Lokalsport
Fumic holt sich Streicheleinheiten

Mountainbike Der Kirchheimer baut in Bad Salzdetfurth mit seinem vierten deutschen Meistertitel Frust ab.

Bad Salzdetfurth. Mit einem langen Solo-Ritt hat sich Manuel Fumic in Bad Salzdetfurth gestern seinen vierten Deutschen Meister-Titel in der Elite geholt. Der Neuffener Christian Pfäffle belegte Platz sechs. Luca Schwarzbauer aus Reudern musste in der U23 eine weitere Enttäuschung einstecken.

Es hatte geregnet in Bad Salzdetfurth. Die ganze Woche über und in der Nacht auf Sonntag nochmal. Die Strecke am Sothenberg wurde dadurch zur Schlammpiste. Das sind alles andere als die Lieblingsbedingungen von Manuel Fumic. „Das hat mir nicht in die Karten gespielt“, gestand der Kirchheimer. Deshalb sei es für ihn wichtig gewesen gleich zu Beginn die Initiative zu ergreifen. „Ich wusste, ich muss von vorne fahren, damit ich meinen eigenen Rhythmus, meine eigene Linie fahren kann.“

Das Renngeschehen sollte ihm Recht geben. Weil es hinter ihm in den matschigen, technischen Passagen tatsächlich Turbulenzen gab, ging der 35-Jährige bereits mit einem kleinen Vorsprung in die zweite von acht Runden. Hinter ihm an zweiter Position lag Julian Schelb, der von den Stürzen profitiert hatte, aber eine Runde später durch einen Defekt zurückgeworfen wurde. Damit hatte Fumic keinen Konkurrenten mehr, baute mit einer souveränen Fahrt seinen Vorsprung bis auf 1:20 Minuten aus und konnte es sich zum Schluss sogar leisten, seine Kräfte zu schonen.

38 Sekunden Vorsprung auf den 27-jährigen Silbermedaillengewinner Simon Stiebjahn (Titisee-Neustadt) wurden nach 1:16:37 Stunden gemessen. 56 Sekunden Rückstand hatte U23-Fahrer Georg Egger (Obergessertshausen), der Bronze holte. Egger war freiwillig in die Elite aufgestiegen. Was Fumic im Ziel mit einem Lachen quittierte: „Schön, dass ich zwischen zwei jungen Hasen auf dem Podium stehe.“ Es war seit der Cape Epic im März sein erstes echtes Erfolgserlebnis und er nahm es erfreut zur Kenntnis. „Es motiviert mich zusätzlich und es erleichtert mich auch ein wenig. Dass ich das Trikot wieder für ein Jahr tragen darf, macht mich happy,“ meinte der 35-Jährige.

Christian Pfäffle erreichte 2:45 Minuten nach Fumic als Sechster das Ziel. Das war für den Biker des MTB Teck keine ganz große Enttäuschung, aber auch kein Resultat, das für gute Stimmung sorgte. Pfäffle hatte vor allem mit dem tiefen Boden seine liebe Mühe. Das zeigte sich schon am Samstag nach dem Training. „Ich kann das einfach nicht“, schüttelte er den Kopf. „Ich habe in den Abfahrten viel zu viel verloren.“ Zeitweilig lag Pfäffle an fünfter Position, doch dann hatte er zweimal einen Kettenklemmer, so dass Julian Schelb aufschließen konnte. Den Anschluss an den Schwarzwälder konnte er dann im Downhill nicht mehr halten.

Keinen guten Tag erwischte auch Luca Schwarzbauer. Woran genau es lag, das war dem Reuderner auch hinterher noch nicht klar. „Vielleicht sollte ich mal eine Pause machen, obwohl ich Lust zum Trainieren habe - was eigentlich ein gutes Zeichen ist“, rätselte Schwarzbauer. Platz zehn, 4:35 Minuten hinter seinem Lexware-Teamkollegen Max Brandl (1:11:59), das war weit hinter dem, was er sich vorgenommen hatte. „Es war heute unglaublich schwer, mich zu motivieren. Mir hat völlig der Bumms gefehlt.“

In der Jugendklasse U17 lief es für Kira Böhm vom Weilheimer Walcher Racing Team am Samstag „nicht so gut“, wie sie selber fand. „In den Abfahrten habe ich zu viel Zeit verloren, die anderen sind technisch einfach noch besser als ich,“ gab die 15-Jährige selbstkritisch zu. So wurde es mit 3:13 Minuten Rückstand auf Siegerin Franka Durst (Albstadt, 40:07) der sechste Rang. Ihrer Teamkollegin Alexa Fuchs gelang in der U15 der Sprung aufs Podest. Die Zainingerin erreichte das Ziel mit 1:32 Minuten Rückstand auf Kaya Pfau aus Laichingen (25:27). Silber ging an Ellen Sansonnens aus Warmbronn.

Der Köngener Alexander Speisekorn zeigte sich auch mal wieder bei einem Cross-Country-Rennen. Er landete in der Masters-Kategorie auf Rang fünf, 3:49 Minuten hinter dem Sieger Markus Werner (1:08:52). Zufrieden stellte ihn das nicht. „Ich habe mir mehr ausgerechnet, aber ich war noch nie der super Techniker. So ist das halt mit 50 Stunden Arbeit in der Woche“, meinte Speisekorn Schulter zuckend. Erhard Goller