Lokalsport

„Englische Woche“ bereitet große Probleme

Kreisliga A Verlängertes Wochenende sorgt bei Vereinen wegen Urlaubern für Personalnot.

Hohes Bein, hohe Hürde: Nazario Giacobbe und dem AC Catania steht eine harte Woche bevor.
Hohes Bein, hohe Hürde: Nazario Giacobbe und dem AC Catania steht eine harte Woche bevor.

Kirchheim. Drei Spiele innerhalb einer Woche: Die Vereine in der Fußball-Kreisliga A, Staffel 2, stehen vor einer „Englischen Woche“, die für viele ob der angespannten Personalsituation zur Unzeit komme. So muss allein Michel Forzano, Trainer von Titelanwärter AC Catania Kirchheim, auf vier Urlauber und einige verletzte Spieler verzichten.

Am meisten schmerzt der Ausfall von Torjäger Carmelo Trumino. Der 19-Jährige hat sich im Spiel beim SV Nabern vergangenen Sonntag das Schlüsselbein gebrochen und fällt mindestens bis zur Winterpause aus. Sollte der Bruch operiert werden müssen, ist für Trumino die komplette Saison gelaufen. Doch bange machen gilt beim ACC deshalb nicht: „Wenn gegen Schlaitdorf alle Spieler hundert Prozent geben, werden wir auch gewinnen“, ist sich Forzano sicher.

Für Dettingen zählt nur ein Sieg

Verfolger SF Dettingen wähnt sich derweil vor entscheidenden Wochen. „Wenn wir unseren Ansprüchen gerecht werden wollen, müssen wir in der Englischen Woche neun Punkte holen“, sagt SFD-Sportchef Thomas Beller. Schwer genug wird‘s, herrscht doch auch in Dettingen große Personalnot. Beller: „Am Mittwoch in Nabern müssen wir auf acht Spieler verzichten, davon vier Stammkräfte.“ Auch vor diesem Hintergrund zählen für die SFD am Sonntag im Heimspiel gegen den TV Unterlenningen nur drei Punkte. An das letzte Aufeinandertreffen mit Unterlenningen haben die Dettinger jedoch schlechte Erinnerungen: Am 8. Mai 2016 gab es auf dem Bühl eine 1:3-Niederlage.

Mut macht das in Unterlenningen niemandem - zu lang auch hier die Ausfallliste. „Wir kommen auf dem Zahnfleisch daher“, klagt TVU-Abteilungsleiter Marc Schmohl, dass in Dettingen wegen Urlaub und Verletzungen insgesamt acht Spieler fehlen werden. Dennoch sieht Schmohl seine Mannschaft nicht chancenlos: „Wenn wir Tim Lämmle in den Griff bekommen und etwas Glück haben, können wir für eine Überraschung sorgen.“

Einen Coup peilt auch der SV Nabern an: Der Tabellenletzte wittert im Spiel beim TSV Jesingen Morgenluft. „Ich bin überzeugt, dass wir den ersten Sieg holen werden“, sagt SVN-Trainer Marcel Geismann. Sein Optimismus gründet auf der Tatsache, dass seine Mannschaft in den letzten Spielen eine bessere Raumaufteilung hatte und weniger Gegentore bekam. Verzichten muss der Naberner Coach allerdings auf Stürmer Tim Sternemann, der nach seiner erneuten Schulterverletzung bis zur Winterpause ausfallen wird - ein herber Verlust, hatte der 20-Jährige doch allein in der Vorsaison 20 Tore erzielt.

Gegner Jesingen ist nach vier Siegen aus den letzten fünf Spielen auf dem Weg nach oben - dass man in solchen Situationen dazu neigt, einen im Tabellenkeller stehenden Gegner zu unterschätzen, weiß auch TSV-Trainer Stefan Haußmann. „Es wäre falsch, den SV Nabern nach der aktuellen Tabellenkonstellation zu bewerten. Es steckt viel mehr Qualität im Kader, als es die Platzierung aussagt.“

Sorgenfalten bereitet der kommende Spieltag auch den Verantwortlichen des TSV Weilheim II. Das liegt weniger am Gegner, dem Tabellendreizehnten aus Altdorf, als an der dünnen Personaldecke. „Es ist wie verhext, dass an diesem Wochenende so viele Spieler auf einmal fehlen“, rätselt TSVW-Trainer Robert Walter, wie er eine schlagkräftige Mannschaft zusammenstellen soll. Anleihen aus dem Landesligakader sind ausgeschlossen, da die Weilheimer Erste zeitgleich bei Germania Bargau antritt. „Es wäre eine Sensation, wenn wir unter diesen Umständen in Altdorf gewinnen würden“, so Walter.Klaus-Dieter Leib