Lokalsport
Felix Pohl greift nach den Sternen

Turnen Für den Kirchheimer im Dress des TV Wetzgau geht‘s kommenden Samstag um den Einzug ins DTL-Finale.

Kirchheim. 2017 wurde Felix Pohl in Berlin erstmals Deutscher Meister am Königsgerät Reck. Damals noch im Trikot des MTV Stuttgart, der 2018 seine Männermannschaft aus finanziellen Gründen aus der Bundesliga zurückgezogen hat. Nun greift der 24-jährige Kunstturner aus Kirchheim erneut nach den Sternen - mit der Bundesliga-Riege des TV Gmünd-Wetzgau. „Wir sind breit aufgestellt und haben alle Chancen“, sagt er vor dem DM-Halbfinale am kommenden Samstag gegen den Siegerländer KV voller Zuversicht.

Während die Deutschen Meisterschaften im Einzel und alle anderen Wettkämpfe von der 2. Liga abwärts wegen Corona abgesetzt wurden, durften acht Erstliga-Mannschaften in zwei Gruppen an die Geräte. In der Vorrunde qualifizierte sich der TV Wetzgau mit zwei Siegen gegen StTV Singen (8:4), TuS Vinnhorst (6:6, 45:25 Scorepunkte) und einer Niederlage gegen TG Saar (3:9) als Gruppenzweiter für die letzten Vier.

Mit überzeugenden Leistungen, vor allem am Spezialgerät Reck, trug Pohl seinen Teil bei. Nach einigen verletzungsbedingten Rückschlägen hat er wieder zu alter Form gefunden. So sind die körperlichen Probleme nach einem schweren Sturz 2018 vom Reck behoben, Operationen am Meniskus und am Fuß sowie ein Muskelfaserriss überstanden. „Ich bin wieder gut drauf“, freut er sich.

Pohl bereitet sich fünfmal die Woche jeweils zweieinhalb Stunden im Kunstturnforum Stuttgart auf den Höhepunkt des wegen Corona abgemagerten Turnjahres vor. Parallel dazu setzt er im fünften Semester sein Fernstudium in Logistik-Management bis voraussichtlich Ende 2021 fort. Wie und wo es danach weiter geht, ist ungewiss. Jedenfalls nicht mehr bei der Bundeswehr. Dort hat er inzwischen seinen Dienst bei der Sportfördergruppe Todtnau im Rang eines Stabsunteroffiziers quittiert.

Das Fernziel offen, das Nahziel heißt DM. Am kommenden Samstag gehts gegen den Siegerländer KV, der in Gruppe A ungeschlagen Erster wurde. Der TV Wetzgau hat sich für die Endrunde mit einen Topstar verstärkt: Artur Dalaloyan (24) von Dynamo Moskau, Weltmeister 2018 im Mehrkampf und am Boden, sowie vierfacher Europameister. Mit dabei auch Junior Arne Halbisch (17), die zweite Kirchheimer Hoffnung neben Pohl. Nehmen die Gmünder mit ihrer Hilfe die Hürde Halbfinale, treffen sie im Endkampf auf den Sieger aus KTV Straubenhardt gegen TG Saar. Klaus Schlütter