Lokalsport

Hoch hinaus zu Bronze

Leichtathletik: Drei Mal Edelmetall für Kreisathleten bei Jugend-DM

Bei den deutschen Leichtathletikmeisterschaften der U20 und U18 in Jena gab es drei Mal Edelmetall für den Kreis Esslingen. Rebecca Zweigle von der LG Neckar-Erms-Aich warf den Speer so weit wie nie zuvor und wurde deutsche Vizemeisterin. Auf das Siegerpodest kamen auch Alexander Heidu von der TG Nürtingen im Hochsprung und Leonie Neumann von der LG Filder im Dreisprung.

Drittbester U20-Hochspringer Deutschlands: Alexander Heidu von der TG Nürtingen. Foto: Ralf Görlitz
Drittbester U20-Hochspringer Deutschlands: Alexander Heidu von der TG Nürtingen. Foto: Ralf Görlitz

Jena. Persönliche Bestleistung beim größten und wichtigsten Wettkampf zu erzielen, zeugt von großem Selbstbewusstsein und Nervenstärke. Wer auf den Punkt genau seine Leistung abrufen kann, hat, was die Saisonplanung anlangt, alles richtig gemacht – so wie U18-Speerwerferin Rebecca Zweigle von der LG Filder. Ihr erster 50-Meter-Wurf blieb ihr zwar noch verwehrt, aber mit 49,78 Metern (bisher 48,18) setzte sich die 16-jährige amtierende Baden-Württembergische Meisterin an die vierte Stelle der aktuellen deutschen Bestenliste. Diese führt nach ihrem DM-Sieg mit 54,53 Metern Lotte Reimann vom LC Jena an.

Auch für Alexander Heidu von der TG Nürtingen hat sich der Wunsch nach einer Medaille bei seinem letzten großen Saisonziel im Hochsprung der U20 erfüllt. 2,06 Meter reichten am Ende – wie bereits bei der Hallen-Jugend-DM im Februar – zu Platz drei hinter seinen beiden Kontrahenten Stefan Tigler (Weseler TV, 2,11 Meter) und Anton Senft (SG Arnstadt, 2,09 Meter). Beide sind derzeit Deutschlands beste Nachwuchshochspringer mit 2,17 beziehungsweise 2,15 Meter vor Heidu mit 2,12 Meter. „Ich habe zwischendurch schon auf die Silbermedaille geschielt“, verriet Heidu, der sich drei Mal vergeblich an 2,09 Metern versuchte. Bei den ersten beiden Versuchen hat es nicht gepasst“, rekapitulierte er, „aber im dritten Versuch sah alles gut aus.“ Anlauf, Absprung – es schien zu klappen. Unsauberkeiten im Flug machten den Traum von Silber allerdings zunichte. „Über der Latte hat es nicht gepasst“, ärgerte sich Alexander Heidu, „sonst wäre ich klar drüber gewesen.“

Der Süddeutschen U18-Meisterin und mit 12,33 Metern Führende der deutschen Rangliste im Dreisprung, Leonie Neumann von der LG Filder, fehlten in einem spannenden Duell mit Victoria Fichtel (TG Schwenningen) am Ende acht Zentimeter zur deutschen Meisterschaft. Im dritten Versuch setzte Fichtel, die mit 12,32  Metern nur einen Zentimeter hinter Neumann in der DLV-Rangliste liegt, die Siegerweite von 12,27 Metern in die Grube. Neumann konterte zwar im vierten Versuch mit 12,19 Metern, doch mehr schaffte die 17-Jährige dann nicht mehr.

Einen achtbaren sechsten Platz erlief sich Lukas Eisele von der LG Filder über 1 500 Meter der männlichen U20. Seine insgesamt drittschnellste Zeit aus den drei Vorläufen (3.55,16 Minuten) hätte im Finale zum Titel gereicht. Doch jedes Rennen hat seine eigene Dynamik. So drückte zunächst keiner der zwölf Finalisten aufs Tempo. Eisele führte das Feld bei 800 und 1 200 Metern zwar an, konnte dann aber auf der letzten schnellen Runde im Endspurt nicht mehr gegenhalten. Nach dreieinhalb Stadionrunden blieben die Uhren bei 4.03,51 Minuten stehen, für Sieger Jamie Williamson von Quelle Fürth bei 4.00,50 Minuten.

In bestechender Form präsentierte sich Manuel Eitel aus Baltmannsweiler im Dress des SSV Ulm nach seiner Verletzung, wegen der er nicht an der U20-EM in Schweden vor zwei Wochen hatte teilnehmen können, wo er berechtigte Medaillenchancen im Zehnkampf gehabt hätte. Im Weitsprung schraubte der 18-Jährige seine bisherige Bestleistung um 18 Zentimeter auf 7,55 Meter. Diese Weite reichte zum deutschen Meistertitel vor David Faltenbacher (LG Stadtwerke München), der nur zwei Zentimeter zurückblieb. Damit ist Eitel zweitbester DLV-Weitspringer der U20 in dieser Saison. Auch über 110 Meter Hürden setzte der Rotschopf mit 13,90 Sekunden (Vorlauf 13,77) neue Maßstäbe und qualifizierte sich überraschend fürs Finale, wo er Fünfter wurde.

Nicht in die Finals schafften es Nina Wilke von der LG Esslingen über 800 Meter der U18 mit 2.17,43 Minuten, Tobias Ferreira über 1 500 Meter der U18 mit 4.09,76 Minuten (es fehlten 18 Hundertstel) sowie der Weilheimer Mario Scheufele von der LG Teck im Diskuswerfen der U20 mit 44,36 Metern.