Lokalsport
Fabian Gutbrod: Noch brüllt der „Löwe“ aus Owen

Handball Fabian Gutbrod will nach zehn Jahren beim Bergischen HC am Ende dieser Saison seine Bundesligakarriere beenden. Von Klaus Schlütter

Owen. Er hat schon im Trikot der deutschen Handball-Nationalmannschaft gespielt. Fünfmal, veredelt mit zwölf Toren – ist schon eine geraume Weile her, ein ganzes Jahrzehnt. Jetzt, im Alter von 34 Jahren, verfolgt Fabian Gutbrod aus Owen die WM seiner Nachfolger im Fernsehen und ist sehr angetan von den Auftritten der Mannschaft.

Erstklassig spielt er auch noch – mittlerweile im zehnten Jahr für den Bergischen HC in der Bundesliga. Der zwei Meter große Rechtshänder im linken Rückraum mit der Rückennummer 22 ist Kapitän und eine feste Größe der „Löwen“. Wie wichtig er für den BHC noch immer ist, lässt sich mit Zahlen belegen. In einem Testspiel in Krefeld kurz vor Saisonbeginn riss ein Außenband im linken Knie. Gutbrod fiel dreieinhalb Monate aus. Ohne ihn misslang der Saisonstart. Die „Löwen“ rutschten in den Tabellenkeller. Mit ihm ging es wieder aufwärts – 7:1 Punkte im November, 5:3 im Dezember und der Vorstoß ins gesicherte Mittelfeld.

Am 12. Februar beginnt die Rückrunde, für den BHC mit einem Heimspiel in Wuppertal gegen Melsungen. Gutbrods Eltern und die Schwester werden dabei sein. Für sie eine der letzten Möglichkeiten, ihn auf dem Spielfeld live zu sehen. Denn ihr „Gudi“ plant, seine erfolgreiche Karriere, die ihn aus der Jugend vom TSV Owen über den TV Neuhausen, Frisch Auf Göppingen und HBW Balingen-Weilstetten vor zehn Jahren zum Bergischen HC geführt hatte, zu beenden. Konkret: Mit dem letzten Saisonspiel dieser Saison am 11. Juni zu Hause gegen den HC Erlangen.

Was danach kommt? Sicher ist nur, dass er seiner zweiten Heimat Solingen, wo er sich den Traum eines Eigenheims erfüllt hat, treu bleiben wird. Und dass die Hochzeit mit der Mutter seiner beiden Kinder, die wegen Corona drei Jahre lang immer wieder verschoben wurde, demnächst nachgeholt werden soll. Vielleicht in der alten Heimat unterhalb der Teck, wo „Gudi“ noch etliche Freunde hat. Zum Beispiel Handball-Freak und Sportshop-Inhaber Jürgen „Leo“ Lehmann in Owen. Beruflich tendierte er lange zu einer Tätigkeit als Heilpraktiker. Inzwischen hat sich eine andere reizvolle Möglichkeit für ihn ergeben. Welche? Das will Gutbrod erst verraten, wenn der neue Job in trockenen Tüchern ist.