Lokalsport

Es „müllert“ wieder in der Kreisliga

Kreisligafußball Der abstiegsbedrohte TV Unterlenningen will mit Trainerfuchs Klaus Müller das Ruder noch rumreißen und den Klassenerhalt schaffen. Der bisherige Coach Timo Stümpflen bleibt als Spieler. Von Klaus Schlütter

Grün-weißer Kellerkampf: Der SV Nabern schöpft nach dem 2:0 über Unterlenningen wieder Hoffnung im Abstiegskampf. Foto: Mirko Le
Grün-weißer Kellerkampf: Der SV Nabern schöpft nach dem 2:0 über Unterlenningen wieder Hoffnung im Abstiegskampf. Foto: Mirko Lehnen

Zwei Überraschungen beim Duell der Kellerkinder auf dem Oberen Wasen. Die erste: Kreisliga-A-Schlusslicht SV Nabern feierte mit 2:0 seinen zweiten Sieg in dieser Saison. Die zweite: Auf der Bank des ebenfalls stark abstiegsbedrohten Gegners TV Unterlenningen saß ein neuer Trainer, der ein alter Bekannter ist. Einer mit großer Erfahrung, gut bewandert in der lokalen Fußballszene: Klaus Müller.

TVU-Spielertrainer Timo Stümpflen war vor zwei Wochen nach dem Heimsieg gegen FV Nürtingen II (4:2) aufgrund der prekären sportlichen Situation zurückgetreten, was der Verein aber zunächst nicht öffentlich machte. Wohl, weil Abteilungsleiter Marc Schmohl noch mehrmals versuchte, ihn umzustimmen - vergeblich. Auf der Suche nach einem Nachfolger fand der TVU dann mit Klaus Müller einen Wunschkandidaten. Vergangenen Montag wurde der Deal, vorläufig bis Saisonende, perfekt gemacht.

Zusammen mit seinem Partner Yusuf Cetinkaya hatte Stümpflen im vergangenen Jahr die Mannschaft mit acht Punkten Vorsprung aus der Kreisliga B nach oben geführt. Jetzt steckt der TVU mitten im Abstiegsstrudel, erhofft sich aber mit dem neuen Coach das Ruder noch herumreißen zu können. Stümpflen will dabei weiter als Spieler mithelfen. Müller bildet mit Cetinkaya ein eingespieltes Gespann wie zu gemeinsamen Zeiten beim TSV Jesingen.

Freilich, der erhoffte positive Effekt blieb gestern aus. Der erste Schuss ging mit 0:2 nach hinten los. „Eine total enttäuschende Leistung unserer Mannschaft. Ein Tag zum Vergessen“, ärgerte sich Schmohl. Zusätzlicher Wermutstropfen: Robin Hummel kassierte kurz vor Schluss wegen Beleidigung die Rote Karte. Der TVU hat nun sechs Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Alles noch machbar in den restlichen zehn Spielen.

Erheblich schwerer wird‘s für den SV Nabern trotz des jüngsten Erfolgserlebnisses nach Toren von Kevin Herbert und Tim Gall. Die Grün-Weißen liegen noch 13 Punkte im Soll. „Aber aufgeben tun wir in keinem Fall“, versichert Abteilungsleiter Michael Dangel.

Am anderen Ende der Tabelle geht der Zweikampf zwischen den Sportfreunden Dettingen und dem TSV Grafenberg unter Beobachtung von lauernden Catanesen weiter. Das Team des künftigen VfL-Trainers Michel Forzano hatte mit der zweiten Garde des FV 09 Nürtingen einige Mühe (3:1).

Noch viel schwerer tat sich Dettingen gegen Oberensingen II. Ein mageres Törchen, erzielt von Denis Weigand, musste reichen, um die Tabellenführung zu verteidigen. „Ein Arbeitssieg“, so der kurze Kommentar von Trainer Robin Jaksche. Der TSV Grafenberg sitzt seiner Mannschaft nach dem 3:1 gegen Altdorf weiter dicht im Nacken.

Kritik trotz Schützenfest

Ein ähnliches Bild wie eine Klasse höher zeigt sich in der Kreisliga B, Staffel 6. Zwei Teams, die den Ton angeben, und Dettingen II, das auf Ausrutscher von Beuren und Ötlingen hofft. Die Schützlinge von Marc Kretschmer fegten den KSV Nürtingen, unter anderem mit drei Toren von A-Liga-Anleihe Benjamin Hubert, 8:1 vom Platz, aber dem Trainer war‘s immer noch zu wenig: „Ein Sommerkick. Wir hätten fünf oder sechs Tore mehr schießen müssen.“ Aufstiegsgefahr? Kretschmer lacht: „Da müsste noch viel passieren.“

Ähnlich kritisch äußerte sich Ötlingens Trainer Benedetto Savoca nach dem 5:0-Erfolg bei der SGEH II, wo die Rote Laterne des Tabellenletzten hängt: „Wir haben uns nicht mit Ruhm bekleckert. Wenn wir aufsteigen wollen, müssen wir besser spielen. Das einzig Positive war das zu Null“, grantelte Savoca. Nur aus Beuren waren nach dem 6:0-Erfolg des TSVB gegen die SGOH II keine Beanstandungen zu vernehmen.