Lokalsport

Geplatzte Träume an der Lauterspielstenogramm

SF Dettingen scheitern in der Bezirksliga-Relegation mit 0:3 am FV Plochingen

Aus der Traum: Nach einer 0:3 (0:0)-Niederlage gegen den FV Plochingen war das erste Relegationsspiel der SF Dettingen gleichzeitig auch das Letzte.

In die Parade gefahren: Die gelben Plochinger haben die Aufstiegsträume von Murat Yilmaz und den Dettingern abrupt platzen lasse
In die Parade gefahren: Die gelben Plochinger haben die Aufstiegsträume von Murat Yilmaz und den Dettingern abrupt platzen lassen. Foto: Genio Silviani

Köngen. Gestern um 17.50 Uhr war das Schicksal der Sportfreunde in der Köngener Fuchsgrube besiegelt. Mit hängenden Köpfen vernahmen die Kicker von Heiko Blumauer den Schlusspfiff von Schiedsrichter Christian Pittner (Göppingen). Es war ein 0:3, das wie eine Ohrfeige wirken musste. Viel zu passiv hatten sich die Dettinger in den 90 Minuten zuvor verhalten und am Ende die Quittung kassiert. Coach Blumauer brachte es erstaunlich sachlich auf den Punkt: „Wir waren in keiner Phase der Partie in der Lage, unsere Spielkultur, die uns über die gesamte Saison ausgezeichnet hat, auf dem Platz zu leben.“

Tatsächlich begannen die sonst so abgeklärt wirkenden Kicker aus der Schlossberggemeinde nervös – und blieben es auch bis kurz vor Schluss. Schon nach 48 Sekunden sorgten die Plochinger mit ihrem scheidenden Trainer Christian Mirbauer für einen ersten Paukenschlag, als Max Klobeck den ersten Plochinger Angriff mit einem Schuss ans Außennetz abschloss. Was wie das sprichwörtliche „Hallo-Wach“ hätte wirken können, entpuppte sich bei den Dettingern als weitgehend wirkungsloses Placebo-Präparat. Viel zu passiv agierte die Blumauer-Truppe in der insgesamt niveauarmen Folgezeit, in der außer einem Kopfball des eingewechselten Murat Yilmaz, der auf dem Netz landete (41.), kaum gefährliche Strafraumszenen zu notieren waren.

Pech hatten die Dettinger, als sich Mittelfeldmotor Andreas Schmid bei einem Schussversuch das Wadenbein brach und ausgewechselt werden musste. Als Entschuldigung wollte Trainer Blumauer dies nach dem Spiel nicht gelten lassen: „Wir sind insgesamt kaum in die Zweikämpfe gekommen.“ Das torlose Remis zur Halbzeitpause war dann auch etwas schmeichelhaft für die Sportfreunde.

Nach dem Seitenwechsel legten die Plochinger ähnlich fulminant los wie nach dem Anpfiff – diesmal allerdings erfolgreicher: Nach einer feinen Vorarbeit von Klobeck, gestern bester Plochinger Akteur, versenkte Lukas Werner das Spielobjekt aus neun Metern im langen Eck (46.). Nur sechs Zeigerumdrehungen später legte Werner nach und erzielte aus Kurzdistanz das schon vorentscheidende 0:2. Die Sportfreunde stemmten sich auch jetzt nicht gegen die Niederlage, sondern spielten im lethargischen Modus weiter, in dem es den Außenspielern Dennis Weigand und Benjamin Hubert nicht gelang, Goalgetter Tim Lämmle in Szene zu setzen.

Trainer Blumauer reagierte und brachte mit Nelson Abrantes und Robin Spranz zwei weitere Offensivakteure, die das Ruder aber auch nicht mehr herumreißen konnten. Statt dessen machte Yves Klein per Konter zum 0:3 (83.) den Sack vollends zu und schickte das Team von der Lauter ins Tal der Tränen und aufgrund angekündigter Abgänge in eine personell wohl eher ungewisse Zukunft.

SF Dettingen: Drexler – Klein, Freiberger, Gautsch, Reinhofer (54. Abrantes) – Hubert, Schmid (15. Murat Yilmaz), Ruggiero (70. Spranz), Beller (23. Ömer Yilmaz), Weigand – Lämmle

FV Plochingen: Schedlbauer – Weber, Scharpf, Bösler, Hornung – Markic (78. Schälling), Klein, Werner, Munz (90.+ 2 Müller) – Penzkofer, Klobeck (86. Aubermann)

Tore: 0:1, 0:2 Lukas Werner (46., 52.), 0:3 Yves Klein (83.)

Gelbe Karten: Freiberger, Klein, Lämmle

Zuschauer: 600 (480 zahlende)

Schiedsrichter: Christian Pittner (Göppingen)