Lokalsport

Herausforderung Hahnweide

Schwierige Wetterbedingungen für Segelflieger

Gleich mit zwei Wertungstagen am Wochenende und einem weiteren am gestrigen Dienstag sind die Hahnweidepiloten in eine spannende Wettbewerbswoche gestartet. Die Wetterbedingungen waren durch den starken Wind und die damit schwierig zu findende Thermik alles andere als einfach für die 120 Segelflugteams.

Kirchheim. Am Eröffnungssamstag machte die spät einsetzende Thermik Wertungsflüge in allen Klassen nicht mehr möglich. Für die „kleinen“ Klassen (Standard-, Renn- und 18-Meter-Klasse) ging es am späten Nachmittag Richtung Südwesten zum Südwestende der Alb und über Gingen/Fils zur Hahnweide. Auf den insgesamt 200 Wertungskilometern erreichten die schnellsten Piloten Durchschnittsgeschwindigkeiten von knapp über 100 km/h.

Dass es nicht immer ein Vorteil sein muss, die Alb bestens zu kennen, bewies Martin Durham aus Großbritannien. Er verschaffte sich im Albvorland den entscheidenden Geschwindigkeitsvorteil und erflog sich seinen ersten Tagessieg. In der Rennklasse hatte Jürg Hass aus der Schweiz die Nase vorne. Dicht gefolgt vom Briten Phil Jones, der eine halbe Minute länger unterwegs war als Hass. In der 18-Meter-Klasse spielte der Kirchheimer Mario Kiessling seine Klasse aus und nahm dem folgenden Team zwei Minuten ab.

Für die Wettbewerbspiloten war dann der Sonntag der herbeigesehnte schnelle Renntag. Die offene Klasse wurde auf eine Wertungsstrecke von insgesamt 515 Kilometern zwischen Schwarzwald und Ingolstadt geschickt. Junioren-Weltmeister Kilian Walbrou fand die schnellste Linie zwischen den Wendepunkten und war mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 120 km/h Tagessieger. Dicht gefolgt von Europameister Markus Frank (Aalen). Nach vielen Jahren wieder auf der Hahnweide dabei ist Altmeister Bruno Gantenbrink. Mit Platz sechs war er knapp 20 Minuten länger unterwegs als der Youngster aus Südfrankreich.

In der 18-Meter-Klasse spielte Mario Kiessling wieder seine Klasse aus. 16 Minuten (Sieben Stundenkilometer) war er schneller als der ehemalige Weltmeister Russell Cheetham aus Großbritannien und das schwedische Team Markus Ganev und Börje Eriksson. Ebenfalls mit konstanter Leistung unterwegs war Phil Jones in der Rennklasse. Platz zwei und Platz eins machen ihn zum aktuell Führenden seiner Klasse.

Die Standardklasse ging klar an das Brüderpaar Felipe und Enrique Levin (Bad Homburg). Mit einem Vorsprung von sieben Minuten ließen die beiden Hessen über der Alb nichts anbrennen. Der Kirchheimer Erfolg wurde abgerundet durch den Tagessieg von Andreas Lutz (Fliegergruppe Wolf Hirth) und seinem Co-Piloten Wolfgang Janowitsch (Wien). Die amtierenden Europameister hatten der Konkurrenz mit einem Vorsprung von 17 Minuten Kopfzerbrechen bereitet.

Viel Arbeit stand für die Teilnehmer auch am gestrigen Dienstag an. Schwierige thermische Verhältnisse machten die relativ kurzen Strecken dennoch zur echten Prüfung. Die endgültige Wertung lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor.