Neuffen. Die Handballerinnen der HSG Owen-Lenningen dürfen sich „ewiger Pokalsieger“ nennen. Im letztmals ausgetragenen Final Four um den Bezirkspokal gewann der Landesligist in Neuffen das Endspiel gegen den gastgebenden TB Neuffen, tags zuvor via Relegation in die Verbandsliga aufgestiegen, mit 17:12. Zuvor hatte die Mannschaft um Trainer Markus Weisel den TB Neuffen II mit 21:13 ausgeschaltet.
Die Neuffenerinnen hatten mit atemberaubendem Tempo vorgelegt. Die HSG Owen-Lenningen brauchte dagegen bis sie im Spiel angekommen war. Die Folge: eine Vielzahl an technischen Fehlern, die von den Gastgeberinnen mit konsequent verwandelten Tempogegenstößen bestraft wurden. Eine 1:0-Auftaktführung der HSG wandelte sich so binnen zehn Minuten in einen 1:6-Rückstand – die OLE-Anhänger sahen bereits eine bittere Schlappe heraufziehen. Mit der Reduzierung der Fehlpassquote kamen die Täleshandballerinnen jedoch besser ins Spiel und kämpften sich allmählich heran. Ein Doppelschlag von Kreisläuferin Theresa Renz, darunter ein körperbetontes Durchtanken gegen mehrere Gegenspielerinnen im Konter, endete – pünktlich zum Halbzeitpfiff – mit dem 5:7-Anschlusstreffer für die HSG.
Was dann in der zweiten Hälfte passierte, war eine Demonstration des puren Siegeswillens. In der proppevollen TB-Halle rührten die Gäste in der Defensive Beton an. Alicia Tegethoff und Theresa Renz blockten mit vollem Körpereinsatz, was es zu blocken galt. Herausragend agierte aber auch OLE-Torhüterin Jana Reichle, die die Gegnerinnen mit zahlreichen Paraden aus allen Lagen in zur Verzweiflung brachte. Gepaart mit einer vor Selbstbewusstsein strotzenden Körpersprache aller Täleshandballerinnen inklusive Bank veränderte sich so auch das Auftreten im eigenen Angriff. Das Pokalfinale wurde zwischen der 22. und der 35. Minute fulminant von einem 6:8-Rückstand in ein 14:9 umgekehrt. Besonderen Anteil hieran hatte auch die für die nach einem unglücklichen Einhaken disqualifizierte Katja Schur spielende Lena Attinger mit vier Treffern von Linksaußen.
Neuffen schienen nach zwei Spieltagen in Folge die Körner auszugehen. Selbst eine Manndeckung konnte die Tälessieben an diesem Abend nicht mehr stoppen. Am Ende stand damit ein ungeahnt deutlicher 17:12-Sieg für das Team aus Owen und Lenningen, das sich damit den umjubelten Wimpel sicherte – ein gebührender Saisonabschluss für die HSG OLE, die ihre scheidenden Spielerinnen Alicia Tegethoff und Jana Reichle somit als Pokalsiegerinnen in die „Handballrente“ verabschiedete.
Platz drei des Final-Four-Turniers ging an die SG Hegensberg-Liebersbronn, die sich nach ihrer 14:16-Halbfinaleniederlage gegen Neuffen im Siebenmeterwerfen gegen die zweite Garde des Turnerbunds mit 7:6 durchsetzte. Sieger bei den Männern tags zuvor wurde die HSG Ebersbach-Bünzwangen dank eines 19:16 über den TSV Zizishausen II. jr