absteiger aus Gotha und Tübingen die Plätze von Vechta und Crailsheim einnehmen werden, die nach einem Jahr in die erste Liga zurückkehren, entspricht noch der Regel. Doch ohne Überraschungen kommt die Liga auch in diesem Jahr nicht aus. Der Grund wie immer: das fehlende Geld. Pro-B-Meister Baskets Elchingen setzt auf behutsame Entwicklung und hat deshalb auf sein Startrecht verzichtet. Dafür rückt nun der FC Schalke 04 als Halbfinalist an der Seite von Vizemeister Rostock auf. Die Schalker sind - wenn man so will - Gründungsmitglieder der Pro A. Das Basketballteam aus der Fußball-Hochburg Gelsenkirchen spielte in den Anfangsjahren 2007 bis 2009 schon einmal zwei Spielzeiten lang in der zweithöchsten Liga, war 1982/83 sogar ein Jahr lang erstklassig.

Köln-Arena wird zum Problem

Was wohl mehr Beobachter und Fans überrascht haben dürfte: Die Rheinstars aus Köln, Hauptrunden-Vierter mit Aufstiegsambitionen, ziehen sich auf eigenen Wunsch in die Pro B zurück. Die spannende Erkenntnis daraus aus Kirchheimer Sicht: auch eine Halle, die zu groß ist, kann zum Problem werden. Die Lanxess-Arena mit ihren 18 000 Plätzen ist für die Pro A völlig überdimensioniert und auf lange Sicht schlicht zu teuer. Ein zweitligataugliches Ausweichquartier war in der Metropolregion am Rhein offenbar nirgends aufzutreiben.

In den kommenden beiden Wochen müssen sämtliche Bundesligisten entscheiden, ob ein Wildcard-Verfahren eröffnet wird. Einziger Bewerber dafür wären bisher die Artland Dragons aus Quakenbrück. „Die Entscheidung liegt nicht mehr bei uns“, sagt Zweitliga-Geschäftsführer Daniel Müller. Sprächen sich die Klubs gegen eine Wildcard aus, hätte Ehingen als einziger Absteiger die Chance auf einen neuen Anlauf. Ob die Ehinger das wollen, ist eine andere Frage. Schlusslicht Ulm jedenfalls hat keinen Lizenzantrag für die Pro A gestellt.

Und Kirchheim? Lizenz unter Vorbehalt, heißt es dort, aber das ist unter der Teck zu diesem Zeitpunkt nichts Neues. In den vergangenen Jahren waren beim Einreichen des Lizenzantrags zumeist die Etatverhandlungen noch nicht abgeschlossen. In der elften Pro-A-Saison der Kirchheimer geht es um den Nachweis hauptamtlicher Stellen in der Verwaltung. Noch ist Zeit, nachzubessern.

Schalke und Rostock neu dabei

15 Mannschaften, die in der neuen Saison in der Pro A an den Start gehen werden, hat die 2. Basketball-Bundesliga jetzt im Rahmen ihres Lizenzierungsverfahrens benannt. Über die Vergabe des 16. und letzten Startplatzes, der durch den freiwilligen Rückzug der Rheinstars aus Köln in die Pro B frei geworden ist, will die Liga in den kommenden Wochen entscheiden. Die neue Saison in der Pro A beginnt am 22. September.

Die Pro-A-Teams der Saison 2018/19: Kirchheim Knights, Tigers Tübingen (Absteiger BBL), Rockets Gotha (Absteiger BBL), Rostock Sea Wolves (Aufsteiger Pro B), FC Schalke 04 (Aufsteiger Pro B), Academics Heidelberg, Karlsruhe Lions, Gladiators Trier, White Wings Hanau, Phoenix Hagen, Hamburg Towers, Niners Chemnitz, Nürnberg Falcons, Uni Baskets Paderborn, Baunach Young Pikes. bk