Lokalsport

Hektik nach der Pause kostet möglichen Sieg

Handball-Bezirksliga: VfL verliert in Stuttgart

Rückschlag im Kampf um die Spitzenplätze der Bezirksliga für die Handballer des VfL Kirchheim. Bei tus Stuttgart setzte es für die Teckstädter eine 27:28 (11:13)-Niederlage. Der VfL bekam damit die Quittung für eine über weite Strecken indisponierte Leistung.

Stuttgart. Bereits zu Beginn der Partie zeigte sich den zahlreich mitgereisten Fans des VfL, dass die Kirchheimer einige Probleme mit dem Gegner hatten. Allerdings waren diese hausgemacht. Die VfL-Defensive ließ den Gastgebern ein ums andere Mal zu viel Raum. Dies wussten die Stuttgarter häufig auszunutzen. Und auch dem Kirchheimer Angriff fehlten zündende Ideen sowie das nötige Tempo.

Trotzdem konnte die Tecksieben die Partie – zumeist durch Einzelaktionen – lange Zeit offen gestalten. Bis zur 29. Minute gab es mehrfache Führungswechsel, und keine der beiden Mannschaften konnte sich bis dato mit mehr als einem Tor absetzen. Die erste Zwei-Tore-Führung des Spiels war kurz vor der Pause dem Heimteam vergönnt (12:10). Beim Stand von 11:13 aus Kirchheimer Sicht ging es in die Halbzeit.

Unmittelbar nach der Pause schien es, als wären die Kirchheimer mit ihren Gedanken noch in der Kabine geblieben. Innerhalb von nicht einmal fünf Minuten wuchs der Rückstand auf 12:17 an.

Doch scheinbar hatte der VfL das gebraucht, denn plötzlich ging ein Ruck durch die Mannschaft. Die Defensive war in dieser Phase deutlich präsenter, die Offensive agierte nun viel zielstrebiger. Vor allem der Rückraum mit Matthias Mikolaj, Fabian Weber und Marcel Metzger zeigte sich in dieser Phase torgefährlich. So konnte der VfL in der 42. Minute erstmals in der zweiten Hälfte ausgleichen (20:20). Fünf Zeigerumdrehungen später lagen die Teckstädter sogar mit 22:20 in Führung.

Doch anstatt nun mit mehr Sicherheit weiterzuspielen, wurden die Kirchheimer unerklärlicherweise hektisch. Zweimal hatten die Kirchheimer Chancen, den Vorsprung auszubauen, die jedoch ungenutzt blieben. Schlimmer noch: Mit technischen Fehlern wurde der Gegner selbst wieder regelrecht zu Toren eingeladen. Nach zwei Tempogegenstößen der Stuttgarter stand es nach 50 Minuten erneut unentschieden (22:22).

In den letzten zehn Minuten entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit mehrfachen Führungswechseln. Zwei Minuten vor Ende der Begegnung ging der Gastgeber mit 28:27 in Führung. Dies war zugleich der Endstand, da keines der beiden Teams in der verbleibenden Zeit etwas zustande brachte.

Mit den Stuttgartern gewann an diesem Abend unter dem Strich die etwas glücklichere Mannschaft, allerdings keinesfalls unverdient. Vor allem die Art und Weise der Niederlage ist ärgerlich für die Kirchheimer. Mit einer solchen Leistung wird man den eigenen Ansprüchen nicht gerecht. Schließlich können zehn Minuten in Normalform nicht ausreichen, um ein Spiel zu gewinnen.

Nun gilt es, die richtigen Schlüsse aus dieser Niederlage zu ziehen und am kommenden Samstag im Topspiel gegen die SG Hegensberg-Liebersbronn wieder als Einheit auf dem Platz zu stehen.ol

tus Stuttgart: Gnädig, Schenker – Siebler (4), Bachter, Zesch (7), Louis, Böhme (5), Klauke (1), Goldschmid (4), Schneider, Samide (5), Greiner (2)

VfL Kirchheim: Pisch, O. Latzel – S. Latzel (2), M. Mikolaj (6), Weber (5), Metzger (6), J. Mikolaj (2/1), Zoll, Schwarzbauer, Keller (4), Sadowski, Rudolph (2), Pradler