Lokalsport

Felix Pohl reckt sich nach dem WM-Ticket

Turnen Für Kirchheims Bundesliga-Crack geht es am Samstag um die Quali für Montreal.

Hoch hinaus soll‘s gehen: Felix Pohl will am Reck das WM-Ticket lösen. Foto: Volker Minkus
Hoch hinaus soll‘s gehen: Felix Pohl will am Reck das WM-Ticket lösen. Foto: Volker Minkus

Kirchheim. Verlockende Aussicht für Kirchheims Vorzeigeturner Felix Pohl. Am Wochenende könnte der 21-Jährige in Stuttgart das Ticket für die WM in Montreal lösen. „Im Urlaub war ich da schon mal. Es würde mich reizen, wieder dorthin zu reisen“, sagt er. Vorausgesetzt, der Bundesliga-Turner des MTV Stuttgart löst bei der Qualifikation am Samstag in der Scharrena Bad Cannstatt eines von sechs Tickets für die Weltmeisterschaft im Oktober.

Als amtierender Deutscher Meister am Reck kann er sich berechtigte Hoffnungen machen. Zu den schärfsten Rivalen am Königsgerät zählt er Andreas Bretschneider, der nach einer beidseitigen Schulter-OP wieder angreift, und Ivan Rittschick. Gegenüber der DM hat Felix Pohl seine Übung mit einem Flugteil, dem sogenannten Pineda, aufgewertet - ein Doppelsalto gebückt mit ganzer Schraube über die Reckstange, benannt nach einem mexikanischen Turner gleichen Namens. Mit dieser Höchstschwierigkeit steigt der Ausgangswert seiner Übung, der zur Haltungsnote dazu gerechnet wird und die Endnote ergibt, von bisher 5,5 auf mindestens 6,1. Mit der neuen Klippe erhöht sich jedoch auch das Risiko, einen Fehler zu machen.

Eine zweite WM-Chance würde sich für Pohl eröffnen, wenn er, wie vorgesehen, einen kompletten Sechskampf bestreitet. Die Entscheidung darüber fällt kurzfristig. Denn noch behindert ihn ein Ödem am Sprunggelenk, das täglich vom Physiotherapeuten behandelt wird.

Täglich sechs Stunden Training

Mit um die Fahrkarten kämpfen auch Andreas Toba, der nach dem schmerzhaften Olympia-Aus sein Comeback feiert, sowie Marcel Nguyen. Beide treten jedoch nur an einzelnen Geräten an. Favorit für den Mehrkampf ist Philipp Herder.

Felix Pohl turnt von klein auf beim VfL Kirchheim, startet in der Bundesliga aber für den MTV Stuttgart. Der 21-Jährige ist Sportsoldat bei der Bundeswehr, wohnt bei seinen Eltern und fährt regelmäßig zum Training nach Stuttgart. Im Turnforum beim Mercedes-Stadion bringt er sich täglich zwischen fünf und sechs Stunden in Form. Mehr Vorbereitung geht nicht.

Wenn dann einer auch noch Felix heißt, dürfte eigentlich nichts schief gehen. Der Name kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „der Glückliche“. Andere Sportler machen diesem Namen ebenfalls alle Ehre, wie Ski-As Felix Neureuther oder Rodel-Champion Felix Loch.Klaus Schlütter

1 Beginn der Qualifikationswettkämpfe in Stuttgart ist am Samstag um 14 Uhr mit der Konkurrenz der Männer, im Anschluss wird der Wettbewerb der Frauen durchgeführt. Mehr Infos unter www.dtb-online.de