Lokalsport

Eine Klasse besser

Oberliga-Basketballer deklassieren TV Rottenburg vor 100 Fans 107:78

Nicht der 107:78-Sieg an sich, sondern die Art und Weise, wie die VfL-Basketballer ihren Oberliga-Konkurrenten TV Rottenburg beherrschten, war am Samstagabend entscheidend – und ebenso zukunftsweisend.

Auf der Mitspieler-Suche: Devontee Lawson.Foto: Genio Silviani
Auf der Mitspieler-Suche: Devontee Lawson.Foto: Genio Silviani

Kirchheim. Das war dann doch ein Klassenunterschied. Gut 100 Zuschauer konnten ab halb acht in der Sporthalle Stadtmitte begutachten, dass ihr Heimteam tatsächlich zur Spitze der Oberliga Ost gehört. Mit dem sechsten Sieg im siebten Spiel hat sich der VfL Kirchheim nun zusammen mit der TSG Reutlingen ganz oben ziemlich fest- und sogar ein klein wenig abgesetzt. Die ebenfalls hoch gewettete TSG Söflingen verlor beim SV 03 Tübingen und hat nun schon zwei Niederlagen.

Gegen den TV Rottenburg ging der Plan von Coach Bekim Kukiqi, schnell für klare Verhältnisse zu sorgen und dann auch den Bankspielern endlich die wohlverdiente Spielzeit zu geben, recht gut auf. Nach einem vor allem offensiv ordentlichen ersten Viertel (26:16) und einem kleinen Stottern des Motors zu Beginn des zweiten – 30:24, 13. Minute – trumpften die Center groß auf. Gut eingesetzt von den Außenspielern, aber auch extrem engagiert beim Offensiv-Rebound, sorgten Nate Gibbs und Akant Sengül im Alleingang für die nächsten 13 Punkte zum 43:26 – die Vorentscheidung. Logischerweise bekamen so auch Strickland und Co. von außen wieder mehr Platz. Garniert durch Dreier von Shkelzen Bekteshi, DeVontee Lawson und endlich auch Tim Auerbach rauschte der VfL so zum Pausenstand von 60:34 – die Fans konnten zufrieden sein.

Kukiqi war es ein besonderes Anliegen, seine „Kirchheimer“ herauszuheben: „Sehr erfreulich waren die Leistungen von Tim Auerbach und Akant Sengül. Dies hat mich persönlich sehr gefreut.“

Nach der Pause ging es gerade so weiter. Im dritten Viertel regnete es insgesamt sechs erfolgreiche Würfe von Downtwon, dazu gab es eine hundertprozentige Quote von der Freiwurflinie. So kam es, dass das Punktekonto vor den letzten zehn Minuten bereits auf 88 angewachsen war – wer also würde für den ersten Hunderter der Saison sorgen? Nachdem der an diesem Abend starke Lawson (Highlights: Ein Alley-oop-Dunk und vier Dreier), der in dieser Phase aber etwas übermotiviert schien, gleich ein paar Angriffe verdaddelt hatte, war es Akant Sengül vorbehalten, in der 35. Minute für das 101:63 zu sorgen.

Der Rest war „Garbage-time“, die Gäste, vor allem Liga-Topscorer Victor Lopatin. machten noch ein paar Pflichtpunkte, doch eine Rolle spielte das längst nicht mehr.

Coach Kukiqi war zufrieden: „Ich denke, wir haben das Spiel von Anfang an kontrolliert und Rottenburg nie wirklich ins Spiel kommen lassen. Das war eine tolle Teamleistung und wir konnten einiges ausprobieren.“

Apropos Teamleistung: Sieben Akteure punkteten zweistellig, und bis auf die letzten fünf Minuten hielt auch die Defensive sehr gut zusammen. Auch wenn das „nur“ gegen Rottenburg war: Hier wächst etwas zusammen. Aus der reinen Ansammlung von Stars zum Saisonbeginn wird mehr und mehr eine echte Mannschaft. Das Ziel Aufstieg ist zwar noch in weiter Ferne, doch nach den letzten zehn Tagen kann wohl niemand mehr sagen, das wären reine Hirngespinste.ut

VfL Kirchheim: Auerbach (12/3), S. Bekteshi (11/2), Gibbs (14), Kraft, Lawson (15/4), Morrow (2), Scott (8), A. Sengül (16), E. Sengül, Shabani (10/2), Strickland (17/4), Wanzke (2).

TV Rottenburg: Degel (10/3), Fleck (2), Graef (2), Grbavac (12/1), Hüls (8/2), Kallenberg (11), Lopatin (23/3), Naggay (2), Reichl, Roller (8), Solomonidis.