Lokalsport
Endkampf verpasst, wertvolle Erfahrungen gesammelt

Leichtathletik Kugelstoßerin Katharina Maisch aus Bempflingen wird bei der Hallen-EM Zehnte.

Bempflingen. Katharina Maisch hat bei den Europameisterschaften in Polen den Endkampf im Kugelstoßen knapp verpasst. Mit 17,93 Metern in der Qualifikation verpasste sie den Endkampf der besten acht nur um 23 Zentimeter. Ihren Plan verfolgt die aufstrebende Kugelstoßerin aus Bempflingen aber weiter: Nach ihren ersten internationalen Titelkämpfen will Maisch so schnell es geht „noch besser werden“.

Inzwischen ist sie in der Heimat im Ermstal angekommen. „Kraft tanken für den Sommer“, sagt Katharina Maisch, die nach ihrem ers­ten großen Auftritt bei internationalen Leichtathletik-Meisterschaften eine Woche Urlaub bei der Familie in Bempflingen macht.

Dass es mit einer Weite von 17,93 Meter in der Qualifikationsrunde im polnischen Torun nur zu Platz zehn und damit nicht für einen Platz im Finale der bes­ten acht Kugelstoßerinnen Europas ge­reicht hat, findet Maisch zwar „echt schade“. Doch die mit 23 Jahren zweitjüngste Athletin im gesamten Werferfeld der EM geht mit ihrer Enttäuschung souverän um. „Ich hätte Bestleistung stoßen müssen, um ins Finale zu kommen“, sagt Maisch, nachdem im Ausscheidungswettkampf gleich sieben Konkurrentinnen die automatische Qualifikationsweite für den Endkampf von 18,40 Meter gestoßen und so den Druck im gesam­ten Starterfeld gewaltig erhöht hatten. „Es war ein sehr starker Wettkampf, viele sind über sich hinausgewachsen“, so Maisch.

Während sich Christina Schwanitz, ihre prominente Teamkameradin beim LV 90 Erzgebirge, die Bronzemedaille sicherte, fällt für Maisch der Wettkampf unter die Kategorie: wertvolle Erfahrung gesammelt. „Das war ein Einstieg und ein Ansporn für die nächsten internationalen Meisterschaften, um noch besser zu werden“, blickt sie bereits auf die kommenden Aufgaben voraus. Am 15. Mai steht in Halle das internationale Werfer-Meeting auf dem Programm. Weiterhin hat Maisch die Qualifikation für die Olympischen Spiele im Visier: 18,50 Meter beträgt die Norm für Tokio 2021. Ob das weltweit größte Sportereignis im Sommer in Japan steigen kann, ist mit Blick auf die Corona-Pandemie aber noch immer nicht verbrieft.

Maischs Vorbild Christina Schwanitz hat zum Thema Olympia eine klare Meinung. Die EM-Dritte und Europameisterin von 2013 spricht sich öffentlich für eine erneute Verschiebung aus. Für Katharina Maisch dürfte die Entscheidung, wann genau die Olympischen Spiele stattfinden werden, zweitrangig sein. Für die Bempflingerin heißt die entscheidende Frage zumindest vorerst noch, ob sie mit ihr steigen oder nicht. Alexander Schmid