Lokalsport
Gute Laune trotz Lehrstunde

Turnen Obwohl der VfL den Aufstiegswettkampf zur 1. Liga gegen Frankfurt klar verloren hat, überwiegt im Kirchheimer Lager die Zufriedenheit. Von Peter Eidemüller

Wenn ein Gegner über sich hinaus wächst, reicht auch eine eigene Topleistung nicht aus – nach dem verlorenen Aufstiegsfinale zur 1. Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt bleibt den Turnern des VfL Kirchheim nichts anderes übrig, als den Hessen zur Rückkehr in die Beletage des deutschen Männerturnens zu gratulieren. Schließlich hatten die Frankfurter beim 58:20-Erfolg stolze 306 Punkte ergattert, was durchaus als erstligatauglich gilt. „Deshalb haben wir natürlich die Hoffnung, im nächsten Jahr die Klasse halten zu können“, blickt Eintracht-Sportdirektor Michael Schmidt schon mal auf kommende Saison voraus.

Gleiches tat auch Matthias Pohl, beim VfL für alles Organisatorische rund ums Zweitligateam verantwortlich. „Wir gehen davon aus, dass die Mannschaft zusammenbleibt und wir nächstes Jahr in der zweiten Liga wieder im vorderen Drittel mitturnen können“, sagt der 57-Jährige, der auch im Hinblick auf Topscorer Daniel Lee hoffnungsvoll ist – der Gastturner aus Großbritannien, mit 116 Punkten zweitbester Scorer der abgelaufenen Wettkampfrunde hinter dem Heidelberger Kashiwagi (139), soll nach dem Willen der Kirchheimer Verantwortlichen auch in der im September kommendes Jahres beginnenden Saison wieder das blaue VfL-Dress tragen.

Beim Aufstiegsfinale im hessischen Sulzbach war der Mann von der Kanalinsel Jersey mit sechs Punkten hinter seinen Möglichkeiten geblieben, was allerdings auch an den wie entfesselt auftretenden Frankfurtern lag. „Die haben von Beginn an Vollgas gegeben“, rekapitulierte Matthias Pohl den Wettkampf, der bereits nach dem ersten Gerät vorentschieden war. Außer drei Punkten von Markus Neher war für den VfL am Boden nichts holen, nachdem die Eintracht dort 18 Zähler eingeheimst hatte.

Am Pferd konnten sich die Kirchheimer einen Fehler von Eintracht-Topturner Niklas Neuhäusel zu Nutze machen und sich drei Scorerpunkte erkämpfen, die die Hessen jedoch mit neun Punkten konterten – beim 27:6-Zwischenstand vermochte auch der 8:4-Erfolg der Kirchheimer an den Ringen durch Julian Hausch, Daniel Lee und Alexander Kirchner genauso wenig an den Kräfteverhältnissen ändern, wie der 4:3-Sieg am Sprung, den Daniel Hoffmann und Yasin El Azzazy festgemacht hatten. Am Barren (13:2) und Reck (11:0) ließen die Frankfurter dann keinen Zweifel am Gesamtsieg aufkommen.

Aus Kirchheimer Sicht überwog trotz der deutlichen Pleite die Zufriedenheit – schließlich war der VfL, für den in Sulzbach noch Marcus Bay, Manuel Halbisch, Manuel Hofmann und Markus Neher an den Geräten im Einsatz waren, zuvor in allen sieben Saisonwettkämpfen siegreich gewesen. „Darauf“, so Matthias Pohl, „können wir stolz sein.“