Spitzenhandball in der Weilheimer Lindachsporthalle: Am kommenden Freitag (Spielbeginn 20 Uhr) richtet die Handballabteilung des TSV im Rahmen des Esslinger Marktplatzturniers das Vorrundenspiel zwischen Frisch Auf Göppingen und dem TBV Lemgo aus. Das Spiel in Weilheim ist eines von drei Auftaktbegegnungen des erstklassig besetzten Turniers um den Reichstadt-Pokal. Weitere Vorrunden-Spielorte sind die Goldäckerhalle in Leinfelden-Echterdingen und die Sporthalle in Korntal.
Sowohl bei Frisch Auf Göppingen als auch beim TBV Lemgo stehen die Zeichen nach einer enttäuschenden Saison auf Aufbruch. Dies gilt vor allem für die Gäste aus Lemgo, die erst durch einen 32:31-Zittersieg über den VfL Gummersbach am letzten Spieltag den Bundesliga-Klassenerhalt schafften. Es war bereits das dritte Mal, dass Trainer Florian Kehrmann seinen Stammverein vor dem Abstieg bewahrte. In seiner aktiven Zeit prägte Kehrmann maßgeblich die Erfolgsjahre im TBV, der angesichts zahlloser Nationalspieler in seinen Reihen auch TBV „Deutschland“ genannt wurde.
Kehrmann hat vieles hinterfragt. Inzwischen haben die Lemgoer ihren Kader auf 14 Spieler verkleinert, wovon sich Kehrmann eine klarere Rollenverteilung innerhalb des Teams verspricht: „Es ist besser, wenn man über zwölf, dreizehn fitte Spieler verfügt, als über siebzehn Akteure, von denen nicht jeder weiß, was er in den Topf packen muss“, sagt er. Unter den Neuzugängen finden sich bekannte Namen wie der Spanier Isaias Guardiola, der schon für die Rhein-Neckar Löwen und den ungarischen Champions-League-Final-Teilnehmer MKB Veszprem spielte, sowie Fabian van Olphen vom SC Magdeburg. Neben den beiden zählen auch die Ex-Nationalspieler Christoph Theuerkauf und Rolf Hermann sowie der in Kirchheim geborene Tim Suton, der als große deutsche Nachwuchshoffnung gilt, zu den wichtigsten Akteuren auf Lemgoer Seite.
Zurück zu alter Stärke wollen auch die Göppinger. Der württembergische Altmeister hat mit Platz zehn eine durchwachsene Saison hinter sich, trotz der erfolgreichen Titelverteidigung im EHF-Pokal. Ein Erfolg, der bisher nur den Grün-Weißen gelang. Dennoch kann Trainer Magnus Andersson nicht zufrieden sein. Um den Schritt nach vorne zu tun, wurde personell einiges verändert. Neuzugänge wie die dänischen Nationalspieler Allan Damgaard und Jakob Bagersted (vom SC Mageburg) und der Kroate Kresimir Kozina (von Füchse Berlin) verkörpern viel Erfahrung. Sie bilden das Grundgerüst um die deutschen Nationalspieler Marcel Schiller und Tim Kneule.
Anderssons Ziel in der neuen Saison: mindestens Tabellenplatz sechs. Die Partie gegen den TBV Lemgo dient der ersten Orientierung, bevor die Mannschaft ins Trainingslager nach Südtirol reist. Die Zuschauer in Weilheim können sich daher auf ein interessantes Spiel von zwei ambitionierten Bundesligisten freuen, die versuchen werden, in Bestbesetzung aufzutreten.pa