Lokalsport

„Es macht halt immer noch Spaß“

Radsport Der Dettinger Manuel Kast gewinnt bei Topbedingungen die 20. Auflage der „Bissinger Meile“, die insgesamt 156 Teilnehmer an den Dachsbühl lockt. Von Reimund Elbe

Als Gewinner durfte sich gestern jeder fühlen, der auf der „Bissinger Meile“ unterwegs war. Fotos: Genio Silviani
Als Gewinner durfte sich gestern jeder fühlen, der auf der „Bissinger Meile“ unterwegs war. Fotos: Genio Silviani

Keine Langeweile bei der Bissinger Meile: Auch bei 20. Auflage präsentierte sich das Bergzeitfahren am Dachsbühl als facettenreiche Veranstaltung. Selbst der Besen wurde am Schluss geschwungen. Als gestern Nachmittag alle 156 Radler den kurzen, aber harten Wettkampf hinter sich gebracht hatten, packten die Helfer aus Reihen des TV Bissingen erst einmal Kehrutensilien aus. Blitzsauber fegten die TVB‘ler jene Stellen, an denen Erde oder sonstige Materialien auf die Strecke geraten waren.

Die Reinigungsaktion war nur ein Beispiel dafür, wie penibel genau die Organisatoren auch die zwanzigste Auflage des lokalen Radsportevents noch nahmen. Zuvor hatten im sportlichen Bereich der Dettinger Manuel Kast (2,48 Minuten) sowie bei den Frauen Kira Böhm aus Weilheim (3,20) für Highlights gesorgt.

Die Streckenrekorde fielen jedoch nicht, drei Männer blieben letztlich unter den am Dachsbühl so magischen drei Minuten - neben Kast auch der Jesinger Andreas Miller (2,54 Minuten) und Meile-Debütant Patrick Böhmler (2,57). Letztgenannter zog nach seiner Premiere eine positive Bilanz. „Ich kannte die Veranstaltung vorher nicht, hatte nur von Bekannten davon gehört“, sagte der 28-jährige Leonberger, „die Strecke hat es nicht nur wegen der Schlusssteigung in sich, sondern auch den Betonplatten.“

Rekordhalter Jannik Steimle (Weilheim) schaute zwar kurz vorbei, reihte sich jedoch wegen einer Team-Rennverpflichtung am Nachmittag lediglich unter die Zuschauer ein. Bissingens Bürgermeister Marcel Musolf machte sich um die Mittagszeit ebenso ein Bild von der Szenerie. „Die Starterzahl ist in Ordnung“, bilanzierte Franziska Maier, Abteilungsleiterin Alpin- und Radsport beim TV Bissingen. „Das Zelt am Jägerdreieck war deutlich besser besucht als in den vergangenen Jahren“, sagte die Klub-Funktionärin erleichtert. Am Ende der langen Startgeraden tummelten sich im Laufe des Tages in der Tat Hunderte in gemütlicher Atmosphäre.

Dabei spielten den Bissingern das Wetter kräftig in die Karten. Angenehme 26 Grad, leichter Wind, stahlblauer Himmel - es hätte schlimmer kommen können. „Vor einigen Jahren mussten wir uns an den Zeltstangen festhalten, sonst hätte es unser Zelt weggeweht“, erinnerte sich Meile-Veteran Hans Schöne vom TV Bissingen mit Schrecken an stürmischere Zeiten am Dachsbühl. So wurde das Radeln gestern für viele eher zur Genussfahrt.

Ältester Starter mit Mitte Achtzig war dabei Walter Hummel. Der Dettinger erreichte per E-Bike in knapp acht Minuten das Ziel. Stammgast Franz Zauner (82) absolvierte die Aufgabe in rund sechseinhalb Minuten. Jüngster im Feld war der zweijährige Luis Böhmler. Patroulliert von Oma und Großonkel meisterte der Knirps mit Stützrädern das Rennen. Der vierjährige Max Breckel fuhr sogar ohne Stützräder nach oben. „Auf den letzte Metern, als es steiler wurde, musste ich ihn natürlich etwas schieben“, sagte Vater Hannes Breckel schmunzelnd.

„Wir machen natürlich weiter“

Mitorganisator Rolf Braun, von Beginn an dabei, lässt sich von den jüngst leicht stagnierenden Teilnehmerzahlen nicht die Laune verderben. „Solange diese Nachfrage wie heute besteht, machen wir natürlich weiter“, kündigte er am Rande des Events an. Zur 20. Auflage hatte das Urgestein in Kleinarbeit sogar eine fast zehn Meter lange Schautafel mit Presseberichten und Fotos aus den vergangenen knapp zwei Jahrzehnten erstellt. Brauns lakonischer Kommentar: „Es macht halt immer noch Spaß.“

Info: Mehr Bilder von unserem Fotografen Genio Silviani von der „Bissinger Meile“ gibt‘s online - klicken Sie rein!

www.teckbote.de/mediathek

Als Gewinner durfte sich gestern jeder fühlen, der auf der „Bissinger Meile“ unterwegs war. Fotos: Genio Silviani
Als Gewinner durfte sich gestern jeder fühlen, der auf der „Bissinger Meile“ unterwegs war. Fotos: Genio Silviani