Als sich gestern Morgen in Windeseile der Himmel verdunkelte und es bei der durchschnittlichen Niederschlagsmenge eines Sommerregens danach nicht blieb, da sah der ein oder andere Brühl-Besucher schon ein furchtbares Déja-vu-Erlebnis auf sich zurollen. Doch im Gegensatz zu den Unwetterauswüchsen bei den Turnieren 2012 (Kirchheim), 2013 (Neidlingen) und
2014 (Weilheim) blieben Personal und Areal diesmal von jeglichen Überschwemmungen, Hagelschäden und Windeinschlägen verschont. Holzmadens Wetterchaostag beim gestrigen Turnierauftakt war vergleichsweise harmlos, auch wenn der halbstündige Platzregen eine mehrminütige Spielunterbrechung und dutzendweise Traktorabschleppungen von Autos aus morastigen Wiesenparkplätzen produzierte.
Ansonsten lief in Holzmaden gestern fast alles plangerecht, sodass Turnierleiter Marius Kemmler sogar Zeit fand, Bezirksaufsicht Stefan Cserny bei den Papierarbeiten zu unterstützen. Tore fielen reichlich (4,4 pro Spiel im Durchschnitt), die Zuschauer strömten fleißig (1 450 Tagesbesucher), und die Steak-, Rote Wurst- und Crèpe-Verkäufer hatten besonders über die Mittagszeit alle Hände voll zu tun. Was gewiss an der einladenden Anordnung lag, mit der die Holzmadener Minifanmeile aufwartet: Bis auf die Weinlaube liegen sämtliche Gas-tronomiestände dicht an dicht. Wer das Areal betritt, hat fast schon alles im Blick. Es ist das Turnier der kurzen Wege.
Mit den „Cool Kids“ ging‘s los gestern Morgen. Nach der Kurzeinlage der jungen TSV-Tänzerinnen übernahm Susanne Jakob ohne Worte – gekonnt führte die Bürgermeisterin und Schirmherrin mit dem linken Fuß den Anstoß der Auftaktpartie SG Ohmden/Holzmaden – TSV Jesingen II (3:0) aus. Danach war das Turnier offiziell eröffnet, und die fehlerfrei arbeitenden Turniersprecher Thomas Kärcher und Daniel Zirn konnten starten, über Mikro Infos und gute Laune zu verbreiten.
Und Ergebnisse. Eines davon hieß 6:0 – Turniertopfavorit TSV Weilheim setzte souverän die Tagesbestmarke, obwohl er gegen B-Ligist SF Dettingen II mit einer halben B-Elf auflief. „Wir haben ein neues System ausprobiert, und es ist aufgegangen“, freut sich Trainer Chris Eisenhardt, der drei anstatt vier Abwehrspieler ins Spiel brachte. War der Sieg für Weilheim Balsam auf die Wunden nach dem enttäuschenden WFV-Pokal-Aus, so soll der Kirchheimer 3:0-Erfolg über den TSV Oberlenningen der Anfang einer Wochenspieleserie ganz ohne Niederlage sein. „Als Bezirksligist wollen wir natürlich ins Finale“, sagt VfL-Keeper Daniel Zirn. Abteilungsleiter Oliver Klingler versprüht nicht ganz so viel Optimismus: „Gegen Oberlenningen haben wir zu viele Chancen ausgelassen.“ Trotzdem war er mit der gezeigten Leistung ebenso zufrieden wie Trainer Markus Schweizer. Einziger Wermutstropfen: Torjäger Kai Hörsting fällt weiter auf unbestimmte Zeit aus.
Heute geht‘s beim Teckbotenpokal mit vier Partien plus zwei Damenbegegnungen (ab 18.25 Uhr) weiter.