Kirchheim. Nein, zu seinem Lieblingsstrecken zählt das Terrain am Ostalb-Rand nicht. Christian Pfäffle bevorzugt andere Profile. Ein 1,5 Kilometer langer Anstieg stellt sich gleich nach dem Start in den Weg, 170 Höhenmeter werden dabei überwunden. Dann geht es weiter leicht aufwärts und schließlich mit nur 200 Metern Flachpassage 1,7 Kilometer lang bergab. „Old School“, nennen sie in der Mountainbike-Szene ein solches Streckenprofil.
Klar ist: Man muss sehr gut klettern können, um in Heubach etwas zu reißen. Das gehört nicht zu den größten Stärken von Stevens-Biker Christian Pfäffle, doch mit einer guten Form kann der Neuffener auch damit was anfangen. Bei den Weltcups in Albstadt und La Bresse kam er die Berge auch ganz gut hoch.
„In der momentanen Form ist auf jeden Fall ein gutes Ergebnis drin. Bei dem Starterfeld wäre ich über eine Platzierung in den Punkterängen aber glücklich“, sagt Pfäffle. Das gute Starterfeld besteht unter anderem aus den drei Franzosen, die vor drei Wochen in La Bresse auf den Plätzen eins bis drei ins Ziel kamen: Julien Absalon, Maxime Marotte und Victor Koretzky.
Mit denen kann der Neuffener am Sonntag (15.15 Uhr) natürlich nicht konkurrieren, aber Weltranglistenpunkte gibt es in den HC (Hors Class)-dotierten Rennen bis Platz 25. „Im Grunde hoffe ich aber einfach auf eine gute Belastung in Richtung Weltmeisterschaft“, erklärt Pfäffle. Die Nominierung für die Titelkämpfe in Nove Mesto, Tschechien (3. Juli), ist der Lohn für seine starken Leistungen in diesem Frühjahr.
Auch Lexware-Fahrer Luca Schwarzbauer wird bei der am 2. Juli beginnenden WM dabei sein und in Heubach sein letztes Rennen vor dem Saison-Highlight bestreiten. Nachdem er vorige Woche beim Rennen in Gränichen mit seiner Verfassung nicht zufrieden gewesen war und er das auf eine misslungene Vorbereitung zurückführte, geht es ihm am Sonntag (10.15 Uhr) auch darum, noch mal das Herangehen zu testen.
„Ich hoffe, dass ich die Vorbereitung richtig steuern kann“, meint Schwarzbauer. Dann müsste das Ziel „ganz vorne reinzufahren“ auch umsetzbar sein. Mental sei es vor der WM noch mal wichtig, ein gutes Rennen zu fahren, um mit einer gewissen Sicherheit nach Tschechien zu reisen. „Da Heubach ja praktisch um die Ecke liegt, bietet sich das natürlich an“, so der Reuderner.
Im Prinzip ist er als vergleichsweise schwerer Athlet für den Kurs in Heubach nicht prädestiniert. Aber in letzter Zeit hätte er viele „längere Einheiten“ gemacht, die ihm auf dieser Strecke entgegenkommen sollten.
Der Weilheimer Pirmin Sigel (Bike Junior Team) bestreitet erstmals ein Bundesliga-Rennen in Heubach. Weil dort nur gut 60 Fahrer im Junioren-Rennen gemeldet sind und er an 14. Stelle aufgestellt wird, sind die Aussichten auf ein gutes Resultat in dem internationalen Feld gut. Punkte gibt es bis Platz zehn.