Lokalsport

Fumic furios im Finale

Etappensieg zum Ende des Cape Epic

Den letzten beiden Tagen des Mountainbike-Etappenrennens Cape Epic in Südafrika hat Manuel Fumic mit seinem brasilianischen Partner Henrique Avancini seinen Stempel aufgedrückt. Nach Rang zwei am Samstag holten sie sich beim Finale ihren ersten Etappensieg und beendeten die acht Tage auf Gesamtrang vier.

Tulbagh. Der Sieg bei der 13. Auflage des Cape Epic ging zum fünften Mal an den Pfälzer Karl Platt, der damit zu Rekordsieger Christoph Sauser aufschloss. Für seinen Bulls-Partner Urs Huber war es der erste Sieg (28.13,28 Stunden) beim renommiertesten Etappenrennen der Welt. Mit Matthias Pfrommer aus Calw stand ein weiterer Deutscher mit dem Schweizer Nicola Rohrbach (Centurion-Vaude) als Zweiter auf dem Podium. Manuel Fumic und Henrique Avancini beendeten die Rundfahrt auf Gesamtplatz vier, 25,43 Minuten zurück. Gesamtrang drei verpassten sie nur um 40 Sekunden, bei 28,39 Stunden Gesamtfahrzeit ist das fast ein Wimpernschlag. Daher war Fumics Bilanz auch positiv. „Mir ging es jeden Tag besser. Das zeigt, dass ich mich jeweils gut erholen konnte, das ist ein gutes Zeichen.“ Er fühle sich weitaus weniger erschöpft als vor drei Jahren, als er erstmals das Cape Epic bestritten hatte. „In den nächsten Wochen müssen wir konzentriert an dem arbeiten, was noch fehlt.“ Alles in allem sei er sehr zuversichtlich, was die Vorbereitung auf den ersten Weltcup in Australien angeht.

Das Rennen um den Gesamtsieg war am Sonntag praktisch gelaufen, und so ging es auf den letzten 86 Kilometern vom Weingut Boschendal bei Stellenbosch zum Weingut Meerendal bei Tulbagh. 20 Kilometer vor dem Ziel bildeten noch elf Zweier-Teams die Spitzengruppe. Auf den packenden letzten Kilometern hatten es Fumic/Avancini mit den beiden Centurion-Vaude-Teams zu tun. Der Österreicher Daniel Geismayr war der Stärkste am Berg, doch sein Partner Hermann Pernsteiner konnte das Tempo nicht mitgehen. Henrique Avancini präsentierte sich ebenfalls in Topverfassung, doch Fumic war nicht in der Lage, dranzubleiben.

In der Abfahrt formierte sich das Sextett neu, und erneut entstand die gleiche Konstellation. Fumic parierte, mit Abstand hinter Geismayr und Avancini fahrend, einen Angriff von Pernsteiner und konterte. Das zog dem kleinen Österreicher den Zahn. Seine Teamkollegen Nicola Rohrbach und Matthias Pfrommer versuchten stattdessen, Fumic zu jagen, doch es war zu spät. Mit ein paar Sekunden Vorsprung ging Fumic in die letzte Abfahrt und ließ sich mit Avancini den Etappensieg nicht mehr nehmen, seinen ersten beim Cape Epic.

Den Vorsprung baute Fumic im Downhill noch etwas aus, und als sie das Finish-Areal in Meerendal erreichten, war der erste Etappensieg für das Cannondale-Duo klar. Das Duo strahlte über beide Backen und ließ sich auf den letzten 100 Metern vom Publikum feiern.

Der fehlgeschlagene Versuch am Donnerstag, einen Etappensieg oder wenigstens eine Podiumsplatzierung herauszufahren, saß wie ein Stachel im Gemüt von Manuel Fumic. „Darüber war ich schon ziemlich enttäuscht. Deshalb wollten wir es noch mal versuchen“, bekannte er. Also wollten Avancini und er die Samstagsetappe für einen neuerlichen Angriff nutzen. Die war mit 68 Kilometern die kürzeste des Cape Epic und zudem eine mit vielen Singletrails und vielen Richtungsänderungen. „Das kam vor allem mir sehr entgegen“, erklärte Manuel Fumic.

Die Planänderung endete auf dem zweiten Etappenplatz und war eine Genugtuung für die beiden Cannondale-Fahrer. Es wäre möglicherweise sogar ein Etappensieg drin gewesen, doch als zu einem frühen Zeitpunkt der griechische Ex-Marathon-Weltmeister Periklis Ilias und der Portugiese Tiago Ferreira das Tempo verschärften, nahmen Fumic und Avancini das nicht ernst. „Ich habe gedacht, die wollen nur die Gruppe auseinanderfahren, und hätte nicht damit gerechnet, dass die das durchziehen“, so Fumic.

Mit Henrique Avancini machte er sich erst mal gemeinsam mit den Trägern des Gelben Trikots Karl Platt und Urs Huber sowie mit dem südafrikanisch-amerikanischen Duo Erik Kleinhans/Jeremiah Bishop an die Verfolgung. In einer Abfahrt hängten sie ihre Begleiter ab und wechselten sich mit dem führenden Team ab. Mal waren es eineinhalb Minuten, mal nur eine halbe Minute. Auf dem letzten Flachstück war dann nichts mehr zu machen – 1,19 Minuten Rückstand wurden im Ziel gemessen.