Lokalsport

Heidelberg schlägt brutal zurück

Basketball Die Knights gehen im zweiten Spiel der Play-offs in der Pro A gegen die Neckarstädter in einem wahren Offensivfeuerwerk mit 71:96 unter.

Heidelberger Übermacht: Nicht nur Kirchheims Pointguard Carrington Love stand wie in dieser Szene gestern am Olympiastützpunkt a
Heidelberger Übermacht: Nicht nur Kirchheims Pointguard Carrington Love stand wie in dieser Szene gestern am Olympiastützpunkt auf verlorenem Posten.Foto. Tanja Spindler

Die Niederlage ist keine Überraschung, die Deutlichkeit hingegen schon. Mit einem 96:71 haben sich die Academics aus Heidelberg für die Niederlage am vergangenen Freitag in Kirchheim revanchiert und damit auf beeindruckende Weise die Bilanz geglättet. Ein katastrophales erstes Kirchheimer Viertel stellte die Weichen für die Gastgeber früh auf Sieg. Am Mittwoch kommt es in Kirchheim nun zum dritten Duell.

Bereits nach wenigen Minuten war allen Mitgereisten klar, dass hier diesmal eine andere Heidelberger Mannschaft auf dem Feld stand als zuletzt. Zwar war das Personal dasselbe, doch Einstellung und Körpersprache waren eine andere. Mit 10:0 starteten die Academics ins Spiel. Angetrieben von vielen begeisterten Fans, denen der Weg in die Halle mit 100 Liter Freibier verkürzt wurde. Die Gäste schienen überrumpelt. Die Heidelberger, die vor Elan und Spielwitz nur so sprühten, hatten indes Blut geleckt und beendeten die ersten zehn Minuten mit einem 14:0-Lauf zum 30:11.

Es war ein Schock. Kirchheims Abwehr wirkte völlig überfordert und stand immer wieder viel zu weit vom Gegner entfernt. Heidelbergs Bernard Thompson, der ebenso wie Kirchheims Topscorer Jonathon Williams am Ende 25 Zähler verbuchen konnte, konnte schalten und walten, wie er wollte - und er nutzte die Freiräume klug aus. Das hohe Tempo der Gastgeber hatte jedoch auch seinen Preis. Im zweiten Abschnitt fuhr die Mannschaft von Heidelbergs Trainer Frenkie Ignjatovic das Tempo kontrolliert zurück. Auf Kirchheimer Punkte folgte jedoch weiterhin häufig die passende Antwort. Zumeist von jenseits der Drei-Punkte-Linie. Sowohl Devin White als auch Vance Hall, Shyron Ely und Thompson waren im zweiten Viertel aus der Distanz erfolgreich. In die Halbzeit ging es beim Stand von 59:33.

Die Kirchheimer Fans schienen konsterniert. Dem Spiel fehlte es an allem: Energie, Leidenschaft, Abgezocktheit. Es schien, als hätte die intensive Partie vom Freitag die Ritter zu viele Körner gekostet. In der zweiten Halbzeit kam es nur gelegentlich zu Konterversuchen der Knights, die jedoch allesamt klug abgewehrt wurden von nun dominant auftretenden Heidelbergern. Beide Mannschaften konzentrierten sich primär auf ihre Abwehrarbeit und ließen nicht mehr allzu viele Punkte zu.

In den Schlussminuten schickte Michael Mai seine Nachwuchskräfte Niclas Sperber und Justin Hedley aufs Parkett, um den Langzeitarbeitern Jonathon Williams und Carrington Love Verschnaufpausen zu ermöglichen. „Wir haben heute ein schwaches Spiel abgeliefert. Heidelberg war uns in allen Belangen überlegen“, meinte Kirchheims Coach hinterher. „Am Mittwoch gilt es. Das ist ein enorm wichtiges Spiel. Wir hoffen auf ein volles Haus und die Unterstützung unserer Fans.“ Das dritte Spiel, das um 20 Uhr in der Sporthalle Stadtmitte beginnt, könnte bereits das vorentscheidende sein. Der Sieger sichert sich zwei Matchbälle. In den anderen Serien bahnt sich bereits die erste große Überraschung an: Nach zwei Niederlagen gegen Gotha steht der Tabellenzweite und Aufstiegsfavorit aus Crailsheim bereits überraschend vor dem Aus.cs