Lokalsport
Endgültig in der Weltspitze angekommen

Mountainbike Platz sechs und zehn: Luca Schwarzbauer und Kira Böhm bescheren der Teckregion im amerikanischen Snowshoe die besten Weltcup-Ergebnisse seit Jahren. Von Armin Küstenbrück

Es war der wohl erfolgreichste Mountainbike-Worldcup für Sportler aus der Teckregion seit Jahren: Gleich zwei Top-Ten-Platzierungen erreichten die Weilheimerin Kira Böhm vom Walcher Racing Team als Zehnte und der Reuderner Luca Schwarzbauer von Canyon-CLLCTV als Sechster im Skiressort Snowshoe in West Virginia.

Beide zeigten sich nach ihren Rennen überglücklich über ihre Platzierungen: Böhm erreichte erstmals den zehnten Platz, mit 4,53 Minuten Rückstand auf die Schweizer Tagessiegerin Noelle Buri und 4,10 Minuten auf die beste Deutsche, die zweitplatzierte Luisa Daubermann aus Gessertshausen: „Mein Ziel, hier in Snowshoe in die Top Ten zu fahren, habe ich erreicht“, freute sich Böhm über das bislang beste Ergebnis ihrer Karriere, auch wenn sie in der letzten Runde noch den neunten Platz an die Italienerin Sara Cortinovis abgeben musste. „In den letzten beiden Runden bin ich ein bisschen eingegangen“, musste sie nach einem langen, harten Rennen über fünf Runden einräumen.

Während Böhm bei ihrem U 23-Rennen morgens r noch halbwegs trockene Wetterbedingungen vorgefunden hatte – auch wenn die Strecke vom Regen der Vortage auch da schon recht matschig war –, änderte sich das kurz nach Mittag: Heftiger, andauernder Regen machte die Bedingungen für die Elite-Frauen und Elite-Männer ungleich härter. „Trockene Bedingungen wie in den Vorjahren hätte ich bevorzugt“, sagte Schwarzbauer nach dem Rennen: „Das liegt mir meist besser.“

Doch auch so lieferte Schwarzbauer eine fast perfekte Leistung, vermied technische Defekte, von denen viele seiner Konkurrenten heimgesucht wurden, und konnte mit einer geschickten Linienwahl das eine oder andere Korn sparen. Denn er wusste, dass er mit seiner Energie extrem haushalten musste: Seit seiner Ankunft in den USA hatte Schwarzbauer mit Magenproblemen zu kämpfen: „Ich konnte nie so viel essen, wie ich wollte und sollte. Deswegen habe ich schon am Samstag­abend viel weniger Energie zu mir genommen als sonst, und auch am Sonntagmorgen bekam ich kaum etwas runter.“

Die befürchteten Magenschmerzen blieben zwar aus, doch in der letzten Runde waren dann die Energiereserven verbraucht. Eine Runde vor Schluss waren sämtliche Ausreißer gestellt und eine sechsköpfige Spitzengruppe startete gemeinsam auf die letzten 3,9 Kilometer. „Zeitweise war ich ganz vorne in der Gruppe mit dabei, aber ich war so leer“, beschrieb er später die letzten Minuten im Rennen. „Ich wollte mich nur irgendwie noch ins Ziel retten.“ Am Ende kam er als Letzter der Spitzengruppe ins Ziel und hatte auf der Runde satte 31 Sekunden auf den spanischen Sieger David Valero Serrano (Siegerzeit: 1.25,11 Stunden) verloren, konnte seinen sechsten Platz aber noch gegen den von hinten heraneilenden Schweizer Europameister Lars Forster verteidigen.

Derweil muss Nino Schurter weiter auf seinen historischen 34. Weltcup-Sieg warten: Der Weltmeister war beim Shorttrack am Freitagabend auf einer Holzbrücke schwer gestürzt. Zwar zog er sich dabei keine größeren Verletzungen zu, verzichtete aber auf einen Start am Sonntag.

Auch für Schwarzbauer lief seine Parade-Disziplin nicht wunschgemäß: Bereits am Freitag hatte er schon mit Magenproblemen zu kämpfen, sodass nach gut der halben Renndistanz die Luft raus war. „Ich hatte eigentlich perfekte Beine“, berichtete er später. „Aber Bauchschmerzen zwangen mich, langsamer zu fahren.“ Weil er aber wusste, was die Ursache für seinen Leistungsabfall beim Shorttrack war, machte Schwarzbauer sich beim Rennen über die olympische Distanz am Sonntag wenig Sorgen, dass es letztendlich nur zum 16. Platz gereicht hatte. Aber immerhin hatte er sich damit den Startplatz für Sonntag in der zweiten Reihe gesichert.