Lokalsport
HSG-Handballer: Gewiss ist nur die Ungewissheit

Handball Die HSG Owen-Lenningen von Daniel Kraaz bekommt es in der Landesliga kaum noch mit Altbekannten zu tun. Von Reimund Elbe

Owen/Lenningen. Der Blick in eine Vorsaison-Tabelle frischt in der Regel rasch die Erinnerungen auf. Dass die HSG Owen-Lenningen im Frühjahr als Landesliga-Drittplatzierte finalisierte, gehört für den lokalen Handball-Kennenden allerdings zum Grundwissen. Dass jedoch der Punkteabstand zwischen der HSG OLE und dem ersten Abstiegsplatz am Ende lediglich drei Pünktchen betrug, mag schon dem ein oder anderen Gedächtnis entschwunden sein.

Bei Daniel Kraaz sind exakt diese Gedanken noch omnipräsent: „Nicht nur deshalb bin hinsichtlich unseres Saisonziels vorsichtig, zumal in dieser Staffel neben uns nur noch drei andere Mannschaften aus der vergangenen Runde übrig geblieben sind.“

Neben der HSG OLE sind dies die SG Weinstadt II, Jahn Göppingen sowie der TSV Schmiden II. Aus der Verbandsliga abgestürzt sind der TV Altenstadt und der SV Remshalden. „Gefühlt zwei Klubs, die nach dem Abstieg sofort wieder nach oben wollen“, sagt der HSG-Coach. Eichenkreuz Bernhausen (Kraaz: „Mit seinen vielen erfahrenen Mannen sicherlich keine leichte Aufgabe für uns“), die HSG Oberer Neckar, TSV Bartenbach, TV Treffelhausen rücken aus den Bezirksligen nach. Landesliga-Meister VfL Pfullingen II entschwand der Liga derweil nach oben, Vizemeister Bargau/Bettringen wurde umgruppiert.

Für die HSG OLE scheint somit das einzig Gewisse die Ungewissheit zu sein. „Unter diesen Voraussetzungen ist es umso wichtiger, dass wir uns keine Schwächephasen erlauben, die Runde konstant durchbringen“, fordert der Kommandogeber. In der vergangenen Runde habe es „zu viele Ausreißer nach unten gegeben“. Besonders das Abwehrverhalten solle besser werden, gefühlt habe sein Team in jedem Spiel 30 Tore bekommen. Noch etwas missfiel dem Trainer. Das Umschaltspiel beim Rückzug in die eigene Spielhälfte: „Das muss deutlich schneller werden, nach einem eigenen Tor haben wir in der Gegenbewegung oft direkt einen Gegentreffer kassiert.“

Auf dem Transfermarkt hielt sich die HSG auffallend zurück. Timo Haid hat aufgehört, widmet sich Promotion und Hausbau, stünde laut HSG-Angaben freilich für Notfälle parat. Tobias Baumann gilt als Wackelkandidat. Er studiert in Konstanz, stünde wohl nur sporadisch zur Verfügung. Einziger externer Zugang: Falk Weber vom TSV Denkendorf, einer mit Kirchheimer Handball-Vergangenheit. Mikka Lubkowicz steigt aus der A-Jugend auf, Matthias Köbel aus der „Zweiten“. Heißt konkret: Die HSG OLE geht mit fast demselben Kader ins Rennen wie eine Spielzeit zuvor.

Ein Plus ist, dass die Spieler in der Vorbereitungs- und Testspielphase weitestgehend verletzungsfrei blieben. „13+3“ heißt die Kaderformel – 13 Feldspieler plus drei Torhüter. In HSG-Kreisen sprechen die Verantwortlichen vor dem Saisonstart von einer „runden Trainingsarbeit“, an den Einheiten hätten meist zwischen zehn und 14 Akteure teilgenommen. Taktisch neigt Übungsleiter Kraaz nicht zu Experimenten. „Ich bleibe ein Freund von einem 3-2-1-System“, betont er.

Alle Landesliga-Heimpartien werden in der Lenninger Sporthalle ausgetragen. Die Zeit zwischen den Partien könnte jedoch besonders lang werden. Die Ministaffel von zehn Teams, die 18 Punktspiele pro Mannschaft bedeutet, sorgt für einen zähflüssigen Spielbetrieb. Nach dem Rundenstart gegen den SV Remshalden am kommenden Sonntag darf die HSG beispielsweise erst drei Wochen später wieder ran.