Lokalsport

Einser-Kandidatin in allen Bereichen

Gut gelaunt an der Strecke: Ann-Kathrin Stolz. Foto: Genio Silviani
Gut gelaunt an der Strecke: Ann-Kathrin Stolz. Foto: Genio Silviani

Serie Was macht eigentlich Ann-Kathrin Stolz? Sie steht an der Spitze des TV Neidlingen, ist Vorsitzende eines Vereins mit vier Hauptabteilungen und fast halb so viel Mitgliedern, wie der malerische Ort unterm Reußenstein Einwohner hat (1 850).

Die Führungsrolle - eine Qualität, die der 29-Jährigen mit auf den Lebensweg gegeben worden ist. Eine Einser-Kandidatin in vielerlei Hinsicht. Das zeigte sich schon am Anfang ihrer sportlichen Laufbahn. Mit Sieben begann „Anki“ mit dem Inlineskaten - eine Sportart ähnlich den klassischen Disziplinen Slalom, Riesenslalom und Parallelslalom des Skilaufs, nur auf Asphalt statt auf Schnee. Wie ein Irrwisch wirbelte die Kleine durch den Stangenwald, häufig bis aufs Siegertreppchen.

Dreimal Weltmeisterin

Je älter, desto schneller ging‘s den Hang runter. Mit Ehrgeiz und mentaler Stärke lief sie in den alpinen Disziplinen bald auch international der Konkurrenz davon: 2010 wurde sie in Unterensingen, quasi vor der Haustüre, Weltmeisterin im Slalom. 2012 in Cham in der Oberpfalz gar Doppel-Weltmeisterin im Slalom und Parallelslalom. Dazu 2011 und 2012 Gesamt-Weltcupsiegerin. 2013 beendete sie ihre überaus erfolgreiche Karriere und studierte Architektur.

Doch die Eins stand nicht nur im Sport. Das Abitur am Schlossgymnasium Kirchheim meisterte sie mit Note 1,6, ihren „Bachelor of Arts“ in Biberach an der Riß mit Note 1,3. Seit 2015 bringt sie ihr vielseitiges Know-how als Architektin im familiären Ingenieurbüro für Wohn- und Industriebau zu Hause in Neidlingen ein.

Doch damit nicht genug. Seit fast 20 Jahren verstärkt sie die Prinzengarde von Wiesensteig. Bis vor einem Jahr als führende Show- und Garde-Tänzerin. Nun als Trainerin der Mädchengruppe bei Auftritten im Fasching, bei Familienfeiern, Wettkämpfen oder wie 2018 beim Teckboten-Presseball. „Sie setzt verstärkt auf Akrobatik und macht das sehr gut“, lobt Elferratspräsident Thomas Wiedmann.

Schwimmen ist wie Klavierspielen ein weiteres Hobby der ehemaligen Weltmeisterin aus dem Neidlinger Tal. Jeden Sonntag, wenn es wieder möglich ist, besucht sie mit ihrer Mutter das Freibad in Wiesensteig und schwimmt sich auf 50 bis 100 Bahnen fit für die nächs­te Arbeitswoche. Klaus Schlütter