Lokalsport
„Heimvorteil“ soll gegen Tiger helfen

Basketball Zum Auftakt der 2. Liga treffen Kirchheims Korbjäger am morgigen Samstag in Göppingen auf den amtierenden Vizemeister aus Tübingen.

Am morgigen Samstag ab 19 Uhr starten die Kirchheim Knights in die
2. Basketball-Bundesliga. Los geht’s in der Göppinger EWS-Arena gegen die Tigers aus Tübingen. Coronabedingt um zwei Jahre verschoben, wagen die Kirchheimer nach 2018 (damals gegen Heidelberg) erneut den Ausflug in den Nachbarkreis. Und offensichtlich elektrisiert das Spiel die Region, waren doch bereits zur Wochenmitte über 3000 Tickets verkauft – das Gästekontingent noch nicht einmal mitgerechnet. „Für uns waren die Vorbereitungen eine herausfordernde, aber unglaublich tolle Erfahrung. Wir freuen uns ­enorm auf das Spiel. Die Stimmung wird sicher sensationell sein“, ist sich Knights-Geschäftsführer Chris Schmidt sicher.

Dabei standen die Kirchheimer nicht nur vor organisatorischen Herausforderungen, auch auf dem Parkett hätte der Gegner wohl kaum schwerer sein können. Der amtierende Vizemeister aus der Uni-Stadt konnte einen Großteil seines Kaders zusammenhalten. „Die Tübinger haben den enormen Vorteil, eingespielt zu sein. Sie gehen daher als klarer Favorit ins Spiel. Das Potenzial ist da, aber unsere Mannschaft wird etwas Zeit brauchen, um sich einzuspielen. Wie die meisten Teams, nur eben nicht Tübingen“, erklärt Schmidt.

Hoffnungen ruhen auf Nash

Dabei kamen einige Verletzungen für die Ritter zur Unzeit. Mit Kapitän Richie Williams, Besnik Bekteshi, Tim Koch und Daniel Loh verpassten wichtige Akteure bekanntlich den Großteil der Vorbereitung. Bei einigen steht auch für das Duell gegen Tübingen noch ein Fragezeichen hinter dem Einsatz. Ebenfalls lange vermisst wurde der etatmäßige Center, der in Tyrone Nash eine Woche vor Saisonstart verpflichtet wurde. „Die Position zu besetzen, war sehr schwer. Einige Teams haben lange nach einem passenden Center gesucht. So auch wir. Mit Ty haben wir, denke ich, eine gute Lösung gefunden, der zu unserer etwas anderen Spielweise passen sollte“, glaubt Schmidt.

Verstärkung aus Dänemark

Zu Wochenanfang reagierten die Ritter dann nochmals und verpflichteten Thomas Laerke von den Bakken Bears aus Dänemark (wir berichteten). Der 29-jährige Shooting Guard stammt aus Kopenhagen und absolvierte am Sonntag seine erste individuelle Einheit mit Knights-Coach Igor Perovic. Er hinterließ dabei einen guten Eindruck, der sich im Laufe der Woche verfes­tigte. „Thomas ist ein sehr guter Schütze, der viel Erfahrung mitbringt und sehr smart agiert. Mit ihm bekommen wir zusätzliche Tiefe, die uns aufgrund der Verletzungen gerade bei den Guards derzeit fehlt“, beschreibt Perovic seinen Neuzugang. Nash und Laer­ke werden gegen Tübingen ihr Debüt im Rittertrikot feiern.

Ob es auch nach dem Spiel Grund zum Feiern gibt, wird nicht zuletzt an den Tübingern liegen. Diese konnten mit Daniel Keppeler, Mateo Seric und dem finnischen Aufbauspieler Kivimäki tragende Säulen der Vorsaison halten. Auch für die abgewanderten Amerikaner Crawley und Mikesell fanden die Tigers guten Ersatz. „Tübingen spielt sehr intelligent und abgezockt. Ein Rad greift ins andere. Deshalb ist es auch ein großer Unterschied, dass sie praktisch seit einem Jahr zusammenspielen. Diese blinde Abstimmung kann bei uns noch nicht sein. Wir hatten kaum eine Trainingseinheit mit der ganzen Mannschaft. Unser Ziel wird sein, alles rauszuhauen, was da ist“, beschreibt Perovic Gegner und Ausgangslage. Dennoch wollen die Korbjäger ihren „Heimvorteil“ zu nutzen. cs