Lokalsport

Happy End im Rennen zwischen Blech und Bronze

Rudern Der deutsche Junioren-Vierer mit dem Nürtinger Oliver Peikert wird in Litauen WM-Dritter.

Völlig geschafft: Oliver Peikert (links) und der Vierer.Foto: meinruderbild
Völlig geschafft: Oliver Peikert (links) und der Vierer.Foto: meinruderbild

Traikai. Oliver Peikert vom Ruderclub Nürtingen (RCN) hat sich im Finale des gesteuerten Vierers bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Litauen zusammen mit seiner Mannschaft einen packenden Schlagabtausch geliefert. Am Ende sprang Bronze für die Deutschen heraus.

Es schien alles möglich für Oliver Peikert nach den Saisonergebnissen - von Gold bis hin zu Blech. Wie schon im Vorlauf katapultierten sich die Amerikaner im Finale vom Start weg in Führung. Die Favoriten aus Italien starteten eher defensiv, waren nach 500 Metern nur Fünfte. Das Schweizer Boot, nach dem Eindruck aus dem Vorlauf ebenfalls ein Kandidat für eine Medaille, hielt sich ebenfalls noch zurück. Doch dann kamen die zweiten 500 Meter, und plötzlich ging so richtig die Post ab in diesem Rennen.

Die Schweizer hatten einen sehr effektiven Streckenschlag gefunden, rollten nun von hinten das Feld auf und zogen dabei die Italiener mit. Der Peikert-Vierer fuhr ebenfalls auf hohem Niveau, wurde aber über die mittleren 1 000 Meter von beiden Booten überholt. Die Amerikaner lagen da bereits aussichtslos zurück und wurden am Ende durchgereicht. Die US-Besatzung fiel noch hinter das Team aus Südafrika und der Ukraine zurück, die das Sechser-Finalfeld komplettierten. Auf den letzten 500 Metern dann demonstrierten die Italiener, warum sie vor dem Rennen als die großen Favoriten gehandelt wurden.

Mit einer unglaublichen Schlagzahl von über 40 Schlägen pro Minute brachten sie ihren Vierer auf eine Bootsgeschwindigkeit, der weder die Schweizer noch die Deutschen folgen konnten. Die Eidgenossen wiederum hielten den Peikert-Vierer in Schach, und plötzlich starteten die Südafrikaner auf der Außenbahn den Turbo. Diese Crew hatte keiner auf der Rechnung, auch Peikert nicht. Plötzlich wurde es eng im Kampf um einen Podestplatz. Meter für Meter holte die Mannschaft aus Südafrika auf, aber das deutsche Team um Oliver Peikert wehrte sich mit allem, was möglich war - und es reichte.

Völlig erschöpft rettete der Vierer des deutschen Verbands die Bronze-Medaille ins Ziel. „Es war ein klasse Rennen von uns“, meinte Peikert, nachdem er wieder Luft zum Reden hatte. „Wir haben alles rausgeholt. Zwei Boote waren stärker, das muss man akzeptieren. Wir freuen uns aber sehr über Bronze. Es hätte auch Blech sein können.“Andreas Keller