Basketball: US-Forward ist Neuzugang Nummer neun für die Knights
Handschlag für Hinrichs

Seth Hinrichs wird bei den Knights die Lücke auf der Forward-Position füllen. Abgeschlossen sind die Personalplanungen damit vermutlich nicht.

Kirchheim. Es gehört zum Wesen des Sports, dass eine vorgezeichnete Entwicklung selten geradlinig verläuft, dass Pläne sich ändern. Auf Basketball in Kirchheim gemünzt, bedeutet das: Kaum ist ein Problem gelöst, wirft das Tagesgeschehen neue Fragen auf. Seit gestern steht fest, dass Seth Hinrichs der neue Mann für die vakante Stelle im Kirchheimer Frontcourt ist. Der 23-jährige US-Amerikaner holte im Mai mit Serienmeister FC Porto nach einem 3:1 im Play-off-Finale gegen Benfica zum zwölften Mal den Titel in Portugal und verbuchte übers Jahr in 20 Erstliga-Spielen 8,7 Punkte, 5,0 Rebounds und 1,2 Assists. Sechs Mal stand der 2,01 Meter große Forward in dieser Zeit im Eurocup auf dem Parkett. Vor Wochen noch galt Hinrichs in Ludwigsburg als Kandidat für die neue Saison in der BBL. Riesen-Coach John Patrick entschied sich nach einem zweiwöchigen Try-out jedoch anders.

Trotz seines jungen Alters ist Hinrichs ein Mann mit Erfahrung in Europa, was in Kirchheim letztlich den Ausschlag gab. Ein klassischer Stretch-Forward, der gleich auf drei Positionen spielen kann und als ein treffsicherer Distanzschütze gilt. „Er hat uns spielerisch wie auch charakterlich überzeugt“, sagt Knights-Geschäftsführer Christoph Schmidt, auch wenn der Neuzugang bei seinem ersten Auftritt am Mittwoch im Testspiel gegen Elchingen weitgehend blass blieb. Coach Michael Mai ist von seinen Qualitäten überzeugt, vergleicht den neuen Mann mit einem, der in Kirchheim über Jahre viele Sympathien genoss: „Von seiner kämpferischen Einstellung und seiner Spielweise erinnert er ein bisschen an Ben Beran.“ Mai ist überzeugt: „Er wird mehr Stabilität in die Mannschaft bringen.“

Stabilität und Planbarkeit, das ist es, was die Knights zur Stunde am meisten vermissen. Größere und kleinere Verletzungen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Vorbereitung. Lange Zeit galt Tim Koch mit einer langwierigen Sehnenreizung nach seiner Fersen-OP als größtes Sorgenkind. Kaum ist der Ex-Ludwigsburger auf dem Weg zurück in die Mannschaft, gibt es mit Brian Wenzel (Bänderriss im Sprunggelenk) und Spielmacher Carrington Love (Leistenprobleme) neue Ausfälle. Die Verletzung von Love bereitet den Team-Verantwortlichen am meisten Kopfzerbrechen. Weniger der Grad der Verletzung als vielmehr das Restrisiko, das bleibt. Schließlich ist der bisher so überzeugende 22-Jährige der Einzige, der die Rolle im Aufbauspiel ausfüllen kann. Auch wenn Preston Medlin im Testspiel am Mittwoch zumindest offensiv einen solide Auftritt auf der Eins bot.

Als größter Lichtblick erweist sich zurzeit Jonathon Williams, der gegen Elchingen auffälligster Spieler war und der nahtlos an eine bärenstarke Vorsaison anzuknüpfen scheint. Der ehemalige Hamburger trug am Mittwochabend immerhin schon ein Trikot mit seinem Namen auf dem Rücken. Eine endgültige Entscheidung soll aber erst in der kommenden Woche fallen. „Wir prüfen im Moment verschiedene Optionen“, sagt Michael Mai.