Lokalsport

„Heute haben ausnahmslos alle versagt“

Fußball Zum Start in die Restrückrunde hat der TSV Weilheim gestern Abend gegen Bad Boll eine empfindliche 2:5 (1:2)-Heimniederlage kassiert. Von Peter Eidemüller

Das tat weh: André Kriks und die TSVW-Kicker haben gegen Boll eine schmerzhafte Niederlage einstecken müssen. Foto: Markus Bränd
Das tat weh: André Kriks und die TSVW-Kicker haben gegen Boll eine schmerzhafte Niederlage einstecken müssen. Foto: Markus Brändli

Hoch geflogen, hart gelandet und am Ende sogar noch mit einem blauen Auge davon gekommen. Die Aufstiegsambitionen der Weilheimer Landesligakicker haben gestern Abend einen empfindlichen Dämpfer abbekommen. „Heute haben ausnahmslos alle versagt“, schimpfte TSVW-Trainer Chris Eisenhardt nach der 2:5-Heimklatsche gegen den Tabellensiebten TSV Bad Boll, die bei konsequenterer Chancenverwertung der Gäste sogar noch höher hätte ausfallen können. „Weilheim ist mit dem Ergebnis noch gut bedient“, urteilte auch Bolls Trainer Benjamin Geiger, dessen Team nicht nur eindrucksvoll Revanche für die 0:3-Hinspielniederlage genommen hat, sondern auch eine gewaltige Portion Selbstvertrauen für die nun verbleibenden 14 Spiele getankt hat.

Anders die Weilheimer, denen nun gerade einmal eine Woche bleibt, um für das Spitzenspiel gegen Heiningen wieder einigermaßen in die Spur zurückzufinden. „Ich kann mich in meiner Weilheimer Zeit nicht an fünf Gegentore erinnern“, so Eisenhardt, „wir müssen jetzt ganz schnell an ein paar Hebeln ansetzen.“

Wo genau, scheint klar. Auffallend hoch war gestern Abend vor rund 340 Zuschauern die Fehlpassquote, was freilich auch dem aggressiven Boller Forechecking geschuldet war. Doch auch ohne gegnerische Bedrängnis zeigte sich die Heimelf, die bis auf den verletzten Verteidiger Christoph Bauer in Bestbesetzung antrat, erschreckend unsicher am und mit dem Ball. Kaum zufällig resultierten die ersten drei Boller Treffer aus kapitalen Schnitzern einzelner TSVW-Spieler beim Passen.

Erschwerend hinzu kamen die Unzulänglichkeiten im Spielaufbau. Zu oft versuchten die Gastgeber die gut gestaffelten Kurörtler mit weiten Bällen zu übertölpeln, anstatt sie mit ihrem eigentlich gewohnten Kurzpassspiel aus der Reserve zu locken.

Torraumszenen auf Weilheimer Initiative hin bleiben so Mangelware. Bis auf den Treffer zum 1:0, den André Kriks per Abstauber nach einem Zaglauer-Weitschuss erzielt hatte, brachte der Tabellenzweite kaum etwas Zwingendes vor dem Boller Tor zustande. Selbst der zwischenzeitliche 2:3-Anschluss entsprang dem Zufall - Pascal Hartmann hatte in der 69. Minute per Eigentor kurzzeitg für Hoffnung auf TSVW-Seite gesorgt. Doch ausgerechnet der eingewechselte Ex-Weilheimer Marcel Mettang sorgte fünf Minuten später mit dem 4:2 für die Vorentscheidung in einem Spiel, in dem nur der TSV Bad Boll wie ein Topteam auftrat.