Lokalsport

Eine Ötlingerin auf dem Weg nach oben

Ski Rosa Reiser kommt mit der Berufung in den Landeskader dem Traum von der Nationalmannschaft näher.

Kirchheim. Rosa Reiser vom TSV Weilheim dürfte die derzeit glücklichste alpine Skirennläuferin der Region sein. Grund dafür ist die Nachnominierung in den Landeskader der Skiverbände Baden-Württemberg (SBW). Da dieser Kaderstatus dem Profi- und Spitzensport gleichgestellt ist, genießt die 14-jährige aus Ötlingen das Privileg, an Trainingsmaßnahmen und Vergleichsrennen teilnehmen zu können.

Zu Beginn der Rennsaison 2020/2021 war Reiser nicht mehr für den BaWü-Kader berücksich­tigt worden, in den sie 2019 aus dem SSV-Schülerkader aufgerückt war. Doch die Investition in mehrere Individualtrainings in Öster­reich haben sich schließlich für Rosa Reiser bezahlt gemacht. „Ich bin viel stabiler geworden und stehe technisch besser denn je auf dem Ski“, freut sich die skibegeisterte Schülerin aus der Teckstadt.

Prompt folgte vor einigen Tagen die Einladung zum ersten viertägigen Trainings- und Rennvergleich nach Lenggries beziehungsweise Garmisch-Partenkirchen. In den kommenden Wochen werden noch weitere solcher Maßnahmen folgen, die als systematische Vorbereitung für die Qualifikation in die Nationalmannschaft dienen.

Außerdem stellt sich für die 13-köpfige Kadergruppe um das Trainer-Trio Ulrich Heinfling, Vernonika Fus und Patrick Krieg die Frage, wie es nach dieser Saison weitergehen soll. Denn wer es in die deutsche oder internati-onale Spitze schaffen will, kommt um das Skiinternat in Oberstdorf kaum herum. Vor dieser schwierigen Entscheidung stand vor einigen Jahren auch Philipp Hauff vom VfL Kirchheim, der diesen Schritt nicht vollzog, es aber zumindest als Spaß-Rennläufer in die erweiterte deutsche Elite ge-schafft hatte.

Doch jetzt ist für Rosa Reiser zunächst der Fokus ganz auf diese Woche gelegt. Immerhin werden drei Slaloms, drei Riesenslaloms und zwei Superskirennen ausgefahren, bei denen die Ötlingerin zeigen will, was sie drauf hat. Aus Pandemie-Gründen und um die Personen am Hang zu reduzieren, werden die Jungs ihre Rennen in Garmisch und die Mädels in Lenggries fahren.

Die einzige alpine Rennserie, die in abgespeckter Version in diesem Winter stattfindet, ist der deut-sche Schülercup (DSC), bei dem die 110 besten deutschen Rennläuferinnen und Rennläufer - 55 Jungs und 55 Mädels - der Jahrgänge U 16 und U 14 teilnehmen dürfen.

Für die große Masse der Alpinen heißt es aber weiter: Warten. Es könnte die erste Saison der Ge-schichte werden, in der kein offizielles Rennen stattfindet. Mitte der Woche wurde das neue Corona-Update der Lenkungsgruppe im SSV veröffentlicht, das alle Entscheidungen und Empfehlungen vom 18. Dezember bestätigt, einzig die Gültigkeit bis Mitte März wurde verlängert. Dies bedeutet, dass alle Maßnahmen im alpinen Breitensport sowie alle klassischen Verbandsveranstaltungen im Wettkampfsport bis zum 20. März abgesagt wurden. Damit wird das Zeitfenster für Rennveranstaltungen immer kleiner. Im Kalender sind die meisten bisher ausgefallenen Rennen zwar mit dem Hinweis „verschoben“ versehen, doch die Saison ist eigentlich nicht mehr zu retten. Dennoch ist der Alpin-Tross zuversichtlich, dass zumindest die SSV- und BaWü-Meisterschaften für alle Klassen noch vor Ostern ausgetragen werden können. Martin Moll