Lokalsport

Elfmeterkrimi im Elf-Uhr-Duell

Achtelfinale: 24 Strafstöße zwischen Jesingen und Plochingen – Unterlenninger bieten Altbach lange Paroli – VfL abgeklärt

Der Achtelfinalmarathon am Samstag begann mit einem wahren Nervenkrimi: Der TSV Jesingen und der FV Plochingen benötigten im Elf-Uhr-Duell nach der regulären Spielzeit 24 Elfmeter, um den Sieger zu ermitteln. Einen bravourösen Kampf lieferten zwei Stunden später dezimierte Unterlenninger Kreisligakicker dem Turnierfavoriten SC Altbach. Spielplan

Ins Straucheln gekommen: Der TV Unterlenningen musste den SC Altbach nicht zuletzt wegen Personalmangels ziehen lassen - 0:2 hie
Ins Straucheln gekommen: Der TV Unterlenningen musste den SC Altbach nicht zuletzt wegen Personalmangels ziehen lassen - 0:2 hieß es aus Sicht des wacker kämpfenden A-Ligisten von Spielertrainer Ingo Schäfer am Ende gegen den arrivierten Bezirksligisten.

Bis auf den Beinahe-Beinsteller vom Bühl boten die Achtelfinalpartien jedoch keine Überraschungen, setzte sich doch immer das jeweils favorisierte Team durch: Ötlingen (gegen Weilheim II), Catania (gegen Oberlenningen), Dettingen (gegen Ötlingen II), der VfL (gegen Holzmaden), Nabern (gegen Owen) sowie Neidlingen (gegen Jesingen II) waren neben Altbach und den Jesinger Elfmeterhelden die Viertelfinalfahrer.

 

TSV Weilheim II – TSV Ötlingen 0:1 (0:1): Die Gastgeber nahmen das Geschenk, das ihnen Türk Ebersbach mit dem Rückzug aus dem Turnier gemacht hatte (wir berichteten), dankbar an und revanchierten sich für die 1:2-Niederlage in der Vorrunde. Allerdings mit Hangen und Bangen. In der letzten Viertelstunde setzten die jungen Weilheimer alles auf eine Karte, stürmten mit Mann und Maus. Lautstark angefeuert von Trainer Martin Geister: „Weiter, weiter! Die lassen nach.“ Kollege Dirk Heinemann wechselte seine beiden Stürmer aus, verstärkte die Abwehr, und der TSV brachte den knappen Vorsprung über die Zeit. Das Siegtor erzielte Hayri Eren mit einem eleganten Heber über den herausgelaufenen Torwart Felix Denzel nach Zuspiel von Marc Laier. Tor: 1:0 Hayri Eren (25.).

TSV Jesingen – FV Plochingen 10:9 n.E. (0:0): Torwart Christopher Dangel war der gefeierte Mann am Schluss des Achtelfinale-Elfmeterkrimis. Den 24. Schuss vom Punkt lenkte der Jesinger Keeper mit den Fingerspitzen über die Latte, hinterließ einen enttäuschten Plochinger Schützen Yves Klein. „Ich bin beim Elfmeterschießen extrem ruhig geblieben“, bilanzierte ein strahlender Dangel, „irgendwie hatte ich dann das Gefühl, den entscheidenden Ball zu halten“. Mit Schulterklopfen und Applaus wurde der Jesinger Keeper für seine Parade von Teamkollegen und Fans gehuldigt. Auch der 10:9-Schütze Daniel Maier war sich des Lobes der TSVJ-Teamkollegen sicher. Unterdessen war der Frust bei den Plochingern groß. Die Neckarstädter hatten nämlich in der regulären Spielzeit den spielerisch besseren Eindruck hinterlassen, ohne sich freilich in der Offensive für den Tatendrang zu belohnen.

AC Catania Kirchheim – TSV Oberlenningen 4:0 (0:0): Ein grandioser Spielzug sorgte für die Vorentscheidung zugunsten der Kirchheimer. Sifedine Serour passte den Ball aus zentraler Mittelfeldposition fast zentimetergenau auf seinen Mitstreiter Daniele Attorre, der den technisch anspruchsvollen Spielzug mit einem gefühlvollen Schuss über den chancenlosen Oberlenninger Torwart Nico Gunzenhauser hinweg zum 2:0 vollendete. Die Oberlenninger hatten in der ersten Halbzeit ein Spiel auf Augenhöhe abgeliefert, nach dem Treffer zum 0:2 war jedoch die Luft raus. Schiedsrichter Cevat Altuntas hatte die faire Partie jederzeit im Griff. Tore: 1:0 Sifedine Serour (33.), 2:0 Daniele Attorre (38.), 3:0 Benjamin Sigel (40.), 4:0 Attorre (59.).

SF Dettingen – TSV Ötlingen II 5:0 (3:0): Heiko Blumauer hatte nach dem Spiel einen dicken Hals – nicht wegen der Leistung seiner Mannschaft („Wir haben den Ball gut laufen lassen und diesmal auch die Flügel eingesetzt. Es wächst langsam etwas zusammen.“), vielmehr war der Dettinger Trainer mit einigen Entscheidungen des Unparteiischen nicht einverstanden, der seiner Meinung nach den Sportfreunden unter anderem einen Elfmeter verweigert haben soll. Dettingen kombinierte flüssig, hatte gefühlt 80 Prozent Ballbesitz und ließ der zweiten Ötlinger Garnitur nicht den Hauch einer Chance. Tore: 1:0 Benjamin Huber (3.), 2:0 Denis Weigand (17.), 3:0, 4:0 Tim Lämmle (24., 33.), 5:0 Markus Glück (50.).

VfL Kirchheim – TSV Holzmaden 2:0 (1:0): Der Bezirksligaabsteiger erreichte mit einer abgeklärten Vorstellung das Viertelfinale. Dass es eine so weitgehend nervenschonende Angelegenheit für den VfL wurde, lag auch an dessen Schlussmann Alexander Schweiger. Zweimal blieb der VfL-Keeper in einer 1:1-Situation Sieger gegen Holzmadener Kicker. Einmal wehrte er einen Schuss von Burak Engin ab, kurz danach einen von Steffen Braig. Auch eine Überzahl ab der 45. Minute konnten die TSVH-Akteure nicht nutzen. Im Gegenteil: Kurz vor dem Abpfiff sorgte Kirchheims Timo Webinger für die Entscheidung. In der von Schiedsrichter Holger Böhm souverän geleiteten Partie ließen sich die Holzmadener nur selten aus der Defensive locken, kamen folglich außer den erwähnten Aktionen zu keinen weiteren zwingenden Gelegenheiten. Tore: 1:0 Antonino Singh (7.), 2:0 Timo Webinger (57.). Gelb-Rot: Dino Scroppo (VfL/45.).

SC Altbach – TV Unterlenningen 2:0 (0:0): Am Vortag wusste TV-Spielertrainer Ingo Schäfer noch nicht, ob er eine komplette Mannschaft zusammenbringen würde. Nicht weniger als vier Spieler hatten sich vor dem Wochenende in den Urlaub verabschiedet. Als Philipp Bosch in der 50. Minute verletzt ausgewechselt werden musste, saß keiner mehr auf der Bank. Mit dem letzten Aufgebot hielten die Lenninger den ranghöheren Gegner fast eine Stunde lang in Schach. Die Abwehr mit Torwart Fabian Raichle, Peter Müller und Schäfer im Zentrum leistete ganze Arbeit – bis auf die letzten drei Minuten. Zwei Unkonzentriertheiten kosteten dem wackeren Außenseiter das mögliche Viertelfinale. Tore: 1:0 Johannes Zeyer (57.), 2:0 Ömer Cakir (60.).

SV Nabern – TSV Owen 3:1 (1:1): Owens Trainer Claus Eberle standen für das Achtelfinalspiel gerade noch 13 Spieler zur Verfügung. Trotz dieses Personalmangels schlug sich der B-Ligist achtbar. Mit etwas mehr Glück wäre sogar eine kleine Überraschung möglich gewesen, denn beim Stande von 1:1 hatte Benjamin Wunderlich die große Chance seine Farben in Führung zu schießen, doch nach einem Sololauf Richtung SVN-Tor scheiterte er an Naberns Schlussmann Marcel Geismann (47.). Ansonsten war der Kreisliga A-Vertreter das bessere Team und hätte schon früher für die Vorentscheidung sorgen können. In der Schlussphase traf der Naberner Markus Prettner nur den Torpfosten (56.). Tore: 1:0 Andre Odehnal (15.), 1:1 Hüseyin Acar (25.), 2:1 Max Knöfel (51.), 3:1 Markus Prettner (58.).

TV Neidlingen – TSV Jesingen II 3:1 (2:0): Die Neidlinger begannen die Partie bärenstark. Fast zwangsläufig stand es bereits nach einer Viertelstunde 2:0. Erst Mitte der ersten Halbzeit konnten sich die Jesinger aus der Umklammerung befreien. Folgerichtig entwickelten sich Chancen, die jedoch mangels Konzentration und fehlenden Glücks nicht in Tore umgemünzt werden konnten. Besonders Torjäger Patrick Nething hatte ein ums andere Mal Pech bei seinen durchaus gefährlichen Aktionen. Nach dem Seitenwechsel agierten die Gerstenklopfer aktiver. Prompt gelang auch der Anschlusstreffer – zu mehr sollte es jedoch nicht mehr reichen. Tore: 1:0 Markus Bäuerle (2.), 2:0 Patrick Kölle (15.), 3:0 Felix Kaiser (33./Foulelfmeter), 3:1 André Baptista Almeida (40.).