Lokalsport

Hunger macht Appetit

Volleyballerinnen des TTV Dettingen starten Abenteuer Regionalliga mit neuem Coach

Nach knapp zweieinhalb Monaten intensiver Vorbereitung beginnt für die Volleyballerinnen des TTV Dettingen am kommenden Samstag das Abenteuer Regionalliga. Neu-Trainer Roland Hunger ist sich sicher, dass sein punktuell verstärktes Team den angestrebten Mittelfeldplatz erreichen kann. Der Nachfolger von Wolfgang Babinger weiß, dass er dafür auch im mentalen Bereich ansetzen muss.

Es darf wieder aufgeschlagen werden: Lisa-Marie Heinrich und die TTV-Frauen starten am Samstag in die neue Saison. Foto: Markus
Es darf wieder aufgeschlagen werden: Lisa-Marie Heinrich und die TTV-Frauen starten am Samstag in die neue Saison. Foto: Markus Brändli

Dettingen. Neue Liga, neuer Trainer, neue Gesichter: Die Volleyballerinnen des TTV Dettingen starten am Samstag in der Regionalliga in eine Saison mit vielen Fragezeichen. Die beiden größten stehen hinter der Frage nach der eigenen Schlagkraft in der vierthöchsten Liga und dem Klassenerhalt.

Bereits vor dem Trainingsauftakt Mitte Juli hatte der neue Dettinger Übungsleiter betont, dass er am Saisonende auf einem sicheren Mittelfeldplatz stehen will. Zweieinhalb Monate und unzählige Trainingseinheiten später ist sich Roland Hunger sicher, dass seine Schützlinge dieses Ziel erreichen können. „Wir brauchen wahrscheinlich die Vorrunde, um uns heranzutasten. Aber mithalten können wir auf alle Fälle“, macht der 61-Jährige aus Aichtal Appetit auf eine ausgeglichene Liga. Tabellarische Ausreißer nach oben oder unten sind in der zehn Teams starken Regionalliga seiner Einschätzung nach nicht zu erwarten.

Damit die Dettingerinnen nach dem letzten Spieltag am 21. März auf dem rettenden siebten Platz stehen, muss das Team laut Hunger vor allem an sich glauben. „Die Spielerinnen trauen sich stellenweise noch zu wenig zu, haben noch nicht kapiert, wie gut sie sind“, sagt der Mann, der den mentalen Faktor als mitentscheidend sieht. „Das ist in einer sensiblen Sportart wie Volleyball schon fast die halbe Miete“, glaubt er. Die andere Hälfte bekommt man in der Regionalliga vor allem durch aggressivere Spielweise zusammen. „Es ist ein Tick schneller und härter als in der Oberliga“, hat Teamsprecherin und Mitte-Spielerin Kerstin Schröder bereits erkannt, „wenn du nicht sofort mit 110 Prozent bei der Sache bist, wird das gnadenlos ausgenutzt.“

Als Problemzonen hat Roland Hunger während der Vorbereitung vor allem Annahme und Aufschlag ausgemacht. „Wir müssen in der Lage sein, aus jedem Ball etwas Vernünftiges machen zu können“, plädiert er vor allem für eine konsequente(re) Spielweise im Angriff.

Helfen soll dabei nicht zuletzt Rückkehrerin Silvia Schmid, die nach zwei Jahren beim SKV Beiertheim und TSV Stuttgart über viel Erfahrung auf der Außenangreiferposition verfügt. Neu im Team sind außerdem Anika Herdtle, die es berufsbedingt aus Mainz in die Teckregion verschlägt, und Carolin Sokele, die bereits unter Hunger beim SV Esslingen gespielt hat. Während sie im Zuspiel die erfahrene Sabine Babinger unterstützen und so für mehr taktische Varianten sorgen soll, übernimmt Herdtle den Part der zurückgetretenen Manuela Stief im Mittelangriff.

Ansonsten setzt sich die Mannschaft aus denselben Spielerinnen zusammen, die erst Anfang Juni im Nachrückverfahren versetzt worden waren. Zur Erinnerung: Als Tabellenzweiter der abgelaufenen Oberligasaison hätten die TTV-Frauen eigentlich im April in der Relegation um den Aufstieg spielen sollen. Da der Vizemeister der Oberliga Baden jedoch nicht gemeldet hatte, kam kein Entscheidungsmatch zustande. Besser noch: Nachdem der TV Rottenburg mangels Spielerinnen sein Team aus der Regionalliga abmelden musste, wurde der freie Platz kurzerhand den Dettingerinnen zugesprochen. „Wir sind in diese Liga reingeschlittert“, gibt Kerstin Schröder zu, dass der Respekt vor der neuen Spielklasse teamintern immens ist. Gleichzeitig fühlen sie und ihre Teamkameradinnen sich dank der akribischen Vorbereitung ihres neuen Trainers gut gerüstet für die neue Saison, die für die Volleyballabteilung des TTV am Samstag mit einem von insgesamt vier Doppelspieltagen beginnt.

Vor den Frauen, die um 19.30 Uhr den FV Tübinger Modell erwarten, eröffnen die Männer um 15 Uhr gegen Bad Saulgau offiziell die neue Saison – die Rollen sind dabei übrigens klar verteilt. „Die Frauen übernehmen die Bewirtung bei den Männerspielen, und umgekehrt“, betont Kerstin Schröder den Schulterschluss beider Teams, die erstmals aus einem gemeinsamen Topf gespeist werden. Aus gutem Grund: Trotz des Doppelaufstiegs und dem damit verbundenen überregionalen Bekanntheitsgrad waren neue Sponsoren für beide Teams nur schwer zu finden.