Lokalsport

Einstellungsfrage Ebnat

Fußball-Landesligist TSV Weilheim erwartet morgen den Tabellenletzten

Der TSV Weilheim erwartet morgen um 15.30 Uhr den SV Ebnat im Lindachstadion – vom Papier her das leichteste Spiel der Saison. Die Aufsteiger von der Ostalb stehen abgeschlagen am Tabellenende und haben sich bereits damit abgefunden, nach nur einem Jahr wieder in die Bezirksliga Kocher/Rems zurückzumüssen. Die Landesliga ist eine Nummer zu groß für sie.

Kann sich wieder ins Getümmel stürzen: TSVW-Allrounder Ferdi Er steht den Weilheimern im Heimspiel gegen Ebnat wieder zur Verfüg
Kann sich wieder ins Getümmel stürzen: TSVW-Allrounder Ferdi Er steht den Weilheimern im Heimspiel gegen Ebnat wieder zur Verfügung. Foto: Deniz Calagan

Weilheim. Mag alles richtig sein. Ist aber gefährlich, so ein Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen. Der 1. FC Nürnberg in der zweiten Liga und der FSV Bissingen 08 in der Oberliga haben in dieser Hinsicht am vergangenen Wochenende Lehrgeld bezahlt. Beide Mannschaften hatten dieselbe Ausgangsposition wie Weilheim morgen. Beide Favoriten unterschätzten ihre Gegner – und verloren überraschend ihre Heimspiele gegen die Tabellenletzten aus Duisburg und Pfullendorf. Das sollte Warnung genug sein.

Damit den Weilheimern nicht dasselbe passiert, predigt das Trainerteam schon die ganze Woche, Ebnat nicht zu unterschätzen. „In den Köpfen der Spieler muss die richtige Einstellung stimmen“, sagt Co-Trainer Chris Eisenhardt, „wir wollen schließlich aus den letzten acht Spielen das Maximale herausholen.“

Der Abstand nach oben zu Spitzenreiter SV Ebersbach beträgt mittlerweile 14 Punkte. Nach unten auf den Relegationsplatz, den der TSGV Waldstetten innehat, sind es zehn. Die Saison ist gelaufen, könnte man meinen. Doch Vorsicht, wenn es Weilheim nun locker ausklingen lässt, kann es nach hinten sogar noch eng werden. „Das wollen wir auf jeden Fall vermeiden. Bei einem Sieg gegen Ebnat ist dieses Thema vom Tisch. Wir wollen in den restlichen Spielen die beste Platzierung herausholen, die möglich ist“, versichert der Sportliche Leiter Günther Friess.

Das dürfte auch im Interesse der Spieler liegen, mit denen sich der Verein gerade mitten in den Vertragsverhandlungen befindet. Je besser sie sich präsentieren, umso bessere Karten haben sie im Pokerspiel um neue Verträge. Wobei sich die Gagen in Weilheim auf einem mittleren Landesliga-Niveau bewegen. Friess: „Zahlen, wie sie etwa bei Calcio genannt werden, sind nicht unsere Kragenweite.“ Dort soll es Spieler geben, die monatlich 1 000 Euro und mehr kassieren.

Ein kleiner Verein wie der SV Ebnat kann da erst recht nicht mithalten. Bescheiden die Wirtschaftskraft, bescheiden die bisherige Ausbeute auf dem Platz. Drei Siege und vier Unentschieden ergaben für das Team aus dem Aalener Stadtbezirk bisher erst 13 Punkte aus 22 Spielen. Das Schlusslicht hat die wenigsten Tore geschossen (23), aber die meisten geschluckt (61). Etwas Besseres konnte auch ein prominenter Coach wie Branko Okic nicht bewirken. Der frühere Ligaspieler des VfR Aalen und RW Erfurt musste sich infolge Spielermangels mit seinen 47 Jahren hin und wieder sogar selber einwechseln.

Das ist beim TSV trotz anhaltender Verletzungsmisere noch nicht notwendig. Allrounder Ferdi Er steht wieder zur Verfügung. Auf welcher Position hängt davon ab, ob Lennart Zaglauer, der in Köngen eine Knieprellung erlitt, mitwirken kann. Auch Emrah Polat ist nach seiner Knöchelprellung aus dem Spiel gegen Waldstetten wieder dabei. Dagegen ist für Robin Rueff die Saison beendet. Eine Untersuchung bestätigte den befürchteten Bruch des Nasenbeins.

Mit einem Bruch der Erfolgsserie des SV Ebersbach im Heimspiel gegen den TSV Köngen ist nicht zu rechnen. Auch der hartnäckige Verfolger Calcio Leinfelden-Echterdingen wird sich in Waldstetten kaum eine Blöße geben. Hinter den beiden Führenden lauert der TSV Boll und hofft auf deren Ausrutscher, um bei einem Sieg in Blaustein noch näher an das Führungsduo heranzurücken.