Lokalsport

Erfolge gehen im Hickhack fast unter

Leichtathletik Im Vorfeld des Sportfests in Denkendorf, bei dem die LG Teck und der TSV Ötlingen absahnten, war es erneut zum Streit um die Wettkampfform gekommen.

Wer ist am schnellsten? Wie man dies beantworten soll, darum dreht sich unter anderem ein Streit in der Leichtathletikszene. Sym
Wer ist am schnellsten? Wie man dies beantworten soll, darum dreht sich unter anderem ein Streit in der Leichtathletikszene. Symbolbild

Das 20. landesoffene Schüler-Hallensportfest des TSV Denkendorf stand lange auf Messers Schneide. Erst nach zweimaliger Korrektur konnte ein kurzfristig geschlossener Kompromiss zwischen Kreis-Ausrichter und dem Württembergischen Leichtathletikverband (WLV) die Veranstaltung sichern. Grund dafür war, dass der Genehmigungsantrag nicht die Voraussetzungen des Wettkampfsystems „Kinderleichtathletik“ erfüllte. Das lange Hickhack im Vorfeld hat sich schließlich negativ auf die Teilnehmerzahlen ausgewirkt. Mit 130 Schülerinnen und Schülern der Altersklassen U8 bis U14 kamen rund ein Viertel weniger als in den Jahren zuvor. Auch die hoch gelobte Vierhallentournee mit weiteren Stationen in Köngen, Esslingen und Neckartenzlingen ist noch gefährdet.

Was ist das Problem? Die Kinderleichtathletik, kurz „KiLa“ genannt, lässt bis zur U10 keine klassischen Wettkampfformen wie den klassischen Dreikampf mit 50-Meter-Sprint, Weitsprung und Ballwurf mehr zu. Stattdessen gibt es neue Disziplinen, die in ihrer Umsetzung spielerischer und altersgerechter aufgebaut sind. Den sportlichen Leistungsvergleich in Form von Weiten und Zeiten gibt es nicht mehr. Im Wettkampfsystem „KiLa“ hat der Deutsche Leichtathletikverband für den Altersbereich der Kinder eine Spezialisierungsbremse eingebaut. Auch Jahrgangsklassen und Einzelwertungen sind in der KiLa tabu, dafür geschlechterübergreifende Mannschaften mit mindestens fünf Teilnehmern, deren Ergebnisse nach Ranglistenpunkten gewertet werden.

Zwei unterschiedliche Wettkampfsysteme innerhalb einer Veranstaltung, die zudem zwei eigene Auswertungsprogramme verlangen, sind kaum möglich. Die Vereine sind gezwungen, sich zu entscheiden, ob sie einen reinen „KiLa“-Wettkampf bis zur U12 oder einen klassischen Wettbewerb ab der U12 bis zur U16 anbieten. Für die Altersklasse U12 sind beide Formen möglich. Ob sich dann die Veranstaltungen wirtschaftlich noch lohnen, ist fraglich. Die Mehrheit in den Leichtathletikkreisen des WLV sieht eine Berechtigung beider Wettkampfsysteme und fordert deshalb die Parallelität beider Modelle in einem Zweisäulensystem.

Trotz der Aufregung im Vorfeld der Veranstaltung ging es in Denkendorf sportlich beherzt zur Sache, mit etlichen Erfolgen für die LG Teck und den TSV Ötlingen. Die Mehrkämpfe bestanden aus 35-Meter-Sprint, Weitsprung auf Matte, Medizinball-Zonenstoßen und Fünfer-Froschsprung. Im Anschluss wurden noch Läufe, je nach Altersklasse, zwischen 400 und 600 Metern durchgeführt.

Einen Doppelsieg feierte der TSV Ötlingen im Dreikampf der M12 durch Christopher Kiltz (1 437 Punkte) vor Simon Gölz (1 407). In der M13 belegten Max Schumacher (LG Teck/Weilheim/1 586) und Alexander Doll (LG Teck/Oberlenningen/1 451) die Plätze zwei. Die Mannschaftswertung der U14 ging an die LG Teck (4 207 Punkte) mit Schumacher, Doll und Marc Benning vor dem TSV Ötlingen (4 084) in der Besetzung Kiltz, Gölz und Elias Luczky.

Einen weiteren Team-Sieg (4 059 Punkte) feierte die LG Teck in der U12 mit Sören Butter, Tom Schumacher und Lukas Melzer. Mit nur einem Punkt Rückstand folgte der TV Echterdingen, mit zwei Punkten die LG Esslingen. In der Einzelwertung der M11 sicherte Butter den zweiten Platz, Schumacher wurde Dritter der M10.

Über 600 Meter siegte in der M13 Max Schumacher (LG Teck), in der M12 Mika Luczky (TSV Ötlingen) und in der M10 Tom Schumacher (LG Teck).

Den KiLa-Teamwettkampf der U10 gewann der TB Neuffen vor dem TSV Denkendorf und dem TV Echterdingen.mm