Lokalsport

Fumic greift nach dem fünften Jersey

Mountainbike Der Kirchheimer ist bei den deutschen Meisterschaften morgen in Sankt Ingbert mit 36 Jahren Titelverteidiger und Topfavorit – auch, weil der Nachwuchs schwächelt. Von Erhard Goller

So sah es vor einem Jahr in Bad Salzdetfurth aus: der zweitplatzierte Simon Stiebjahn, Meister Manuel Fumic und Georg Egger (von
So sah es vor einem Jahr in Bad Salzdetfurth aus: der zweitplatzierte Simon Stiebjahn, Meister Manuel Fumic und Georg Egger (von links).Foto: Armin M. Küstenbrück

Da mögen die zurückliegenden beiden Weltcup-Rennen noch so schlecht gelaufen sein, Manuel Fumic bleibt für die DM am Sonntag (15 Uhr) klarer Favorit. Seine deutsche Konkurrenz ist zurzeit noch weit entfernt vom Leistungsvermögen des inzwischen 36-Jährigen. Was dem Kirchheimer mehr Sorgen als Freude bereitet. Um den deutschen Mountainbike-Nachwuchs ist es im internationalen Vergleich schlecht bestellt. Wenn Fumic 2020 aufhört, droht ein Vakuum. „Wenn da nichts nachkommt, fällt der Sport in Deutschland in ein Loch“, sagt deshalb der amtierende Meister. In Andorra musste man bis zu Platz 53 nach unten blättern, ehe nach dem Ausscheiden von Fumic der erste Deutsche auftauchte. Das war Georg Egger aus Aichen.

Ein Sieg am morgigen Sonntag auf dem 4,2 Kilometer langen „Bomb Trail“ im saarländischen Sankt Ingbert, benannt nach den vielen Bombenkratern, die man für den Streckenbau nutzte, brächte den fünften Cross-Country-Titel für Fumic. Damit wären er und sein Bruder Lado (sechs Titel) in der ewigen Bestenliste mutterseelenallein auf weiter Flur. Allerdings: Es wäre es auch die erste gelungene Titelverteidigung von Manuel Fumic.

Zu den Konkurrenten gehört auch Christian Pfäffle. Der Biker vom MTB Teck war vor zwei Jahren schon mal Dritter vor Fumic, doch von den Leistungen von 2016 ist der Neuffener aktuell weit entfernt. „Ich denke, wir haben einen Favoriten, alles andere ist offen“, sagt er. „Ich liebäugle schon mit einer Medaille.“

In der U23, die bereits um 9.45 Uhr startet, geht eine weitere Medaillenhoffnung aus der Region an den Start: Luca Schwarzbauer hat in den fünf Weltcup-Rennen der Saison zwar noch nicht wirklich überzeugen können, doch abseits des Weltcups konnte er durchaus einige Erfolge verbuchen. Sein Lexware-Teamkollege Max Brandl ist Titelverteidiger und Favorit, doch ganz aussichtslos ist Schwarzbauer nicht. „Die Frage ist, ob ich die Dinge zusammengepuzzelt kriege“, meint Schwarzbauer. Es ist seine letzte Chance, in der Nachwuchs-Kategorie noch eine Medaille mitzunehmen. Ganz unbefangen kann Pirmin Sigel antreten. Der Weilheimer hat sich in seinem ersten U23-Jahr gut zurechtgefunden. Er selbst bremst die Erwartungen: „Es gibt viele sehr schnelle Fahrer, ich habe zumindest das Gefühl, dass die Form passt.“

In der U17 geht bereits heute um 10 Uhr Kira Böhm für das Walcher Racing Team an den Start. Die Weilheimerin hat kein besonders erfreuliches Frühjahr hinter sich. Zweimal war sie bei Bundesliga-Rennen krank. Jetzt kommt sie aus einem dreiwöchigen Landwirtschaftspraktikum, was für die DM-Vorbereitung alles andere als förderlich war. Immerhin: Ein Leistungstest mit dem Landeskader verlief vielversprechend. Sie peilt die Top Fünf an. Weniger Ambitionen hat ihre Schwester Lara in ihrem ersten Jahr in der U15. Für sie geht es bei ihrer ersten deutschen Meisterschaft darum, Erfahrungen zu sammeln.

Beim Nachwuchs wird künftig Konstanz belohnt

Es ist das letzte Mal, dass in der U15 und U17 der Meistertitel in einem Rennen im Rahmen der DM vergeben wird. Ab nächster Saison werden die Sieger der Bundesliga-Nachwuchsserie mit dem Titel dekoriert.eg