Eigentlich war alles für einen guten Auftakt angerichtet – die Weilheimer gingen nach einer guten und intensiven Vorbereitung voller Vorfreude ins Spiel. Das Lokalderby lockte rund 350 Zuschauer in die Lindach-Sporthalle und versprach so eine stimmungsvolle Kulisse. Die ersten zehn Minuten begannen beide Teams mit hohem Tempo. Zwar bekam die TSV-Defensive keinen richtigen Zugriff auf den Angriff der Gäste, doch die eigene Offensive konnte die HSG-Führungen zumeist postwendend egalisieren. Bis zum 8:8 bildeten beide Seiten dabei bereits das komplette Spektrum an Torabschlüssen ab – Wurfgewalt aus dem Rückraum, Variantenreichtum von Außenpositionen und hüben wie drüben sehenswerte Kreisanspiele, die Dominik Klett für den TSV und Robin Renz aufseiten der HSG eiskalt verwerteten.
Mitte der ersten Hälfte schien es, als würde die Limburgsieben mehr Kontrolle über das Spiel gewinnen. Die Defensive stand nun sicherer und ein Doppelschlag von Johannes Negwer sowie eine Energieleistung von Jan Renneberg brachten den TSV 11:8 in Front. HSG-Neu-Trainer Volker Pikard sah sich zur Auszeit gezwungen, die im Anschluss Früchte tragen sollte. Die Gäste agierten in der Folge wieder körperlicher und kämpften sich so zurück. Es entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe. Spätestens beim Ausgleich zum 13:13 (26.) war die Begegnung wieder vollkommen offen. Nach den hektischen Schlussminuten des ersten Durchgangs ging es für den TSV mit einem 14:15-Rückstand in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel erwischten erneut die Gäste den besseren Start. Die HSG OLE zeigte sich entschlossener, nutzte Weilheimer Nachlässigkeiten konsequent aus. So zogen die Gäste drei Minuten nach Wiederanpfiff beim 18:15 erstmals mit drei Toren davon. Doch die Gastgeber blieben in Schlagdistanz. Dan Stelzer, Sebastian Martin, Julian Mikolaj und Dominik Klett hielten die Rothemden mit ihren Toren im Spiel. In der 44. Minute konnte Patrick Seyferle zum 23:23 ausgleichen.
In dieser Phase hätte sich das Momentum sogar komplett drehen können. Die TSV-Abwehr erzielte einige Ballgewinne, doch überhastete Konterversuche führten mehrfach zu technischen Fehlern. Die Chance zur erneuten Führung blieb ungenutzt. Folglich behielten die Gäste das Heft des Handelns in der Hand und legten auch in der Schlussphase stets vor. Speziell der HSG-Rückraum fand nun wieder vermehrt die Lücken im Weilheimer Defensivverbund.
Dennoch hielten die Hausherren bis zum 30:31 zwei Minuten vor dem Ende Tuchfühlung. Doch in den Schlussminuten avancierte der ohnehin schon über das gesamte Spiel gut aufgelegte HSG-Schlussmann Christoph Reichle mehr und mehr zum Matchwinner und ließ keinen weiteren Weilheimer Treffer mehr zu. So schraubten die Gäste das Ergebnis mit der Schlusssirene noch zum 34:30 in die Höhe.
Nach der Partie mussten die Weilheimer konstatieren, dass der Sieg der Gäste nicht unverdient war – auch wenn er am Ende zu deutlich ausfiel. Die HSG war in den entscheidenden Spielsituationen zielstrebiger, während die Gastgeber in eben jenen Phasen zu viele Fehlentscheidungen trafen.
Nun gilt es für den TSV, den Blick nach vorne zu richten, um kommenden Samstag bei der Drittliga-Reserve des TSV Neuhausen die ersten Punkte der neuen Runde einzufahren. Die HSG erwartet zeitgleich die SG Hegensberg-Liebersbronn II. ola
Spielstenogramm
TSV Weilheim: Kruschina, Latzel – Renneberg (3), Negwer (7), Hartmann, Seyferle (1), Mikolaj (2), Klett (6), Lippkau, Martin (2), Stark (2), Stelzer (5), Real (1), Rudolph (1)
HSG Owen-Lenningen: U. Raichle, Reichle – Bäuchle (1), Bäßler, Kerner (4), Rieke (3), Renz (4), M. Raichle (6), Köbel (3), Kiedaisch (3), Bächle (5/1), Ruß, Pikard (3/1), H. Raichle (2)
Schiedsrichter: Günter Düring (TSV Dettingen/Erms) / Philip Jung (TSV Wolfschlugen)