In den Sporthallen des Landes wird dieses Jahr kein Handball mehr gespielt. Wie der HVW am Dienstag mitteilte, hat der Verbandsausschuss Spieltechnik (VAST) einstimmig beschlossen, dass der Verbands- sowie der Bezirksspielbetrieb sowohl bei den Erwachsenen als auch bei der Jugend bis zum 31. Dezember ausgesetzt wird.
Ihre Entscheidung begründen die Verantwortlichen unter anderem auch mit der sozialen Verantwortung bei der Bekämpfung der Pandemie. „Auch wir als Handballverband möchten unseren Beitrag zur Bekämpfung der vierten Welle vor Weihnachten beitragen“, sagt Michael Roll, Vorsitzender des VAST. „Es gilt, auch wenn es uns allen sehr schwerfällt, ganz aktuell ein Zeichen zu setzen und Kontakte zu vermeiden. Nur reden hilft nicht, wir müssen jetzt handeln. Umso mehr sind wir davon überzeugt, dann ab Januar wieder in den regulären Spielbetrieb einsteigen zu können.“
Der Vorsitzende des Bezirks Esslingen, Wolfgang Stoll, teilt diesen Optimismus: „Wir sind guter Dinge, dass bei den Aktiven und in der Jugend zum 1. Januar alles wieder ‚normal‘ weiterlaufen kann – zur Not dann eben auch mit 2 G plus, weil die Vereine dann ja auch genügend Vorlaufzeit hatten.“ Gleichzeitig betont der Wolfschlugener, dass die Aussetzung des Spielbetriebs aufgrund der momentanen Situation unvermeidbar gewesen sei. „Da gab es bei uns in der Präsidiumssitzung auch kein Wenn und Aber. Wir wollten den Vereinen so kurzfristig nicht den organisatorischen Aufwand der 2-G-plus-Regeln aufzwingen.“
Während in der Jugend bereits am 12. Dezember (auf Verbandsebene) beziehungsweise am 19. Dezember (in einigen Bezirken) der Vorrunden-Spielbetrieb beendet wird, um die Spielklassen ab Januar neu einzuteilen, wären neue, in dieser Woche anfallende Spielverlegungen überhaupt nicht mehr machbar. Dort müssten auf jeden Fall alle Staffeln in der Jugend nach der Quotientenregelung gewertet werden. „Es hat sich schon vor ein, zwei Wochen abgezeichnet, dass der Spielbetrieb der Jugend unter der immer angespannteren Situation nicht mehr vollumfänglich umgesetzt werden kann. Zudem hat bereits der Lockdown in Österreich zu einer Verzerrung in den Ligen mit Beteiligung von Vereinen aus Vorarlberg geführt“, erklärt Michael Roll. „Gerade in der Jugend hätten wir uns eine durchweg sportliche Entscheidung für die Neueinteilung gewünscht. Jetzt haben zwei weitere unvollständige Spieltage auch nicht mehr den gewünschten positiven Nutzen.“ pm/tb
Quotientenregel könnte greifen
Im Spielbetrieb der Männer und Frauen besteht laut HVW auf jeden Fall die Möglichkeit, die seit 27. November bereits ausgefallenen Spiele in die Rückrunde zu integrieren und den Vereinen im Mai weitere Spielwochenenden zu eröffnen. Dank der seit der Spielklassenstrukturreform kleineren Staffeln der Männer und Frauen ist eine Neuterminierung zwischen Januar und Mai durchaus möglich. Sollte trotz des aktuell kurzfristigen freiwilligen Verzichts auf eine Weiterführung des Spielbetriebs die Anwendung der Quotientenregelung auch im Spielbetrieb der Erwachsenen notwendig werden, so hat der HVW bereits jetzt schon eine gute Chance, mindestens 50 Prozent seiner Spiele durchführen zu können. Die meisten Vereine haben bereits 40 Prozent ihrer Spiele absolviert. pm