Lokalsport

Hornberger Schießen beim WFV

Streit Der Fußballbezirk steht weiter ohne Sportgericht da. Ein Krisengipfel beim WFV endete ohne Ergebnis.

An überhöhten Fahrtkostenabrechnungen von Schiedsrichtern in Göppingen hatte sich der aktuelle Streit zwischen Fußballbezirk und Verband entzündet. Symbolbild

Stuttgart. Der Streit um das Sportgericht des Fußballbezirks Neckar/Fils, dem vom Verband alle Verfahren gegen Schiedsrichter wegen überhöhter Spesenabrechnungen entzogen worden waren (wir berichteten), geht weiter. Ein Krisengipfel in der Geschäftsstelle des Württembergischen Fußballverbands (WFV) in Stuttgart blieb ohne Ergebnis.

Dabei war der Neckar-Fils-Bezirksvorsitzende Karl Stradinger mit großen Hoffnungen in die Landeshauptstadt gefahren, doch er kehrte enttäuscht zurück. „Das war wie eine Fahrt ins Blaue“, sagt der Rechberghausener, „es gab kein Wort darüber, das Sportgericht zum Rücktritt vom Rücktritt zu bewegen.“

Für Stradinger sei aber genau das der eigentliche Sinn des Treffens gewesen. Immerhin haben neben WFV-Präsident Matthias Schöck, der moderierend wirkte, WFV-Geschäftsführer Michael Hurler, Frank Thumm (Leiter der Rechtsabteilung), WFV-Vizepräsident Dr. Wolfgang Zieher, Jörg Kindermann (Vorsitzender des Verbandsgerichts) und Florian Steinberg vom Verbands-Schiedsrichterausschuss teilgenommen. Vom Bezirk waren außer Stradinger dessen Stellvertreter Josef Roth, Bezirksjugendleiter Thorsten Krautz, Steffen Müller (Schiedsrichtergruppe Nürtingen), Achim Frank (Göppingen) und vom zurückgetretenen Sportgericht Siegfried Bippus, Sandra Bausch, Klaus Bühler und Arne Ness in Stuttgart.

Emotionen kochen hoch

Die Verbandsfunktionäre blieben bei ihrer Aussage, das Sportgericht Neckar-Fils aus der Schusslinie nehmen zu wollen, indem die Verfahren gegen Schiedsrichter wegen überhöhter Spesenabrechnungen an das Sportgericht der Verbands- und Landesligen übertragen wurden. Zum Schluss der über zwei Stunden dauernden Zusammenkunft sei, so Stradinger, vom Verband die sachliche Linie verlassen worden und die Emotionen hochgekocht.

Bis auf Weiteres gehen weiter sämtliche Neckar-Fils-Straffälle nach Stuttgart. Wann der Bezirk wieder ein Sportgericht haben wird, ist offen. „Vom Bezirksvorstand ist niemand bereit, Nachfolger zu suchen“, sagt Stradinger, „es ist unglaublich, ein Sportgericht so abzuservieren“, schimpft er. Siegfried Bippus wollte keinen Kommentar mehr abgeben. „Das Ganze muss jetzt ein Ende haben, und es muss wieder Ruhe einkehren“, sagte er nur. Die Verbandsoberen wollen sich nun erneut zusammensetzen und das weitere Vorgehen beraten.uba