Lokalsport

Frischzellenkur und neuer Pep

Sportlerehrung Beim höchsten Feiertag des Kirchheimer Sports in der Stadthalle herrscht diesmal Kurzweil und gute Laune - auch dank der drei Ausrichter-Vereine. Von Reimund Elbe

Die Tänzerinnen des Move Club brachten in der Stadthalle neuen Schwung in den Laden.Foto: Markus Brändli
Die Tänzerinnen des Move Club brachten in der Stadthalle neuen Schwung in den Laden.Foto: Markus Brändli

Frischer Wind bei der Sportlerehrung der Stadt Kirchheim: Die gestrige Feier sorgte für Freude bei Organisatoren und Gästen. Statt verzweifelt auf die Uhr schauende Besucher, wie noch im vergangenen Jahr, bot der höchste Feiertag des Kirchheimer Sports in der Stadthalle diesmal Kurzweil und neuen Pep. Positives kam eingangs auch von Hermann Schnizler. „Der Stadtverband wird weiter seinen Beitrag für den Sport in Kirchheim leisten“, kündigte der SfL-Vorsitzende in seinen Begrüßungsworten an. Was gänzlich anders klang als noch vor wenigen Wochen. Den plötzlichen Energieschub brachte offenbar die jüngste Arbeitstagung der Kirchheimer Vereine, die mit sich selbst in Klausur gingen.

Was auch Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker vor rund 300 Sportlerinnen, Sportlern und Gästen - unter ihnen die Bundestagsabgeordnete Renata Alt - betonte. „Der Abgesang auf den Stadtverband war ein falsches Signal“, sagte Matt-Heidecker. In Zukunft müsse zwischen SfL, Vereinen und Stadt Hand in Hand enger zusammengearbeitet werden.

Das offensichtliche Ende der SfL-Krise beflügelte auch die Sportlerehrung. Was die Ausrichter Move Club, Schachverein und Christlicher Sportverein aus dem Hut zauberten, war bemerkenswert. Die Feier ließ erahnen, dass die drei Vereine in ihrer Planung jeden Stein umgedreht hatten. Die triste Hallendecke leuchtete in den Stadtfarben Kirchheims. Das Moderatoren-Duo Caroline Alagna und Sascha Priklopil führte charmant und kurzweilig durch den Zwei-Stunden-Ehrungsmarathon. Dass keine Längen entstanden, dafür sorgte auch Video-Einspielungen der drei Ausrichtervereine und zwei Bühnenauftritte des Move-Club-Tanzteams. Dass der Gang der Sportler auf die Bühne von Disco-Sound begleitet wurde - ein weiterer Pluspunkt.

Der Streifzug durch das Sportgeschehen des vergangenen Jahres brachte verschiedene Erkenntnisse. Nicht nur, dass viele Teck-Akteure erneut auf nationalem wie internationalem Parkett erfolgreich waren, die Bandbreite des Sports in Kirchheim ist nach wie vor groß: Von Klassikern wie Leichtathletik, Schießen, Tanzen oder Schwimmen bis hin zu Fun-Sportarten wie Unterwasser-Jenga. Mit Tauchanzug und zusätzlichen Gewichten bepackt, müssen die Sportler dabei auf dem Boden des Schwimmbeckens vorsichtig Steine aus einem Turm herauszulösen und diese an der Spitze wieder ablegen - ohne dabei das Gebilde zum Einstürzen zu bringen. „Man steht unter Zeitdruck, die Anspannung steigt von Sekunde zu Sekunde“, gab German-Open-Gewinnerin Tabea Trautmann Einblicke in ihre Unterwasserwelt. Tradbogen-Schütze Arndt Feyrer, baden-württembergischer Ü45-Meister, erläuterte die Besonderheiten des Primitivbogens und Jessica Areal Guimaraes hatte eine prägnante Erklärung für ihre Liebe zum Hip Hop („Tanzen liegt bei mir immer in der Luft“), während Basketball-Urgestein Ulrich Tangl mit launigen Sprüchen („international spiele ich wegen meiner Knie nicht mehr, ab und zu Kreisliga geht noch“) für Schmunzler sorgte. Leichtathlet Ralf Mutschler („geworfen wird mit einem schönen 15 Kilo-Stein“) beschrieb leidenschaftlich das Sportgerät beim Steinstoßen.

Sonderapplaus gab es für die jüngste Geehrte, die siebenjährige Turnerin Henrietta Schäfer. Erstmals unter den Geehrten: Schülerinnen und Schüler des Schloss-Gymnasiums mit einem Skialpin-Team. Den Sonderpreis der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen erhielten die Leichtathletin Hannah Melzer sowie Kevin Zambrano Toro (Motorsportclub Kirchheim).