Lokalsport
Elfer-Killer Holzwarth hievt Oberensingen an die Spitze

Fußball-Landesliga Die Teams aus der Region Neckar/Fils starten erfolgreich ins neue Jahr. Von Max Pradler

Furioser hätte die Fußball-Landesliga kaum ins neue Jahr starten können: Glänzen konnten am 20. Spieltag vor allem die Vereine aus der Region, die insgesamt vier Siege bei nur einer Niederlage einfuhren.

Wieder zurück am Platz an der Sonne ist die TSV Oberensingen, die den Auftakt-Patzer des bisherigen Primus TSV Buch (1:2 gegen die TSVG Waldstetten) ausnutzte und den TV Echterdingen mit 2:0 nach Hause schickte. Bedanken konnten sich die „Sandhasen“ bei ihrem Keeper David Holzwarth, der in der ersten Halbzeit gleich zwei Strafstöße der Gäste parierte. Erst hatte der 24-Jährige beim Handelfmeter von Echterdingens Routinier Caglar Celiktas die richtige Ecke (9.) geahnt, anschließend lenkte er auch noch den Foulelfmeter von TVE-Spielertrainer Ugur Yilmaz um den Pfosten (37.).

In der ansonsten ausgeglichenen Partie auf dem Kunstrasenplatz am Nürtinger Hölderlingymnasium vor rund 300 Zuschauern waren die Oberensinger das effizientere Team und setzten durch die Treffer von Lennart Zaglauer (27.) und Lukas Linder (71.) zum richtigen Zeitpunkt Nadelstiche. Das Glück vom Punkt blieb allerdings auch den Gastgebern verwehrt: Kurz vor seinem 42. Geburtstag scheitere TSVO-Kapitän Ferdi Er aus elf Metern am gegnerischen Schlussmann (69.).

Kommenden Sonntag steht für die Oberensinger, bei denen Fussballchef Hagen Gutekunst zudem eine zeitnahe Entscheidung in der Trainerpersonalie ankündigt („Wir wollen noch im März den neuen Trainer präsentieren.“), nun das Spitzenspiel beim TSV Bad Boll auf dem Programm. Die Kurstädter zogen durch ihren 2:1-Erfolg in Weilimdorf ebenfalls am bayerischen Vertreter aus Buch vorbei und liegen nun punktgleich mit der TSVO vorne – lediglich das deutlich schlechtere Torverhältnis schiebt die Boller derzeit auf die Verfolgerposition. Die Treffer für das Team aus dem Erlengarten erzielten Marcel Mädel (35.) und David Govorusic (55.).

Donzdorf startet Aufholjagd

Den ersten Schritt der geplanten Aufholjagd hat auch Aufsteiger JC Donzdorf erfolgreich gestaltet: Beim Pflichtspieldebüt von Trainer Tobias Flitsch bezwang der Jugendclub den SV Neresheim dank der Treffer von Royal-Dominique Fennell (3.) und Tarik Serour (63., Foulelfmeter) mit 2:1. Für den ambitionierten Aufsteiger, der in der Wintertransferperiode für jede Menge Aufruhr gesorgt hatte, soll das aber nur der Auftakt einer Erfolgsserie gewesen sein. Unlängst gab die Donzdorfer Vereinsführung nach den namhaften Verpflichtungen um Denis Videc (vom FV Ravensburg), Tomislav Ivezic (SV Göppingen) und Denis Werner (VfL Gerstetten) die Rolle des zurückhaltenden Liga-Neulings endgültig auf und zeigte sich angriffslustig: „Wir wollen den Aufstieg in die Verbandsliga, bestenfalls natürlich noch in dieser Saison“, lautet das Credo von Seiten des Klubs. Neu-Trainer Flitsch weiß schließlich bestens, wie es geht – erst vergangene Saison führte er den SC Geislingen als Meister erstmals nach über 20 Jahren wieder zurück in die Verbandsliga.

Heininger überraschen

Für eine Überraschung sorgte der 1.FC Heiningen, der sich im Kellerduell mit 1:0 gegen die TSVgg Plattenhardt durchsetzte. Zwar beträgt der Rückstand zum rettenden Ufer nach wie vor 17 Zähler, dennoch könnte der Auftakterfolg ein Indiz dafür sein, dass der personelle Umbruch im Winter die richtige Entscheidung des Klubs war. Mit insgesamt 18 Spielerwechseln – neun Abgänge sowie neun Neuzugänge – krempelte der FCH seinen Kader zum Jahreswechsel einmal auf links. Ob sich der Klub angesichts des großen Rückstands dadurch bereits für das kommende Jahr in der Bezirksliga wappnen wollte, ohne im Sommer einen erneuten personellen Aderlass befürchten zu müssen? Ein positives Signal gab es immerhin schon von Cheftrainer Metin Kartal: Der 40-Jährige, der erst Anfang September im Krautgarten übernommen hatte, verlängerte seinen Vertrag ligaunahängig für ein weiteres Jahr.

Gegen Plattenhardt profitierten die Gastgeber zwar vom frühen Platzverweis gegen TSVgg-Außenverteidiger Luca Gyselinks (35.), zeigten sich aber auch in der Folgezeit deutlich stabiler als noch in der Vorrunde. Für die ebenfalls abstiegsgefährdeten Filderstädter (acht Punkte Rückstand zum rettenden Ufer) ein herber Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt: „Wir müssen weniger Fehler machen und effizienter sein. Jedes einzelne Spiel für uns ist elementar, wir geben aber den Glauben nicht auf“, gibt Plattenhardt-Chefcoach Matteo Casisa vor.

Frickenhausen floppt

Die einzige Pleite aus Sicht der Neckar/Fils-Team setzte es für den Tabellenvorletzten 1.FC Frickenhausen, der sich dem ehemaligen Oberligisten SV Bonlanden vor heimischem Publikum mit 1:4 geschlagen geben musste. Besonders bitter: Erst nach dem Platzverweis gegen Frickenhausens Tobias Haux (35.) wegen groben Foulspiels brachen im Tischardt-Egart alle Dämme. Zwar fanden die Gastgeber in der Schlussphase nochmals zurück ins Spiel, mehr als der zwischenzeitliche Treffer zum 1:3 durch Giuseppe Pirracchio (65.) war allerdings nicht drin. „Wir haben 60 Minuten lang alles im Griff, dann stellen wir das Spielen ein und machen den Gegner nochmals stark“, ärgerte sich Bonlandens Trainer Klaus Kämmerer trotz des Erfolgs.

Notarzt in Bernhausen

Zum Spielabbruch kam es in der Begegnung zwischen Aufsteiger TSV Bernhausen und der SSG Ulm: Nachdem Bernhausens Spieler Labinot Zegrova in der 65. Minute nach einem Schien- und Wadenbeinbruch vom Notarzt abtransportiert werden musste, entschied sich der Unparteiische Lauritz-Philipe Hafner nach Absprache mit den beiden Teams dafür, die Partie nicht mehr fortzusetzen. Ob die Partie nun neu angesetzt wird oder lediglich die restliche Spielzeit absolviert wird, ist noch unklar. Zum Zeitpunkt des Abbruchs führten die Gastgeber durch einen Treffer des ehemaligen Kirchheimers Michel Forzano mit 1:0.